Ein Gespräch von Ruth Märtin und Gioia Malec
Was hat dich dazu bewogen, dein Praktikum bei der KEAN zu machen?
Gioia Malec: 2021 konnte ich bei den 13. niedersächsischen Energietagen der KEAN bzw. der NAN (Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit) teilnehmen. Möglich wurde dies durch die Kostenübernahme der Anmeldepauschale für ehrenamtlich engagierte junge Menschen. Die Erfahrung, die ich dort sammeln konnte, hat mich so nachhaltig geprägt und begeistert, dass ich die Arbeit der KEAN tiefer kennenlernen wollte. Gleichzeitig bietet die KEAN durch ihre vielen Fachbereiche die perfekte Basis, um mich für mein bevorstehendes Studium zu orientieren.
Was waren Deine wichtigsten Eindrücke aus dem Praktikum?
Ich bin wirklich begeistert, wie vielfältig und praxisnah meine Zeit bei der KEAN war und wie viel Vertrauen mir als Praktikantin von Anfang an entgegengebracht wurde. Besonders eindrücklich war für mich ein Netzwerktreffen niedersächsischer Klimaschutzverantwortlicher, bei dem ich das interaktive Element „Klimareise“ eigenständig mitgestalten und vor Ort auch moderieren durfte. Dabei habe ich auch erlebt, dass meine Ideen ernst genommen wurden: Mein Vorschlag, KI-Podcasts für ein Veranstaltungsformat zu nutzen, wurde aufgegriffen und direkt in das Programm eingebunden.

Das Netzwerktreffen der niedersächsischen Klimaschutzverantwortlichen. ©Meike Göbel
Toll fand ich auch, dass ich in ganz unterschiedliche Bereiche reinschnuppern konnte – und dabei fast überall eigene Aufgaben übernehmen durfte. So habe ich z. B. bei der Organisation des SHIFT NOW-Festivals Unternehmen recherchiert, die sich für Klimaschutz und Transformation engagieren oder mich mit der CO₂-Bilanzierung von Unternehmen beschäftigt. Auch dort wurde meine Meinung wertgeschätzt, was mich sehr motiviert hat.
Diese Mischung aus Mitdenken, Mitgestalten und Mitlernen hat mich durchgehend motiviert und mir gezeigt, wie viel Wirkung eine interdisziplinäre Perspektive auf den Klimaschutz haben kann.
Wie hat dich das Praktikum in deiner beruflichen Orientierung weitergebracht?
Das Praktikum hat mir geholfen, meine Interessen in den Bereichen Klima, Bildung und Kommunikation besser einzuordnen. Besonders spannend fand ich meine Mitarbeit im Netzwerk Grüne Arbeitswelt und bei einem Workshop zur „Akzeptanzabgabe“. Denn dort wurde mir deutlich, wie Klimaschutz in der Praxis funktioniert: Forschungsergebnisse und gesetzliche Vorgaben müssen so umgesetzt werden, dass sie in Kommunen und bei Bürger:innen ankommen. Um das zu unterstützen, sind externe Bildungsformate in unterschiedlichster Form ein wirkungsvolles Mittel.
Dieser interdisziplinäre Ansatz - also die Verbindung von Umwelt, Gesellschaft und Kommunikation - hat mich besonders angesprochen. Deshalb werde ich mich voraussichtlich zum Herbstsemester für ein Studium der Umweltwissenschaften an der Universität Oldenburg bewerben.
Auf dieses Studium bin ich durch den Austausch mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Fachbereichen gekommen - unter anderem aus der Klimabildung, dem öffentlichen Sektor, der Unternehmensberatung sowie aus dem Bereich erneuerbare Energien. Ich habe dabei viel über unterschiedliche Studien- und Berufswege im KEAN-Team erfahren. Diese Gespräche haben mir sehr geholfen, eigene Perspektiven zu entwickeln.