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1 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Blick zurück nach vorn Jahresbericht der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen 2019 / 2020
Blick zurück nach vorn 2
t l a h n I 3 3 n n r r o o v v h h c c a a n n k k c c ü ü r r u u z z k k c c i i l l B B Inhalt Grußwort Umweltminister Olaf Lies . . . . . . . . . 4 Blick zurück nach vorn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Was uns antreibt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Zukunftsfähige Gebäude: Kosteneffizienz trifft Klimaschutz . . . . . . . . . . . 8 Grüne Hausnummer: Auf die Idee muss man erst mal kommen! . . . 12 Kommunaler Klimaschutz: Planen für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Unternehmen im Transformationsprozess . . . 20 Umweltenergie: für Wärme und Strom . . . . . . 22 Klimabildung für Jung und Alt . . . . . . . . . . . . . 26 Öffentlichkeitsarbeit: Kommunikation im Wandel . . . . . . . . . . . . . . . 29 Beirat der KEAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Impressum und Bildnachweise . . . . . . . . . . . . 31
Neuer Schwung für den Klimaschutz 4 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Wir stehen vor großen Veränderungen in allen Wirtschafts- und Lebens- bereichen – das haben uns die letzten Wochen und Monate der Coro- na-Pandemie deutlich vor Augen geführt: Wirtschaftliches Wachstum wird in Zukunft nur gelingen, wenn es mit klaren Vorgaben an den Klimaschutz verbunden wird . So entsteht eine doppelte Rendite, von der beide – Ökonomie und Ökologie – profitieren . Die Weichen dafür sind gestellt: Selten zuvor wurden so umfassende Konjunk- turpakete zur Wiederbelebung der Wirtschaft aufgelegt wie in diesem Sommer, selten zuvor wurde dem Klimaschutz eine so große Bedeutung dabei zugesprochen – sowohl auf Bundesebene, aber auch bei uns in Niedersachsen . Der konsequente und beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien, die energieeffiziente Sanierung des Gebäudebestands, eine nachhaltige Mobilität sowie die zukünftige Nutzung von grünem Wasserstoff sind Bereiche, in denen Niedersachsen sehr gut aufgestellt ist und eine Vorreiterrolle einnehmen kann – mit natürlichen Ressourcen, innovativen Unternehmen, aktiven Kommunen und tragfähigen Netzwerken von starken Partnern . Die KEAN hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie eine dieser starken Partnerinnen ist . Für das Umweltministerium war und ist die KEAN immer eine zentrale Ansprechpartnerin für die Themen Klimaschutz und Energiewende . Diese Rolle der KEAN wollen wir vor dem Hintergrund der nun anstehenden Aufgaben noch stärken und weiter vertiefen . Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KEAN weiterhin viel Erfolg, Kreativität und Freude bei diesen gemeinsamen Herausforderungen und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit! Ihr Olaf Lies
Blick zurück nach vorn Lothar Nolte, Geschäfts führer der Klimaschutz- und Energie- agentur Niedersachsen 5 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Wir blicken auf ein sehr bewegtes Jahr zurück! So nahm der Klimaschutz nicht zuletzt durch die Fridays-for-Future-Bewegung in der öffentli- chen Diskussion immer mehr Raum ein . Um die Jahreswende fielen dann mit dem Klimaschutzpaket 2030 in Berlin die Würfel und es wurden mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz und einem umfangreichen Maßnahmenprogramm wichtige Weichenstellungen im Klimaschutz vorgenommen – insbesondere mit der Einführung der CO2-Bepreisung . Auch wenn wir uns an der einen oder anderen Stelle noch etwas mehr gewünscht hätten: Die geänderten Rahmenbedingungen geben uns Rücken- wind für die in Niedersachsen gemeinsam mit unseren Partnern auf den Weg gebrachten Maßnahmen – sei es bei der klimafreundlichen Wärmeversorgung, beim kommunalen Energiemanagement oder bei der Stärkung der Solar- energienutzung . Die im Frühjahr über uns hereingebrochene Corona-Pandemie mit ihren dramatischen Folgen drohte den Klimaschutz von der Tagesordnung zu verdrängen . Tatsächlich wird mit der Krise erst richtig deutlich, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung und der Klimaschutz zwingend zu- sammengehören . Die notwendige Transformation hin zu einer weitgehend klimaneutralen Wirtschaft ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft . Diesen Transformationsprozess wollen wir als Klimaschutz- und Energie- agentur Niedersachsen in den nächsten Jahren aktiv mitgestalten . Der bisherige Erfolg unserer Arbeit ist nur durch die tatkräftige Unterstützung einer Vielzahl von Akteuren aus Kommunen, Unternehmen, Verbänden, regionalen Klimaschutz- und Energieagenturen, Kammern, Kirchen und Vereinen möglich geworden . Dafür bedanke ich mich ganz herzlich und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit! Ihr Lothar Nolte
6 6 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Was uns antreibt Bereits im letzten Jahr, im Frühjahr 2019, konnten wir feststellen, dass mit der Fridays-for-Future- Bewegung eine im wahrsten Sinne des Wortes neue Bewegung in die Themen Klimaschutz und Energiewende gekommen ist . Was für eine breite Öffentlichkeit oftmals als zähe und mühe- volle Verhandlungen auf internationalen Klima- konferenzen wahrgenommen wurde, erhielt auf nationaler und regionaler Ebene eine ganz neue Dynamik und Konkretisierung, die man in einzelnen Punkten kaum für möglich gehalten hätte – zumindest nicht in diesem Tempo . Die Bundesregierung hat im Herbst 2019 ein umfassendes Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen, das neben rechtlich verbindlichen Klimaschutzzielen ein umfangreiches Maßnah- menprogramm mit Fördermaßnahmen und der Einführung der CO2-Bepreisung zum Inhalt hat . In der Folge wurden kurzfristig zahlreiche Ände- rungen bei den Förderprogrammen auf den Weg gebracht . Die KEAN hat diesen Ball aufgenommen und hat untersucht, welche Auswirkungen dieses Klima- schutzprogramm 2030 mit seinen Förderpro- grammen auf die verschiedenen Arbeitsbereiche hat . So entstand zunächst eine Reihe von Bei- trägen, die sich z . B . mit den Auswirkungen auf den Gebäudesektor sowie den Einsatz klima- schonender Technologien der Wärmebereitstel- lung befassten . Angesichts der hohen Bedeutung der Gebäude- sanierung für das Erreichen der Klimaschutz- ziele hatte die KEAN im Sommer 2019 mit einem Beitrag zum Schlagwort „Sanierungsrate“ eine Diskussion um die notwendige Datengrundlage für den Sanierungsstand der Gebäude in Nieder- sachsen angestoßen . Klimanotstand Präsent in der öffentlichen Diskussion und für die Kommunen sehr relevant war und ist die Debatte um den sogenannten Klimanotstand . Die Initi- ative, die von der Fridays-for-Future-Bewegung auf die politische Agenda gebracht wurde, führte auch in Fachkreisen zu intensiven Diskussionen über den Begriff des Klimanotstands und den praktischen Umgang mit den steigenden Anfor- derungen an die Kommunen im Bereich des Klimaschutzes . Die KEAN hat sich des Themas frühzeitig – im Sommer 2019 – angenommen und umfassend die Hintergründe sowie prakti- sche Hinweise auf der Internetseite aufbereitet . Das Interesse war in Niedersachsen und darüber hinaus so hoch, dass die KEAN gemeinsam mit Partnern im Januar 2020 die Fachtagung
