Klimaschutzinvestitionen deutscher Unternehmen gestiegen

Die Bedeutung von Klimaschutzmaßnahmen nimmt in Unternehmen weiter zu

Trotz Energie- und anderer Krisen stiegen die Klimaschutzinvestitionen deutscher Unternehmen im Jahr 2022 um real 18 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das jüngste KfW-Klimabarometer 2023. Die Investitionen fließen demnach insbesondere in die klimafreundliche Mobilität, in energieeffiziente Bestandsgebäude und in den Ausbau erneuerbarer Energien.

Klimaschutz steht bei vielen Unternehmen auf der Agenda – was sich auch in Zahlen verdeutlichen lässt. So stiegen laut aktuellem KfW-Klimabarometer die Investitionen deutscher Unternehmen in den inländischen Klimaschutz im Jahr 2022 nominal um 31% auf insgesamt 72 Milliarden Euro an. Inflationsbereinigt entspricht dies einem realen Zuwachs der Klimaschutzinvestitionen von 18% im Vergleich zum Vorjahr. Grundsätzlich habe die Dekarbonisierung in vielen Unternehmen an strategischer Bedeutung gewonnen. Fast zwei Drittel aller Unternehmen in Deutschland haben den Klimaschutz in ihrer Unternehmensstrategie verankert – was einem Anstieg von 10 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Diese positive Entwicklung rückt auch der Klima-Innovationspreis Niedersachsen jährlich in den Fokus. Diesen hat in diesem Jahr die aerogel-it GmbH aus Osnabrück für die Entwicklung eines ökologischen Superdämmstoffs gewonnen. Auch darüber hinaus haben niedersächsische Unternehmen in der diesjährigen Wettbewerbsrunde wieder deutlich gemacht, dass Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand gehen. Viele der über 50 Bewerbungen zeigen: Zunehmend entstehen neue Geschäftsmodelle, in denen Wertschöpfung aus dem Schutz der natürlichen Ressourcen generiert wird. Ein grundsätzlicher Wandel, der nicht auf die Bewerbungen um den Klima-Innovationspreis beschränkt bleibt.

Einen Trend zur stärkeren Etablierung vom Klimaschutz in Unternehmen stellt auch Karin Friese, Projektleiterin für den Innovationspreis der Region Göttingen bei der WRG, in Hinblick auf die eingereichten Innovationsprojekte fest: „Der Anteil der Innovationen mit einem Beitrag zum Klimaschutz und zum Umweltschutz ist auch in diesem Jahr wieder deutlich gestiegen. Das gilt für die Bewerbungen aus der Region Göttingen aber auch für jene, die uns aus ganz Niedersachsen erreichen.“ Der Innovationspreis und der Klima-Innovationspreis werden jährlich gemeinsam in Göttingen vergeben.

Weiterhin zu wenig Aufmerksamkeit erhält in den Unternehmen indes der Themenbereich der Prozesswärme: Wenngleich Wärmeprozesse einen Anteil von rund 2/3 am industriellen Energiebedarf besitzen, wird die nötige Wärme weiterhin fast vollständig mit fossilen Brennstoffen erzeugt – ein Umstand, auf den die Transformationsstudie der NAN bereits in 2022 hingewiesen hat. Mit Blick auf eine wünschenswerte Unabhängigkeit von bspw. Erdgas aus autoritären Staaten gibt es hier noch viel Nachholbedarf.

Mehr zum KfW-Klimabarometer 2023

Newsletter
abonnieren