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Im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) haben wir eine digitale „Wärmebedarfskarte für Niedersachsen“ erstellen lassen - mit dem Ziel, niedersächsischen Städten und Gemeinden eine weitere Hilfestellung für die Kommunale Wärmeplanung zur Verfügung zu stellen. Die Daten der Wärmebedarfskarte sowie die zugehörige Dokumentation wurden Ende 2023 fertiggestellt. Bislang wurden die Daten von mehr als 270 Städten und Gemeinden angefragt und an diese ausgeliefert.
Im Rahmen der Onlineveranstaltung vom 31. Januar 2024 wurde den mehr als 300 angemeldeten Vertreterinnen und Vertretern aus Städten und Gemeinden sowie allen weiteren Interessierten und potenziellen NutzerInnen eine Einführung in die Wärmebedarfskarte für Niedersachsen gegeben.
In seiner Begrüßung wies Daniel Farnung, einer der Geschäftsführer der KEAN und Leiter des Fachbereichs Kommunaler Klimaschutz, auf die Herausforderungen und Chancen der Kommunalen Wärmeplanung hin. Nach dem niedersächsischen Klimagesetz (NKlimaG) sind derzeit 95 Städte und Gemeinden zur Kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Vor dem Hintergrund des Inkrafttretens des Wärmeplanungsgesetzes des Bundes (WPG) am 01. Januar 2024, ist eine Ausweitung der Pflicht zur Wärmeplanung auf alle weiteren Städte und Gemeinden in Niedersachsen vorgezeichnet. Die dafür notwendige Gesetzgebung dürfte im Laufe dieses Jahres eingeleitet werden. Um das Thema der Kommunalen Wärmeplanung voranzutreiben und die Kommunen dabei zu unterstützen, wurde die Wärmebedarfskarte als weiteres, kostenfreies Hilfsangebot erstellt, das im weiteren Verlauf der Veranstaltung näher vorgestellt wurde.
Die niedersächsische Wärmebedarfskarte unterstützt Kommunen in Niedersachsen bei der Kommunalen Wärmeplanung.
„Die Kommunale Wärmeplanung ist eine strategische Planung. Im Wesentlichen dient diese der Abstimmung von Wärmepotenzialen und Wärmesenken auf der Basis einer systematischen Untersuchung, um auf kommunaler Ebene Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und damit zur Umsetzung anzuregen und zu motivieren“ erläuterte Dr. Isabell Kiepe. Vor diesem Hintergrund wird mit der Wärmebedarfskarte das Ziel verfolgt, einen landesweiten Datensatz bereitzustellen, der vielseitig eingesetzt werden kann und relevante Ergebnisse auf verschiedenen Betrachtungsebenen darstellt.
Sie führte aus, wie der Jahresheizenergiebedarf der niedersächsischen Wohn- und Nichtwohngebäude modelliert wurde, welche Ungenauigkeiten sich im Laufe des Projekts ergeben haben und welche Annahmen im Rahmen des Projekts getroffen wurden.
Neben den allgemeinen Fragen zur Kommunalen Wärmeplanung, die in unserer regelmäßigen digitalen Fragestunde gerne beantwortet und in einem FAQ-Papier aufbereitet werden, drehten sich die Fragen unter anderem um die Bereitstellung, Nutzung und Weitergabe der Daten.
Die Kommunale Wärmeplanung als strategische Planung. Bildquelle: AdobeStock_245729154
Anschließend veranschaulichte Eike Bronn die Inhalte der ausgelieferten Datenpakete und ging darauf ein, wie sich die bereitgestellten Daten öffnen lassen. Herr Bronn demonstrierte hierbei die Visualisierung der Daten und verwies auf Hilfestellungen. Anschließend wurden praktische Tipps gegeben, wie die bereitgestellten Informationen angeordnet und hinterlegte Attribute eingesehen werden können. Darüber hinaus wurden die einzelnen Betrachtungsebenen sowie deren Darstellungsoptionen anhand der mitgelieferten Layer-Dateien exemplarisch vorgestellt. Für die aggregierten Betrachtungsebenen wurden die gebäudescharfen Wärmebedarfsanalysen weiter aufbereitet. Aus diesen aggregierten Ebenen können weitere relevante Kennzahlen und Aussagen abgeleitet werden. Dies unterstützt bspw. bei der Identifikation von Gebieten, die potenziell für eine zentrale oder dezentrale Wärmeversorgung geeignet sind.
Zudem lassen sich Gebiete mit hohem Wärmebedarf der Gebäude und somit hohem Einsparpotenzial identifizieren. Abschließend veranschaulichte Herr Bronn, wie man die bereitgestellten Daten der Wärmebedarfskarte in Verbindung mit räumlich aufgelösten Informationen zu energetischen Potenzialen einsetzen kann.
In der anschließenden Fragerunde wurden Nachfragen zu einzelnen Aspekten, wie Wärmelinien, Versorgungsgebieten sowie zur Handhabung der Daten gestellt.
Fazit:
Die Wärmebedarfskarte kann im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung die Bestands- und Potenzialanalyse sowie die Ableitung des Einsparpotenzials in den Szenarien unterstützen. Die Wärmebedarfskarte ist nicht als Planungsgrundlage für eine Detail- oder Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gedacht. Sie verschafft vielmehr einen ersten Überblick zur Ausgangslage, ohne dabei Detailfragen zu einzelnen Gebäuden zu klären. Dies ist auch nicht das Ziel der Kommunalen Wärmeplanung. Diese Detailinformationen sollten im Nachgang und innerhalb detaillierterer Ausarbeitungen, wie z. B. in Quartierskonzepten, erarbeitet werden. Eine kritische Prüfung der Daten wird empfohlen.
Terminhinweis: Gerne wollen wir mit allen Interessierten im Austausch bleiben und Fragen zur Wärmebedarfskarte in größerer Runde klären. Dafür bieten wir eine digitale Fragestunde zur Wärmebedarfskarte an. Der nächste Termin findet am 28. Februar 2024 statt.
Dr. Isabell Kiepe
0511 89 70 39-25
isabell.kiepe [at] klimaschutz-niedersachsen.de