7 7 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B „Meine Kommune im Klimanotstand – was nun?“ ausrichtete und in der Folge eine Handreichung dazu erstellte, wie Kommunen in der Praxis entsprechende Beschlussvorlagen prüfen können . Mehr erneuerbare Energie für Niedersachsen Der Ausbau der erneuerbaren Energien – und insbesondere die stärkere Berücksichtigung der Solarenergie in Niedersachsen – hat sich zu einem wichtigen Arbeitsschwerpunkt der KEAN entwi- ckelt . Über viele Monate standen der 52-GW-So- lardeckel und das einhergehende Ende der Solarförderung in Deutschland auf der Agenda, in Niedersachsen ebenso wie auf Bundesebene . Mit Veranstaltungen und intensiver Facharbeit hat die KEAN hier ihre Kompetenz ausgebaut und sich wiederholt in den fachlichen Dialog einge- bracht . Ähnliches gilt für den Arbeitsschwerpunkt „Wärmewende“ mit den Hauptthemen „Kommu- nale Wärmeplanung“ und „Wärmepumpeninitia- tive“ (s . S . 22–25) . Um die öffentliche Wahrnehmung all dieser Ar- beitsbereiche der KEAN zu verstärken, hatte sie seit Sommer 2019 ihre Internetseite einer umfas- senden Neugestaltung unterzogen – im Frühjahr 2020 ging die Seite schließlich online . Auf der neuen Internetseite erhalten Beispiele aus der Praxis nun ein stärkeres Gewicht und Schwer- punktthemen wie Solarenergie und Wärmepum- pen werden ausführlich behandelt . Zugleich finden Hauseigentümerinnen und Hauseigen- tümer, Kommunen und Unternehmen jeweils einen zielgruppenspezifischen Einstieg in die Seite (s . S . 29) . Fachlicher Austausch in Gremien und Netzwerken Für die Arbeit der KEAN ist der Austausch mit Fachleuten aus Wissenschaft, Verbänden und Praxis unverzichtbar . Ob im Beirat oder in Arbeitskreisen, Fachjurys oder Fachgesprächen und Veranstaltungen – die KEAN erhält immer wieder wichtige Impulse und Gelegenheit zur kritischen Diskussion . Dieser Austausch sorgt dafür, dass unsere Angebote praxisnah weiterent- wickelt werden und zugleich eine hohe öffent- liche Wahrnehmung genießen . Die intensive Zusammenarbeit auch unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie erfolgreich fortzusetzen und mit modernen Kommunika- tionsmitteln weiterzuentwickeln, ist eine der großen Herausforderungen der näheren Zukunft .
Blick zurück nach vorn 8 8 Von Profis lernen …
e d u ä b e G 9 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Zukunftsfähige Gebäude: Kosteneffizienz trifft Klimaschutz Im Gebäudesektor verharren die Treibhausgas-Emissionen seit 2014 auf hohem Niveau und sind im Jahr 2019 sogar wieder leicht gestiegen . Die Zeit wird immer knapper, um die verbindlichen Ziele bis 2030 noch zu erreichen . Neben der Dämmung und einem effizienten Anlagenbetrieb sind der Einsatz erneuerbarer Energien und gute Planung entscheidende Erfolgsfaktoren . Die KEAN hat den Dialog und die Zusammenar- beit mit der Wohnungswirtschaft intensiviert . Nachdem sie bereits aktiv im „Bündnis für bezahl- bares Wohnen in Niedersachsen“ mitwirkte und zu fachlichen Fragen Stellung bezogen hat, liegt nun eine fundierte Veröffentlichung zum Thema vor . „Neues Bauen für bezahlbares Wohnen“ heißt die Broschüre, die das Niedersächsische Umweltminis- terium und die KEAN im Mai 2020 herausgegeben haben . Konkret stellt der renommierte Architekt Dr . Burkhard Schulze Darup darin dar, wie ein kostengünstiger und zugleich energieeffizienter Geschosswohnungs-Neubau realisiert werden kann . Durchgehend zeigt sich darin, dass die Mehrkosten für hohe Energieeffizienzstandards im Rahmen bleiben, wenn die Planung von vornherein darauf ausgerichtet ist und Anlagentechnik und Dämm- standards optimal aufeinander abgestimmt sind . Denn hohe Energieeffizienzstandards und erneuer- bare Energien sind die Grundvoraussetzung dafür, dass die Energiekosten beim Wohnen langfristig niedrig und sozialverträglich bleiben können und die angestrebte Klimaneutralität im Gebäude- bestand bis 2050 erreicht werden kann . Die Bundesregierung hat im Herbst 2019 das Klimaschutzprogramm 2030 aufgelegt, womit auch die Förderbedingungen für den energieeffi- zienten Neubau und die energetische Sanierung im Bestand deutlich verbessert wurden . Hierzu hat die KEAN einzelne Analysen und praktische Rechenbeispiele erstellt, z . B . für die Sanierung der Gebäudehülle und der Heizungsanlage sowie zur Installation einer Wärmepumpe . Auf diese Weise sind Themendossiers entstanden, die den Haus- eigentümerinnen und -eigentümern eine gute Entscheidungsgrundlage bieten, um die nötigen Effizienzmaßnahmen in Angriff zu nehmen . Die Umstellung der Wärmeversorgung von Ge bäu - den auf Erneuerbare ist ein Schwerpunkt für den Bereich der energetischen Gebäudeoptimierung . Um den Einsatz von Wärmepumpen im Bestand voranzubringen, erarbeitet die KEAN Informations- angebote für Fachleute und Gebäudeeigentümer / innen . Denn die Vorfeldmaßnahmen, die für einen effizienten Betrieb notwendig sind, fallen je nach Gebäude unterschiedlich aus (s . S . 23) . Seit 2018 läuft das Projekt „Feldanalyse zur Betriebs- Optimierung von Mehrfamilienhäusern“ (FeBOp) . Es entwickelt eine Methode zur permanenten und automatisierten Analyse der Effizienz der Wärme- erzeugung und erprobt sie in der Praxis . Seither hat „FeBOp“ wichtige Informationen zur Heizungssteu- erung und Messtechnik geliefert . Bis zum Frühjahr 2020 wurden sieben Faktenpapiere veröffentlicht . Im Mai 2020 ist die Effizienzstrategie des Landes Niedersachsen erschienen, in der umfassende Maßnahmen für den Gebäudebereich vorge- schlagen werden . Diesen wird sich die KEAN in den kommenden Monaten intensiv widmen .
