Dampferzeugung und Trocknung in der Industrie

Erfolgreiche Fortsetzung der Veranstaltungsreihe zur Dekarbonisierung der Prozesswärme

Mit den beiden Online-Veranstaltungen "Dampferzeugung in der Chemieindustrie" sowie "Dampferzeugung und Trocknung in der Lebensmittelindustrie" haben wir unsere 2024 gestartete Veranstaltungsreihe diesen September im Rahmen der Wochen der Wärme erfolgreich fortgesetzt. Rund 75 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Lösungsansätze auf dem Weg zur klimaneutralen Prozesswärme zu informieren. 

Im Mittelpunkt stand die Umstellung bestehender Dampferzeugungs- und Trocknungsprozesse auf klimafreundliche Alternativen. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Innovationen im Bereich der Anwendungen wurden auch Perspektiven von Netzbetreibern sowie Praxisberichte aus Unternehmen vorgestellt.  Ein weiterer Fokus lag auf verfügbaren Förderprogrammen zur Unterstützung der Transformation, die durch unseren Kooperationspartner, den Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), vorgestellt wurden.  

Die Netzbetreiber Amprion und Avacon gewährten den Teilnehmenden spannende Einblicke. Sie erläuterten die Mechanismen der Netzentwicklungsplanung und verdeutlichten, welche Herausforderungen mit der Integration neuer Energiequellen und Verbraucher in das bestehende Stromnetz verbunden sind. Es bestehen hohe Unsicherheiten, da viele Projekte noch in der Anfangsphase sind und die tatsächliche Realisierung ungewiss ist. Entsprechend lässt sich die Auslegung der Netze derzeit noch nicht verlässlich planen.

Gleichzeitig brauchen die Unternehmen eine zuverlässige Netzplanung, um Entscheidungen für die Umstellung von Verfahren zu treffen – wodurch sich häufig ein Henne-Ei-Problem ergibt. Eine verlässliche politische Rahmensetzung sowie der Ausbau und die Anpassung der Energieinfrastruktur sind demnach zentrale Voraussetzungen für das Gelingen der Transformation.  

Besonders inspirierend waren die vorgestellten Praxisbeispiele. Eines davon war das Chemieunternehmen SE Tylose GmbH & Co. KG, das den holzbasierten Grundstoff Zelluloseether herstellt. Das Unternehmen zeigte eindrucksvoll, wie bestehende Prozesse nicht nur optimiert, sondern grundlegend neu gedacht werden können. Das Unternehmen nutzt nun die Kondensationswärme zum Heizen der Destillationskolonne und hat darüber hinaus eine Wärmepumpe in den Prozess integriert. Durch die Elektrifizierung werden der CO2-Ausstoß des Unternehmens und der Wasserverbrauch reduziert. 

Ein zentrales Fazit der Veranstaltungen: Die Dekarbonisierung der Industrie gelingt nur dann, wenn Unternehmen, Netzbetreiber und Kommunen frühzeitig und partnerschaftlich zusammenarbeiten – und ganzheitliche Lösungen als System verstanden und umgesetzt werden.  

Weiterführende Informationen und Literatur 

Kontakt

Dr. Britta Hirschberger

0151 526 324 84
britta.hirschberger[at]klimaschutz-niedersachsen.de [at]

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