Freiflächenanlagen bieten vielfältige Chancen
Da Solar-Freiflächenanlagen schon in den letzten Jahren niedrigere Gestehungskosten als Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken aufweisen, kommt ihnen eine wichtige Rolle zu: Zum einen können sie am kostengünstigsten Strom erzeugen und damit eine bezahlbare Energie sicherstellen. Zum anderen sind sie neben der Windkraft der wichtigste Pfeiler für eine klimaneutrale Energieerzeugung.
Freiflächenanlagen können bei zügigen Genehmigungsverfahren innerhalb von ein bis zwei Jahren realisiert werden und damit der Energieknappheit entgegenwirken. Diese Chance sollte aus Sicht der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen jetzt ergriffen werden.
Potenzial bleibt ungenutzt
Bislang werden jährlich nur wenige Anlagen gebaut, da kaum Flächen für diese Anlagen genutzt werden dürfen. Das belegt die zweite Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur in diesem Jahr. Dort wurden Zuschläge für den Bau von Solar-Freiflächenanlagen erteilt. Als größtes Flächenland erhielt Bayern 64 Zuschläge für Freiflächenanlagen. Niedersachsen als zweitgrößtes Flächenland lediglich für 7 Anlagen.
So können auf Basis dieser aktuellen Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur in Bayern 399 Megawatt als Solar-Freiflächenanlagen installiert werden, in Niedersachsen 45 Megawatt. Die Diskrepanz liegt nicht etwa daran begründet, dass aus Niedersachsen die teureren Gebote kämen und deshalb keine Zuschläge erfolgten. Vielmehr mangelt es an Geboten aus Niedersachsen.
Hinderungsgrund ist nach wie vor die Regelung im Landesraumordnungsprogramm, wonach auf sogenannten Vorbehaltsflächen Landwirtschaft keine Solar-Freiflächenanlagen gebaut werden dürften. Dies gilt sogar in den sogenannten landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten, die als schwache Anbaustandorte gelten.