e d u ä b e G 10 10 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Gut beraten! Im Bereich der Energieberatungen hat sich in Niedersachsen im Laufe der letzten Jahre ein besonderes Zusammenspiel von regionalen Ener- gieagenturen, der Verbraucherzentrale und der KEAN etabliert . Die Akteure führen Beratungskam- pagnen zu Heiztechnik, Solarenergie und energeti- scher Gebäudeoptimierung gemeinsam durch und gewinnen damit Hauseigentümer/ innen in großer Zahl für eine unabhängige Energieberatung . Mit dieser Kooperation ist es im Jahr 2019 gelungen, insgesamt über 6 .200 Beratungen in weiten Teilen Niedersachsens durchzuführen . Das besondere Interesse lag in den Bereichen Solarstrom und solar erzeugter Wärme . Hier wur- den im zurückliegenden Jahr allein 4 .300 „Solar- Checks“ durchgeführt . Das sind fast doppelt so viele wie im Jahr 2018 . Die jeweils vier- bis achtwöchigen Kampagnen „clever heizen!“, „Solar-Check“ und „Gut beraten: Energiesparen!“ haben sich landesweit einen Namen gemacht und weitere Anhänger gefunden . Landkreise ohne regionale Energieagentur haben sich dem Konzept angeschlossen und setzen ihre Klimaschutzmanagerinnen und -manager für die Kampagnenarbeit ein – auch das sehr erfolgreich . Dabei ist es für den Erfolg entscheidend, ortsnah und mit einem unabhängigen Angebot auf die Menschen zuzugehen . Auf Basis dieser positiven Erfahrungen wurde ab Winter 2019 ein neues Beratungsangebot entwi- ckelt: der „Wärmepumpen Eignungs-Check“ . Nach ersten Testberatungen, in denen Erkenntnisse zum Ablauf und zu den Beratungsbögen gesammelt wurden, startete im Juni 2020 der „Wärmepumpen Eignungs-Check“ als Pilotprojekt in Kooperation mit der Klimaschutzagentur Weserbergland in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden . Die Resonanz war ausgesprochen positiv – ein ermunterndes Ergebnis vor dem Hintergrund der großen Bedeutung, die der Wärmepumpentechnik für ein zukunftsfähiges Gebäudekonzept zukommt . Nach Abschluss des Piloten im Sommer 2020 wird geprüft, wie der „Wärmepumpen Eignungs-Check“ ebenfalls niedersachsenweit angeboten werden kann . Schulung von Energieberaterinnen und -beratern Zu allen Beratungsangeboten der KEAN werden ausgewählte Energieberaterinnen und -berater speziell geschult . Diese Schulungen finden z . B . als „Heiztechnikseminare“ oder „Solartechniksemi- nare“ statt . Sie werden von der Zielgruppe in der Regel sehr gut angenommen und ebenso gut bewertet . In den ersten Monaten des Jahres 2020 wurden die Beratungsangebote jedoch – dank der erfolgreichen Kampagnen – so stark nachgefragt, dass vielen Energieberaterinnen und -beratern schlicht die Zeit für die Fortbildungen fehlte und manche Seminare dadurch abgesagt werden mussten . Im Zuge der Corona-Pandemie hat die KEAN die Schulungen für Heiz- und Solartechnik als Online-Veranstaltungen angeboten, die wieder sehr gut gebucht wurden . Im Juni 2020 startete in vielen Regionen die Solar-Check-Kampagne, die erneut auf sehr starkes Interesse stieß . Da die Energieberaterinnen und -berater einige Wochen brauchen werden, um den Beratungsanfragen nachzukommen, haben die Verbraucherzentrale Niedersachsen und die KEAN in drei Kampagnen- regionen kurzfristig Online-Vorträge für Hauseigen- tümerinnen und Hauseigentümer organisiert, mit jeweils über 100 Teilnehmenden .
clever heizen! und Solar-Check in den Regionen 11 11 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B clever heizen! und Gut beraten: Energiesparen! Solar-Check
12 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Grüne Hausnummer: Auf die Idee muss man erst mal kommen! Wenn jemand eine Auszeichnung erhält, kann es sein, dass er oder sie schon mal vor Freude in die Luft springt . Im Falle des Gewinnerhauses der Grünen Hausnummer 2019 hat zunächst das Haus einen solchen Luftsprung gemacht . Klingt verrückt – war aber so! Dörte und Henning Pape waren auf der Suche nach einem schönen Altbau auf dem Lande, den sie energetisch sanieren und zugleich barrierearm gestalten wollten . Sie fanden in Hude/ Vielstedt ein altes Bauernhaus, das genau ihren Vorstellungen entsprach – bzw . von dem sie annahmen, dass sie es entsprechend ihren Vorstellungen umbauen könnten . Dabei sollte das ursprüngliche Erschei- nungsbild des Hauses erhalten und gleichzeitig der Energiebedarf deutlich gesenkt werden . Doch es ging ihnen auch um die langfristige Perspek- tive: Das Gebäude sollte auch noch für spätere Nutzungen geeignet sein und nachhaltig mit rege- nerativer Energie versorgt werden . Mit Unterstützung eines Architekten entwickel- ten sie ein Konzept, das all diesen Ansprüchen gerecht werden sollte – mit Maßnahmen vom Sockel bis zum Dach . Und der Sockel hatte es in sich: Nachdem Dach und Mauerwerk des Hallen- hauses abgetragen waren, erhielt das Gebäude eine komplett neue und durchgängig gedämmte Bodenplatte – und dazu wurden die Ständer des Hallenhauses zeitweise komplett angehoben und hingen buchstäblich in der Luft . Dieser kleine Luftsprung hat sich am Ende gelohnt: Nach der Fertigstellung der Sanierung erreicht das alte Haus den KfW-Effizienzhausstandard 85 – und
13 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B erhielt nicht nur eine Grüne Hausnummer, sondern gewann den 1 . Preis der landesweiten Verleihung im November 2019 . Man muss aber sein Haus nicht unbedingt in die Luft heben, um eine Grüne Hausnummer zu erhalten: Insgesamt 299 Gebäude wurden im zurückliegenden Jahr ausgezeichnet, 14 Regionen führten die Kampagne mit lokalen Partnern durch . Bei den ausgezeichneten Gebäuden waren nahezu alle Bautypen vertreten: sanierte Fachwerk-, Back- stein- und Siedlungshäuser ebenso wie zunächst eher schmucklose Bauten der 60er- und 70er-Jahre sowie hocheffiziente Neubauten – sowohl Ein- wie auch Mehrfamilienhäuser . Das spiegelte sich auch in der Reihe der Gewinner der Landespreise wider: Der zweite Preis würdigt die umfassende Sanierung eines Mehrfamilien- hauses aus den 50er-Jahren in Hannover . Die Fassade wurde erneuert, Dach und Kellerdecke gedämmt, die alten Etagenheizungen wurden durch eine Gasbrennwert-Zentralheizungsanlage ersetzt und mit Solarthermie ergänzt . Das Ergebnis ist beeindruckend: Die Heizkosten wurden um 80 Prozent gesenkt! Über einen dritten Platz für die Sanierung ganz unterschiedlicher Einfamilienhäuser konnten sich gleich zwei Preisträger freuen . Cornelia Mutzenbecher hat ihr unter Denkmalschutz stehendes Hamelner Fachwerkhaus aus dem Jahr 1551 mit mineralischen und pflanzlichen Materia- lien zum KfW-Effizienzhaus saniert, Robert Kern aus Ritterhude hat einen Bungalow aus den 70er-Jahren effizient saniert, modernisiert und erweitert und zudem mit einer Fassade aus nach- wachsenden Rohstoffen versehen . Den Neubaupreis „Zukunftshaus“ erhält das Lüneburger Wohnprojekt am Speicherbogen für ein Wohngebäude, das aus nachhaltigen Baustoffen wie Stroh, Lehm und Holz errichtet wurde . Es bietet über 40 Bewohnerinnen und Bewohnern Platz für gemeinschaftliches und generationen- übergreifendes Wohnen in einem hocheffizienten Gebäude . Dies sind nur vier von vielen Beispielen, wie ener- getische Gebäudesanierungen und energieeffizi- ente Neubauten gelingen . Die wachsende Zahl der Nachahmer belegt: Die Grüne Hausnummer zeigt Wirkung!
