Bundesweite Vorreiter im Klimaschutz

12 Schulen aus Niedersachsen mit dem Siegel „Klimaneutrale Schule“ ausgezeichnet

Die KEAN hat am heutigen Mittwoch gemeinsam mit dem Niedersächsischen Kultusministerium in Hannover die ersten zwölf niedersächsischen Schulen mit dem Siegel "Klimaneutrale Schule" ausgezeichnet.

Energiesparen und Klimaschutz stehen auch in niedersächsischen Schulen hoch im Kurs. Gleichzeitig zählen Schulen zu den größten Verursachern von Treibhausgasen in ihren Kommunen. Aber was kann die Schulgemeinschaft tun, um die CO2-Emissionen aus den Bereichen Strom, Heizung, Mobilität und Schulverpflegung zu senken? 

Hier setzt die Initiative „Klimaneutrale Schule" an: Sie unterstützt seit dem Jahr 2020 Schulen in Niedersachsen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Dabei erfassen Schülerinnen und Schüler zuerst gemeinsam mit ihren Lehrkräften und anderen Schulbediensteten ihre Energieverbräuche. Daraus ergeben sich die individuellen Einsparpotenziale und entsprechenden Maßnahmen wie Radfahr-Aktionen, klimafreundlicheres Schulessen oder Stromsparen. Damit werden klimaschädliche Emissionen so weit wie möglich verringert. Da eine vollkommen emissionsfreie Schule nicht möglich ist, werden die unvermeidbaren CO2-Emissionen über seriöse Anbieter kompensiert.

Nach den letzten Sommerferien haben sich die ersten Schulen in Niedersachsen auf den Weg zur Klimaneutralität gemacht. Zwölf davon haben dieses Ziel nun erreicht und wurden heute bei einer feierlichen Auszeichnung geehrt.

Vertreterinnen und Vertreter der niedersächsischen Schulen nahmen in Hannover ihre Auszeichnung entgegen

Schulen als wichtige Orte von Klimawandel und Klimaschutz

Dabei stellte auch der Gründer der Initiative „Klimafreundliche Schule", Dr. Christoph Stein, seine Vorgehensweise vor: „Ohne klimaneutrale Schulen keine klimaneutralen Kommunen. Ohne klimaneutrale Kommunen keine Klimawende! Schulen sind nicht nur Orte, an denen über den Klimawandel informiert wird. Sie sind auch Orte, die ihn mit verursachen. Unsere Datenanalyse hat gezeigt, dass ein durchschnittliches niedersächsisches Gymnasium etwa 700 Tonnen CO2 pro Jahr emittiert. Hier bieten wir Unterstützung: Mit unserem digitalen Formular können die Emissionsdaten der Schulen berechnet werden. Dazu gibt es begleitendes Unterrichtsmaterial und den wertvollen Austausch im Netzwerk mit anderen Schulen". Christoph Stein betonte weiterhin, dass sich die Erfahrung von Selbstwirksamkeit durch die Schülerinnen und Schüler als zentrales Element gezeigt hat: Wenn junge Menschen erleben, dass ihre Aktivitäten in eine konkrete Klimaschutzmaßnahme, wie den Bau einer Solaranlage auf dem Schuldach münden, ist dies eine wichtige Erfahrung und motiviert zu weiterem Engagement.

Dr. Christoph Stein während seiner Rede. Foto: Stefan Koch

Diesen Punkt griff auch der stellvertretende Abteilungsleiter Thomas Castens aus dem Niedersächsischen Kultusministerium bei der Auszeichnung auf: „Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist die Basis für Demokratiebildung und ein wichtiger Baustein einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Notwendigkeit zum Handeln für die Klimawende ist insbesondere jungen Menschen bewusst: Unsere Schülerinnen und Schüler wollen an den Prozessen in ihrem eigenen Umfeld beteiligt werden. Bei den ausgezeichneten Schulen ist dies auf unterschiedliche Weise erfolgt, sei es beispielsweise durch Klima-Arbeitsgemeinschaften, die Gründung von Klimaparlamenten und -räten oder die Wahl von Energiespar-Wächtern in allen Klassen. Wir freuen uns sehr, dass wir in Niedersachsen die ersten zwölf Schulen aus Deutschland als klimaneutral auszeichnen können und ich bedanke mich auch im Namen des Kultusministers bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement".

Die Auszeichnungen überreichte Castens gemeinsam mit dem stellvertretenden Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur (KEAN), Christoph Linden. Die KEAN berät die Initiative seit Beginn fachlich und ist auch im Beirat vertreten. Auch Christoph Linden gratulierte den Ausgezeichneten: „Die Notwendigkeit, Energie zu sparen und die Energiewende endlich konsequent umzusetzen, sind Themen, die aktuell sehr im Fokus stehen. Die Initiative Klimaneutrale Schule bringt die gesamte Schulgemeinschaft und die Schulträger zusammen. Damit wird Klimaschutz in den Schulen zu einem wahren Gemeinschaftsprojekt. Genau das ist es, was wir beim Klimaschutz brauchen: Uns der eigenen Klimaschutzmöglichkeiten bewusst zu werden und vom Wissen zum Handeln zu kommen. Dabei auf das Engagement der jungen Menschen, ihrer Lehrkräfte und der Schulbediensteten setzen zu können, macht Mut. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei allen Beteiligten!".

Die ersten zwölf klimaneutralen Schulen in Niedersachsen sind:

• Cäcilienschule Oldenburg
• Gymnasium am Markt Achim
• Gymnasium Kleine Burg Braunschweig
• Herbartgymnasium Oldenburg
• Hoffmann-von-Fallersleben-Schule Braunschweig
• Johannes-Althusius-Gymnasium Emden
• Matthias-Claudius-Gymnasium Gehrden
• Max-Windmüller-Gymnasium Emden
• Philipp-Melanchthon-Gymnasium Meine
• Phoenixgymnasium Wolfsburg
• Ricarda-Huch-Schule Braunschweig
• Werner-von-Siemens-Gymnasium Bad Harzburg

Bilder:

Zur Bildergalerie der ausgezeichneten Schulen

 

Schulen, die sich der Initiative im kommenden Schuljahr anschließen möchten, wird empfohlen, sobald wie möglich mit der Datenerhebung zu beginnen. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Schule nach der Datenerhebung etwa ein Jahr benötigt, bis sie sich als „Klimaneutrale Schule" bewerben kann. Bewerbungsfrist für die nächste Auszeichnung ist der 30. März 2023.
Weitere Informationen gibt es auf der Projektseite und der Seite der KEAN.

 

Pressekontakt:

Initiative „Klimaneutrale Schule"
Dr. Christoph Stein – Tel: 05362 4642 – info@klimaneutrale-Schule.de 

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