Blick zurück nach vorn 1 1 4 4 Von Profis lernen …
z t u h c s a m i l K r e l a n u m m o K 15 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Kommunaler Klimaschutz: Planen für die Zukunft Für die Kommunen und den kommunalen Klimaschutz richtet sich der Blick immer nach vorne – oftmals mit größeren Zeitvorläufen . Besonders die Bauleit- und die Wärmeplanung bilden wichtige Fundamente für eine weitgehend klimaneutrale Energieversorgung in der Zukunft . Die Weichen dafür müssen aber heute gestellt werden . Wenn vom Umbau der Energie- bzw . Wärme- versorgung gesprochen wird, konzentrieren sich Hauseigentümerinnen oder Hauseigentümer zumeist auf ihr eigenes Gebäude – die Kommune muss jedoch das gesamte Gemeindegebiet im Blick haben und die privaten Wohngebäude, die kommunalen Liegenschaften und die gewerbli- chen Gebäude als integrale Bestandteile einbe- ziehen . Daher übernimmt die Kommune bei der Planung und Entwicklung der Wärmeinfrastruktur eine sehr wichtige Rolle: Sie ist zuständig für die räumliche Planung, verfügt über die relevanten Kenntnisse und Daten zum Gebäudebestand und sie ist vielfach Inhaberin der Wegerechte sowie Eigentümerin der Infrastruktureinrichtungen . Kommunale Wärmeplanung Die KEAN hat im vergangenen Jahr einen „Leit- faden Kommunale Wärmeplanung“ veröffentlicht . Er soll Städte und Gemeinden beim Aufbau einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung unterstützen – mit praktischen Arbeitshilfen, Informationen zu Förderprogrammen und Praxisbeispielen aus Niedersachsen . Der Leitfaden gibt einen Überblick über den Prozess der Wärmeplanung und stellt in sechs Arbeitshilfen Details der Planungsschritte, mögliche Technologien, Beispiele aus der Praxis sowie Fördermöglichkeiten vor . Flankiert wurde dieser Leitfaden durch Vorträge für Kommunalpolitiker zum Thema „Klima- schutz in der kommunalen Bauleitplanung“ mit dem Schwerpunkt der Wärmeversorgung sowie Vorträgen zu den relevanten Fördermöglich- keiten . Auch in größeren Veranstaltungen wurden Workshops zur nachhaltigen Wärmeversorgung angeboten, z . B . beim Energieforum der Leuphana Universität im Oktober, beim Wohnungspoliti- schen Kongress der N-Bank sowie bei der Effizienz- tagung Bauen+Modernisieren im November 2019 . Darüber hinaus fand im August 2019 ein erstes Vernetzungstreffen mit 17 teilnehmenden Ko mmu - nen statt, die sich mit der kommunalen Wärme- planung konkreter auseinandersetzen wollen . Bei dem Treffen gab es einen intensiven Austausch über Fragen der Datengrundlagen und Datenerhe- bungen . Drei Landkreise – Emsland, Wittmund und Friesland – haben im Winter 2019 damit begonnen, beispielhaft die Wärmeplanung auf Landkreisebene durchzuführen . Ziel ist es, die Wärmeplanung als nachrichtlichen Bestandteil in die regionalen Raum- ordnungsprogramme aufzunehmen . Im Rahmen des Masterplans Digitalisierung hatte das Land Niedersachsen Anfang 2019 ein Förderprojekt aufgelegt, das die Verbreitung der Wärmepumpentechnologie in Quartieren durch Leuchtturmprojekte vorantreiben soll . Die KEAN startete daraufhin einen Aufruf zur Interessenbe- kundung, an der sich insgesamt zwölf Kommunen mit Plänen zur Umsetzung von Wärmepumpen- quartieren beteiligt haben . Die Umsetzung der viel- versprechendsten Quartiere beginnt in der zweiten Jahreshälfte 2020 und wird durch die KEAN sowie einen wissenschaftlichen Partner begleitet (s . S . 24) .
z t u h c s a m i l K r e l a n u m m o K 16 1616 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Kommunales Energiemanagement Seit 2014 bietet die KEAN den Kommunen konti- nuierlich Maßnahmen zur Einführung und Durch- führung des kommunalen Energiemanagements an, die auf verschiedenen Ebenen mit großer Resonanz in Anspruch genommen werden . Dazu gehören u . a . die Qualifizierungen „energiemanager kommunal“, in deren Rahmen im letzten Jahr 22 kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Emsland und in der Region Braunschweig ausgebildet wurden, sowie eine Reihe von Tages- schulungen zu unterschiedlichen Themenfeldern des kommunalen Energiemanagements . Die Tages- schulungen sind für jeweils ca . 10 bis 25 Teilneh- mende ausgelegt . 2019 fanden in dieser Reihe zwei Tagesschulungen statt . Zudem organisiert die KEAN Vernetzungstreffen zum kommunalen Energiemanagement . Eines fand am 3 . April 2019 mit 45 niedersächsischen kommunalen Energiemanagerinnen und -mana- gern in Braunschweig statt, zwei weitere mit den regionalen Energieagenturen u . a . zu den Themen Energieberichterstellung, Fördermöglichkeiten sowie Vereinheitlichung der Energiekennwerte . Kommunaler Energiebericht Einen Schwerpunkt bildete im vergangenen Jahr der kommunale Energiebericht . Der Energiebericht ist das Kernelement des kommunalen Energie- managements . Er wird jährlich erstellt und schafft die Voraussetzungen für ein strukturiertes Vorgehen und kosteneffiziente Entscheidungen der Kommune auf dem Weg zu mehr Energie- effizienz . Da die Bedeutung des Energieberichts eher zunehmen wird und in Niedersachsen im Zuge der Klimaschutzgesetzgebung die Energie- berichtspflicht für Kommunen diskutiert wird, hat die KEAN im Dezember 2019 das Faktenpapier „Gewusst wie: Der kommunale Energiebericht“ erstellt . Dieses wurde im Frühjahr 2020 durch einen „Musterenergiebericht mit Anleitung“ sowie durch Interviews ergänzt, welche die KEAN mit sieben Anwenderinnen und Anwendern verschie- dener Softwarealternativen für die Erstellung eines Energieberichts zu deren Erfahrungen geführt hat . Hausmeister-Seminare Die Klimaschutz- und Energieagentur Nieder- sachsen bietet den niedersächsischen Kommunen seit Herbst 2016 die Möglichkeit, ihre Hausmeister zum Thema „Energieeinsparung in Gebäuden“ schulen zu lassen . Diese Schulungen qualifizieren und stärken die Hausmeister in ihrer Rolle als Energiemanager . Die Nachfrage nach diesen Semi- naren ist sehr hoch, im Jahr 2019 wurden rund 440 Hausmeister in 25 Vor-Ort-Seminaren geschult . Im Winter 2019 wurde die Konzeption angepasst: Zusätzlich zur Grundlagenschulung werden nun zwei Aufbauschulungen zu den Themenbereichen „Gebäudetechnik“ und „Kommunikation“ ange- boten . Alle drei Angebote richten sich an Haus- meister in kommunalen wie auch landeseigenen Liegenschaften in Niedersachsen .
z t u h c s a m i l K r e l a n u m m o K 17 17 17 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Klimaschutz vor Ort stärken Fachvorträge für Kommunalpolitik Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) werden Personalstellen für das Klimaschutz- management in Kommunen gefördert . In Nieder- sachsen haben über 80 Kommunen auf diese Weise eine Klimaschutzmanagerin bzw . einen Klimaschutzmanager eingestellt . Viele weitere Kommunen haben feste Dauerstellen für Mitarbei- tende im Bereich Klimaschutz geschaffen . Das ist ein deutliches Signal für die Verstetigung dieser wichtigen Aufgaben in den Kommunen . Um dieses so entstandene Netzwerk von Klimaschutzmana- gerinnen und -managern sowie Klimaschutzbeauf- tragten zu pflegen, unterstützt die KEAN regel- mäßige gemeinsame Treffen zum Austausch und Lernen – sowohl online wie auch zweimal jährlich im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen . Im September 2019 fand eine Veranstaltung zum Thema „Nachhaltigkeit in Kommunen“ statt; im Januar 2020 ein zweitägiges Treffen mit Fachvor- trägen, z . B . von Dr . Burkhard Schulze Darup zum Thema „kostengünstiges und klimaneutrales Bauen“ und von Prof . Dr . Henning Austmann zum Aspekt „Global denken, lokal handeln“ . Am zweiten Tag wurden verschiedene Workshops zur Stärkung notwendiger kommunikativer und methodischer Kompetenzen angeboten . Die KEAN hat im Jahr 2017 ein für die Kommu- nalpolitik zugeschnittenes Vortragsangebot zu den Themen des kommunalen Klimaschutzes entwickelt . Nachdem die Nachfrage im Jahr 2018 mit sechs Vorträgen für die Kommunalpolitik in den Kommunen noch etwas verhalten war, wurde das Angebot im vergangenen Jahr deutlich stärker nachgefragt . Im Jahr 2019 wurden mehr als 20 Fachvorträge in den Kommunen für Rats- mitglieder und Verwaltungsfachkräfte gebucht . Das größte Interesse bestand an den Themen „Klimaschutz in der Bauleitplanung“ und „Förder- möglichkeiten für den kommunalen Klimaschutz“ . Hier wurden insbesondere das KfW-Programm 432 „Energetische Stadtsanierung“ sowie Sanierungs- fahrpläne und die Kommunalrichtlinie vorgestellt . Darüber hinaus wurden zahlreiche telefonische Beratungen, insbesondere zu Fördermitteln, durch- geführt . Stichwort Fördermittel: Die Nationale Klimaschutz- initiative (NKI) ist das wichtigste Förderinstru- ment für Kommunen, um Klimaschutzaktivitäten vor Ort umzusetzen . Im Jahr 2019 starteten niedersachsenweit 343 Klimaschutzprojekte mit insgesamt über 23 Millionen Euro Förderung . Damit möglichst viele Kommunen diese attrak- tiven Fördermöglichkeiten nutzen, hat die KEAN für die Förderbausteine „Kommunale Klimaschutz- Modellprojekte“ und „Klimaschutz durch Radver- kehr“ die NKI-Antragshilfe entwickelt . Sie bietet Kommunen Unterstützung bei der Beantragung der Fördergelder .
z t u h c s a m i l K r e l a n u m m o K 18 18 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Klimanotstand Seitdem die Fridays-for-Future-Bewegung im Frühjahr 2019 den „Klimanotstand“ auf die poli- tische Agenda brachte, hat das Thema eine starke Dynamik entwickelt: Bis Anfang 2020 haben deutschlandweit mehr als 80 Kommunen den Klimanotstand beschlossen oder ähnlich lautende Beschlüsse gefasst . Für Kommunen ist der Klimanotstand als Instrument zur Stärkung des Klimaschutzes zunächst mal neu, viele Fragen sind ungeklärt und stellen die Verwaltungen vor große Herausforderungen . Die KEAN hat sich dem Thema frühzeitig – im Sommer 2019 – gewidmet und ein umfangreiches Informationsangebot zusammengestellt . Sie will damit zu einem einheitlichen Verständnis vom „Klimanotstand in Kommunen“ beitragen . Im zweiten Halbjahr 2019 war das Thema „Klimanot- stand“ spürbar auch in vielen Kommunen Nieder- sachsens auf der Agenda angekommen . Die KEAN führt seitdem eine Liste niedersächsi- scher Kommunen, die sich mit dem Klimanotstand befassen oder befasst haben: Über 20 Kommunen sind hier aktuell verzeichnet, dazu die entspre- chenden Anträge und der Stand der Beratung bzw . der Umsetzung . Die Initiative der KEAN blieb nicht unbemerkt in anderen Bundesländern und in den Medien . Und so fand die KEAN mit dem Klima-Bündnis, den Landesenergieagenturen aus Hessen und Nord- rhein-Westfalen sowie der Deutschen Bundes- stiftung Umwelt (DBU) mehrere Partner, mit denen sie gemeinsam im Januar 2020 die Fachtagung „Meine Kommune im Klimanotstand – was nun?“ ausrichtete . Diese Veranstaltung fand mit rund 200 Gästen eine sehr große Resonanz . In der Folge wurde eine Handreichung für Kommunen darüber erstellt, wie sie in der Praxis entsprechende Beschlussvorlagen prüfen können . Klimafreundliche Mobilität Die KEAN unterstützt Kommunen beim Thema klimafreundliche Mobilität . Bereits 2018 star- tete ein gemeinsames Projekt mit der Kommu- nalen Umwelt-Aktion (U .A .N .) und der Leuphana Universität Lüneburg, gefördert von der Deut- schen Bundesstiftung Umwelt (DBU), zum Thema „klimafreundliche Mobilität“ . Insgesamt zehn Kommunen hatten Erstberatungen zum betrieb- lichen Mobilitätsmanagement für Kommunalver- waltungen erhalten . Eine Abschlussveranstaltung zum Projekt fand am 3 . September 2019 statt . Im Frühjahr 2020 wurde – ebenfalls zunächst auf zehn Kommunen beschränkt – ein neues Bera- tungsangebot für Kommunen aufgelegt . Mit der Impulsberatung „Fahrrad-Mobilität“ erhalten niedersächsische Kommunen einfach und unkompliziert Expertenwissen zu einer akuten Fragestellung bezüglich der Radverkehrsplanung . Bis zum 30 . Juni 2020 konnten Kommunen ihr Interesse bekunden, die Beratungen werden im Herbst 2020 durchgeführt .
19 19 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Mehr Sonne für kommunale Liegenschaften Ob Kita, Rathaus oder Schuldach: Viele Dach- flächen kommunaler Liegenschaften sind noch frei für die Nutzung von Solarenergie für Strom und Wärme . Photovoltaik und Solarthermie können helfen, die Energiekosten in kommunalen Liegenschaften deutlich zu senken und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten . Die Klimaschutz- und Energieagentur Nieder- sachsen bietet in Kooperation mit den regionalen Klimaschutzagenturen den niedersächsischen Kommunen seit Herbst 2018 eine kostenfreie Solarberatung für max . zwei Gebäude an . Die Resonanz in den Kommunen war sehr groß: Im Jahr 2019 wurden insgesamt 87 Solarberatungen für kommunale Liegenschaften durchgeführt . Anfang Dezember 2019 fand eine erste Evalu- ierung des Angebots durch die KEAN statt, an der sich 60 Prozent der beratenen Kommunen beteiligten . Das Ergebnis war außerordent- lich ermutigend: Immerhin 80 Prozent dieser Kommunen planen, eine Solaranlage zu instal- lieren . Die Mittel des Landes Niedersachsen für die Impulsberatungen Solar waren zunächst bis zum 31 . Dezember 2019 befristet . Aufgrund der guten Resonanz können die Beratungen auch im Jahr 2020 angeboten werden . Eine weitere Unterstützung bietet die KEAN in Kooperation mit dem niedersächsischen Umweltministerium an: In einem Faktenpapier „Photovoltaik in der kommunalen Bauleitpla- nung“ werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine Kommune die Nutzung erneuerbarer Energien in Wohn- und Gewerbegebieten unterstützen kann .
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n e m h e n r e t n U 21 21 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Unternehmen im Transformationsprozess Die Zeiten sind längst vorbei, in denen wirtschaftliches Wachstum und Klimaschutz im unauflösbaren Widerspruch standen . Unternehmen erkennen zunehmend die Chancen der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und wollen den Prozess aktiv mitgestalten . Die Corona-Pandemie führt zu dynamischen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft: Angeschoben durch milliardenschwere Konjunktur- pakete wird wirtschaftliches Wachstum zu künftig sehr eng mit Vorgaben an den Klimaschutz verbunden . Anhand der Beratungsangebote „Impulsberatung für KMU“ lässt sich gut ablesen, wie groß bei niedersächsischen Unternehmen die Nachfrage und der Wunsch nach einer verbesserten Energie- und Materialeffizienz sowie einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien, speziell der Solar- energie, bereits sind . Im vergangenen Jahr haben 180 Unternehmen eine „Impulsberatung für KMU – Solar“ in Anspruch genommen – deutlich mehr als im Vorjahr! Das Angebot „Impulsberatung für KMU – Material- und Energieeffizienz“ war zeitlich zunächst bis zum Jahresende 2019 begrenzt und hatte 74 durch- geführte Beratungen zur Folge . Im Frühjahr 2020 wurde das Angebot überarbeitet und soll zum 1 . August 2020 mit einem erweiterten Umfang und einem stärkeren Fokus auf Energieeffizienz wieder umgesetzt werden . Außerdem unterstützt die KEAN in Kooperation mit der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit (NAN) mit dem Zusatz- angebot „Impulsberatung PLUS“ kleine und mitt- lere Unternehmen dabei, Energieeinsparkonzepte zur Teilnahme am „Förderwettbewerb Energieeffi- zienz in der Wirtschaft“ des Bundeswirtschaftsmi- nisteriums zu erstellen . Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit Seit 2016 ist die KEAN Sitz der Geschäftsstelle der NAN . Die Geschäftsstelle bietet der KEAN die Gelegenheit, klimarelevante Themen mit unterneh- merischen und sozialen Belangen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der niedersächsischen Wirtschaft zu verzahnen und gemeinsam umzu- setzen . Was bei den „Impulsberatungen für KMU“ von Beginn an sehr gut funktionierte, konnte im Bereich „Mobilität“ fortgesetzt werden . So unter- stützen sich KEAN und NAN bei der Entwicklung des Beratungsschwerpunkts „Solare Mobilität“, der im Rahmen der „Impulsberatung – Solar“ angeboten wird, sowie bei der Entwicklung eines Beratungsangebots zum nachhaltigen betrieb- lichen Mobilitätsmanagement für KMU . Zudem werden im „Zukunftsdialog Nachhaltige Mobilität“ die Verkehrswende und ihre Auswirkungen auf die niedersächsische Automobilindustrie und den Verkehrssektor betrachtet . Ein weiteres Zeichen für die Anstrengungen niedersächsischer Unternehmen für mehr Klima- schutz setzt der „Klima-Innovationspreis Nieder- sachsen“ . Das Umweltministerium zeichnet in diesem Format zusammen mit der NAN erstmalig Unternehmen aus, die mit ihren Innovationen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle in Niedersachsen einnehmen . Insgesamt 73 Unter- nehmen haben sich beworben, die Preisverleihung wird im November 2020 stattfinden .
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e i g r e n e t l e w m U 23 23 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Umweltenergie: für Wärme und Strom Die Energieversorgung in Deutschland soll bis 2050 ohne fossile Brennstoffe auskommen und weitgehend klimaneutral erfolgen . Diese Herkulesaufgabe kann nur gelingen, wenn die Energie der Umwelt konsequent genutzt wird – für Wärme und für Strom . Wärmepumpeninitiative Bereits seit einiger Zeit legt die KEAN einen Fokus auf die stärkere Verbreitung der Wärmepumpen- technologie in Niedersachsen . So wurde im Zuge der Neugestaltung der Internetseite der KEAN im Frühjahr 2020 eine Wärmepumpenplattform aufgebaut, die umfangreiche Informationen zur Technik, zu den Anwendungsbereichen und zu Fördermöglichkeiten bietet . Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Differenzierung der Einsatzbereiche gelegt . Daher wurden eigene Seiten für Wohngebäude, Siedlungen und Quar- tiere sowie für Gewerbe und Industrie aufgebaut . Angereichert mit Praxisbeispielen und exemplari- schen Wirtschaftlichkeitsberechnungen entstand ein breiter thematischer Überblick, der konti- nuierlich ausgebaut und um relevante Studien ergänzt wird . Ergänzend zu diesem Online-Angebot wurden zwei Flyer mit Informationen zum Einsatz von Wärmepumpen in Neubauten und Bestands- gebäuden veröffentlicht . Diese sollen Hauseigen- tümerinnen und Hauseigentümern einen ersten Einblick in die Wärmepumpentechnologie geben . Die Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien macht Fortschritte, das Tempo des Ausbaus ist aber noch zu gering . Im Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt 452 Terawatt- stunden (TWh) aus erneuerbaren Energien bereitge- stellt, dies entspricht über 17 Prozent des gesamten Brutto-Endenergieverbrauchs aller Sektoren . Der Anteil der erneuerbaren Energien am Brutto- stromverbrauch stieg von 37,8 Prozent (2018) auf 42,1 Prozent (2019) nochmals deutlich an – bis zum Erreichen des Ziels von 65 Prozent im Jahr 2030 ist es aber noch ein langer Weg . Der Anteil am Wärme- verbrauch stieg um 0,2 Prozentpunkte auf lediglich 14,5 Prozent . Diese Zahlen des Umweltbundesamtes belegen eindrücklich, dass beim Ausbau der Erneu- erbaren noch erhebliche Anstrengungen erforder- lich sind . Kommunale Wärmeplanung Im Wärmesektor spielen die Kommunen eine zentrale Rolle, da sie vor Ort großen Einfluss auf die Gestaltung der Wärmeversorgung in Bestands- und Neubauquartieren haben . Basierend auf umfang- reichen Vorarbeiten hat die KEAN im Jahr 2019 einen Leitfaden zur „Kommunalen Wärmeplanung“ erstellt . Dieser Wegweiser unterstützt Städte und Gemeinden beim Aufbau einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung, beleuchtet die einzelnen Arbeitsschritte des Prozesses und zeigt Beispiele umgesetzter, nachhaltiger Quartierskonzepte (s . S . 15) .
24 24 2424 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Leuchtturmprojekt Wärmepumpenquartiere Im Rahmen einer nachhaltigen Siedlungsplanung kommt der Umweltwärmenutzung mit effizienten Wärmepumpensystemen eine große Bedeutung zu, da diese perspektivisch eine nahezu klima- neutrale Wärmebereitstellung ermöglichen . Die KEAN unterstützt daher in Zusammenarbeit mit dem Institut für Solarforschung Hameln (ISFH), dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), der Handwerkskammer und dem Fach- verband Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klemp- nertechnik Niedersachsen die Verbreitung dieser Technik in Niedersachsen . Im Masterplan Digitalisierung des Landes Nieder- sachsen wird dafür ein Leuchtturmprojekt umge- setzt, welches die Verbreitung der Wärmepum- pentechnologie im Bestand und im Neubau weiter vorantreiben soll . In ausgewählten Quartieren soll mit digitaler Technik der Betrieb der Wärme- pumpen optimiert werden . Die digitale Erfassung von Betriebsdaten durch das ISFH schafft die Grundlage für Betriebsoptimierungen . Die Erkennt- nisse aus dem Projekt sollen Handwerker, Planer und sonstige Bauverantwortliche bei der Arbeit mit Wärmepumpensystemen in der Praxis unter- stützen . Für das Leuchtturmprojekt meldeten sich im März 2019 insgesamt zwölf Kommunen mit Plänen zur Umsetzung von Wärmepumpenquartieren im Zuge eines Interessenbekundungsverfahrens . In einem mit dem Umweltministerium und anderen Experten des Landes abgestimmten Auswahlver- fahren wurden fünf dieser Quartiere ausgewählt . Das vom Land Niedersachsen geförderte Projekt startet ab dem Sommer 2020 . Warum der Wind die Sonne braucht Niedersachsen ist ein Land mit viel erneuerbarer Energie . Neben der starken Windenergie etabliert sich der Solarstrom (PV) als zweites Standbein einer klimaneutralen Stromerzeugung . Der Ausbau der Solarenergie hat sich daher zu einem wich- tigen Arbeitsschwerpunkt der KEAN entwickelt . Ein Potenzial von bis zu 320 Mio . m² Dachfläche auf niedersächsischen Gebäuden gilt es zu heben – denn dort können PV-Anlagen mit einer Leistung von 64 Gigawatt (GW) installiert werden . Mit landesweit verfügbaren Beratungsangeboten für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, Kommunen und Unternehmen bietet die KEAN die notwendige Information für alle Solarinteres- sierten . Im Sommer 2019 wurden auf einer großen Solar-Veranstaltung „Warum der Wind die Sonne braucht“ die Solarstrom-Perspektiven für Nieder- sachsen ausgelotet . Fachleute aus Technik, Recht und Anwendung diskutierten mit Umweltminister Olaf Lies und dem Auditorium über die Situation, dass trotz erheblicher Fortschritte nach wie vor viele Dachflächen – insbesondere auf Gewerbe- und Industriehallen, aber auch auf Rathäusern, Schulen und Turnhallen – ungenutzt bleiben . Die KEAN analysierte in diesem Zusammenhang die Hemmnisse für eine verstärkte PV-Nutzung und entwickelte Angebote zur Überwindung . Dazu zählten z . B . Betreibermodelle für öffentliche Liegen- schaften oder Unternehmen, eine Handreichung für die kommunale Bauleitplanung, die zeigt, wie Neubaugebiete mit PV ausgerüstet werden können, oder Hinweise zur Änderung der Landesraumord- nung zugunsten von PV-Freiflächenanlagen .
25 25 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Photovoltaik-Zubau in Niedersachsen steigt Der Strombedarf in Haushalten, Büros, Gewerbe und Industrie sinkt nicht, obwohl viele Einspar- möglichkeiten bereits umgesetzt wurden . Gründe dafür liegen unter anderem in der starken Nut - zung von Computer, Smartphone und ähnlichen Anwendungen sowie in den vielen Prozessen, die durch die Digitalisierung stromabhängiger geworden sind . Aber auch die Elektromobilität, die im Verkehrsbereich das Klima entlasten soll, sofern der Strom aus erneuerbaren Energien stammt, hat einen entsprechenden Bedarf . Vor diesem Hintergrund braucht Deutschland ebenso wie alle europäischen Staaten künftig mehr erneuerbaren Strom, um diesen Bedarf zu decken, ohne das Klima weiter zu belasten . Im Jahr 2019 wurden rund 308 Megawatt (MW) Photovoltaik-Leistung neu zugebaut, sodass am Ende des Jahres rund 4 .200 MW an Photo- voltaik-Leistung installiert waren . Damit setzt sich der solare Aufschwung fort: Während 2017 landesweit rund 120 MW und 2018 rund 208 MW hinzukamen, konnte 2019 der Zubau im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent auf rund 308 MW gesteigert werden . Nach Berechnungen des ISFH besteht allein auf Dachflächen ein Potenzial von mehr als 60 GW für Photovoltaik . Aber auch Freiflächenanlagen sind für eine CO2-freie Stromerzeugung notwendig, da dort Solarstrom besonders günstig erzeugt werden kann .
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t l A d n u g n u J r ü f g n u d l i b a m i l K 27 27 27 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Klimabildung für Jung und Alt Die KEAN versteht Klimabildung als ein zentrales Mittel für effektiven Klimaschutz . Denn nur wer die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und den eigenen Verhaltens- und Konsummustern erkennt, ist zum aktiven Handeln für mehr Nachhaltigkeit bereit . Klimabildung führt Wissen, Können, aber auch das Wollen zusammen und animiert Menschen dazu, für mehr Klimaschutz einzu- treten . Die KEAN unterstützt diesen Prozess durch vielfältige Angebote und Projekte, die sich – mal informativ, mal spielerisch – an Jung und Alt richten . Klimabildung braucht Vernetzung Auch im Bereich der Klimabildung tragen die Vernetzung und der Austausch zwischen Bildungs- akteuren zu einer erfolgreichen Entwicklung gemeinsamer Vorhaben bei und helfen bei der Umsetzung im Land . Aus diesem Anlass wurde die Arbeitsgruppe „Bildung für Klimaschutz“ ins Leben gerufen . Seit 2018 findet halbjährlich ein Austausch unter 15 bis 20 Teilnehmenden statt . Vertreterinnen und Vertreter aus Energieagenturen, Kommunen, Ministerien, Behörden und anderen Institutionen tauschen in diesem Format Erfahrungen aus, informieren über aktuelle Angebote und treiben die gegenseitige Vernetzung voran . Handlungsmöglichkeiten im Alltag aufzeigen Klimabildung ist bei jungen Menschen besonders dann erfolgreich, wenn sie konkrete Handlungs- möglichkeiten für mehr Klimaschutz im direkten Umfeld aufgezeigt bekommen . Die KEAN hat daher gemeinsam mit der Landesschulbehörde zu Beginn des Schuljahres 2019 / 2020 die Broschüre „Eltern- taxis – Was tun gegen dicke Luft vor der Schule“ erstellt, die an alle Grundschulen im Land verteilt wurde . Die Materialien vermitteln Lehrkräften Hintergrundwissen zu sicherer und nachhaltiger Mobilität und geben konkrete Tipps für den Einsatz im Unterricht . Damit sollen die Kinder, aber auch ihre Eltern zum Handeln motiviert werden . Nachhaltiges Handeln ist kinderleicht! Wir sind überzeugt: Klimaschutz fängt bereits bei den Kleinsten an . Aus diesem Grund bietet die KEAN seit 2017 eintägige Grundlagenseminare für Erzieher/ innen zum Thema „Klimaschutz und Energiesparen in der Kita“ an . Aufgrund der posi- tiven Resonanz hat die KEAN im Jahr 2019 ein Vertiefungsseminar entwickelt: Unter dem Motto „Weniger – besser – anders: Nachhaltiges Handeln ist kinderleicht“ wird Wissen zu den Themen Konsum, Suffizienz und Klimaschutz vermittelt und es werden Tipps zur praktischen Umsetzung im Kita-Alltag gegeben .
28 28 2828 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B IdeenExpo 2019: Spielerisch Neues entdecken Mitmachen, Ausprobieren, Erleben – über 395 .000 Besucherinnen und Besucher kamen unter diesem Motto vom 15 . bis 23 . Juni 2019 zur IdeenExpo nach Hannover . Zum ersten Mal hatte auch die KEAN zusammen mit dem niedersäch- sischen Umweltministerium einen Stand auf der europaweit größten Jugendmesse für Naturwis- senschaften und Technik . Auf spielerische Art und Weise konnten sich die Besucherinnen und Besu- cher über die Folgen ihres täglichen Handelns in den Bereichen Bekleidung, Ernährung und Mobi- lität informieren . Der Stand gab einerseits Denkim- pulse, eigene Verhaltens- und Konsummuster zu hinterfragen, andererseits aber auch konkrete Umsetzungstipps für mehr Klimaschutz im Alltag . Aufgrund der positiven Resonanz auf die ausge- stellten Exponate bietet die KEAN in Koopera- tion mit regionalen Partnern und RENN .nord in Zukunft die Wanderausstellung „Klima-Macher“ an . Die Ausstellung greift die drei oben genannten Themen auf und informiert außerdem über den Treibhauseffekt und darüber, welche Auswir- kungen unser tägliches Handeln auf die Erder- wärmung hat . Die Premiere der Ausstellung war für Mitte Mai geplant, musste aber aufgrund der Corona-Pandemie in das nächste Jahr verschoben werden . RENN.nord Dass Klima- und Umweltbildung auch fernab von Schule und Kindergarten sehr erfolg- reich sein kann, zeigt die Arbeit des Netzwerks RENN .nord . Bereits seit März 2017 vertritt die KEAN gemeinsam mit dem Verein Niedersäch- sischer Bildungsinitiativen (VNB) das Land Niedersachsen in dem Netzwerk . Mit vielfältigen Projekten, Initiativen und Veranstaltungen will RENN .nord in den norddeutschen Bundesländern die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in die Gesellschaft tragen . Eines dieser Ziele ist es, umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen . „Act. Change. Escape the Room. Spiel für eine zukunftsfähige Welt“ Ein kreatives Projekt hat RENN .nord zusammen mit der KEAN sowie dem VNB und der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung Ende 2018 gestartet . Das Konzept der beliebten Escape Rooms wurde auf die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit übertragen und vermittelt spiele- risch Wissen zu diesen Themen . Dafür wurde ein mobiler Raum erstellt, der landesweit zum Einsatz kommen kann . Im Jahr 2019 wurde zunächst die Handlung erarbeitet . Anschließend wurden die für die Durchführung notwendigen Materialien zusammengestellt und Spielleitende ausgebildet, dann wurde der Ablauf in mehreren Workshops und Probedurchläufen abgestimmt . Seit Februar 2020 bieten KEAN und RENN .nord den Escape Room für die Bildungsarbeit in Niedersachsen an . Die Nachfrage ist – unterbrochen von einem Rück- gang zu Beginn der Corona-Pandemie – bisher sehr groß und die Vorbereitungen für 2021 sind bereits im Gange .
29 29 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Öffentlichkeitsarbeit: Kommunikation im Wandel Zusammenhänge erklären, Verständnis erzeugen und so dem Klimaschutz landesweit Aufmerk- samkeit verschaffen – das ist der Auftrag unserer Öffentlichkeitsarbeit . Doch wie erreicht man di e ses Vorhaben und wie transportiert man relevante Inhalte am besten an die entsprechende Ziel- gruppe? Entscheidend ist es, die Informationsbe- dürfnisse im Blick zu haben . Im vergangenen Jahr haben wir uns dem Ziel gewidmet, unser Informa- tionsangebot verstärkt an die Nachfrage unserer Zielgruppen anzupassen . Neben der Vermittlung relevanter Informationen gilt es dabei, konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und unsere regionalen Partner bei ihrer Kampagnenarbeit, in fachlichen Fragen und im Daten- und Informati- onsmanagement zu unterstützen . Klimaschutz in neuem Gewand Mit neuer Struktur, mehr fachlichen Inhalten und angepasst an mobile Endgeräte präsentiert sich der neue Internetauftritt der KEAN seit dem Früh- jahr 2020 optisch und technisch auf neuestem Stand . Nach sechs Jahren war es an der Zeit, das Internetangebot den Entwicklungen der letzten Jahre anzupassen . Die Arbeitsbereiche der KEAN haben sich sehr dynamisch weiterentwickelt, das Themenspektrum ist größer und der Dialog mit verschiedenen Akteuren der Energiewende intensiver geworden . Dem wollen wir nun stärker Rechnung tragen . Eine wesentliche Änderung im Aufbau unserer Homepage ist die stärkere Fokussierung auf fach- liche Inhalte . Gute Beispiele erhalten zusammen mit Hinweisen auf Fördermöglichkeiten noch mehr Raum und regen zur Nachahmung an . Weiterhin erhalten alle Interessierten über die Zielgruppenbereiche einen schnellen Zugriff auf die für sie relevanten Informationen . Informieren, erklären und einordnen Auch im vergangenen Jahr war unser Newsletter das zentrale Kommunikationsinstrument, mit dem wir insbesondere Multiplikatoren aktuell über unsere Arbeit informieren . Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Hintergrundinforma- tionen zu Förderprogrammen, Beiträge mit regi- onalen Bezügen und die Einordnung politischer und rechtlicher Themen besonderes Interesse finden . Hier will die KEAN einen Mehrwert bieten . Dass dieses Vorhaben Früchte trägt, zeigt die Reso- nanz der Nutzer – denn mittlerweile haben sich knapp 4 .000 Empfänger für den Newsletter-Ver- sand angemeldet und auch die Seitenzugriffs- zahlen stiegen von knapp 50 .000 Aufrufen im Vorjahr auf nun rund 63 .000 Aufrufe . Die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pan- demie haben den Alltag und auch die Arbeitswelt stark verändert . Auch im Bereich der Kommunika- tion gilt es daher, neue Wege zu gehen . Die KEAN hat hierfür ihr digitales Angebot in Form von Videos, virtuellen Seminaren sowie Online-Schu- lungen stärker ausgebaut – und so frühzeitig auf die veränderten Bedingungen reagiert .
30 30 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Beirat der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen Reinhard Benhöfer Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers Angelika Blencke Architekturbüro pk nord Blencke und Knoll BDA Thorsten Bludau Niedersächsischer Landkreistag e .V . Marcus Bollmann Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesverband Niedersachsen e .V . Prof. Dr. Holger Brüggemann Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Isabelle Ehrhardt Oldenburger Energiecluster OLEC e .V . Philip Foth NABU Niedersachsen Doreen Fragel (Vorsitz) Energieagentur Region Göttingen e .V . Tibor Herczeg Verband Wohneigentum Niedersachsen e .V . Rena Hinze Avacon AG Benedikt Hüppe Unternehmerverbände Niedersachsen e .V . Hiram Kahler Verband der Wohnungs- und Immobilien- wirtschaft in Niedersachsen und Bremen e .V . Dr. Reinhold Kassing Verband kommunaler Unternehmen e .V . Prof. Dr. Robert König VGH Versicherungen Anja Lippmann-Krüger Klimaschutzagentur Weserbergland gGmbH Dr. Alice Martens Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund NSGB Sebastian Meise Deutscher Gewerkschaftsbund Karin Merkel Verbraucherzentrale Niedersachsen e .V . Dr. Stefan Plesser Technische Universität Braunschweig Björn Schaeper IHK Niedersachsen (IHKN) Holger Scharnhorst Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank Günter Schnieders Niedersächsischer Städtetag Anne Schütte Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen
Impressum Bildnachweis 31 31 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Herausgeber Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH Osterstr . 60 30159 Hannover Telefon: 0511 897039-0 info@klimaschutz-niedersachsen .de www .klimaschutz-niedersachsen .de August 2020 Konzeption und Redaktion Christoph Linden Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen Gestaltung maYa birken – gestaltung mit herzblut www .mayabirken .de Druck und Papier Umweltdruckhaus Hannover GmbH Circle Silk Premium White – Recycling-Papier Stefan Koch goodluz/Shutterstock .com, Dirk Hufnagel Grafiken KEAN Stefan Koch Mohssen Assanimoghaddam picture alliance – Holger Holleman dpa Stefan Koch Titel: Seite 2: Seite 4: Seite 5: Seite 6/ 7: Mike Dotta/Shutterstock .com Seite 8: Seite 10: Seite 11: Seite 12/ 13: Stefan Koch Seite 12: Seite 13: Seite 14: Seite 16: Seite 17: Seite 18: Seite 19: G . Apel, Landkreis Osterholz, Stefan Koch Robert Kern, Stefan Koch, Stephan Kahlisch geogif/Shutterstock .com Ulrich Pucknat, Stefan Koch Daniela Ponath Lukassek – stock .adobe .com, candy1812 – stock .adobe .com REA Janina Snatzke, Jürgen-Fälchle – stock .adobe .com, Laszlo66/Shutter- stock .com, mauvries – stock .adobe .com Dawin Meckel KEAN Seite 20: KEAN Seite 22: Seite 24: Seite 25: Grafik KEAN Stefan Koch Seite 26: Seite 28: Stefan Koch Seite 29: Thomas Kupas Seite 30/ 31: Thomas Kupas
32 n r o v h c a n k c ü r u z k c i l B Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH Osterstr . 60 30159 Hannover Telefon: 0511 897039-0 Fax: 0511 897039-69 info@klimaschutz-niedersachsen .de www .klimaschutz-niedersachsen .de Gefördert durch: