An konkreten Beispielen zeigte Brokering, welche Vorteile Photovoltaik für die Kommunen bietet. Auf den großen Dachflächen kann Solarstrom besonders günstig erzeugt werden zu Gestehungskosten von 7 bis 10 Cent pro Kilowattstunde. Ein großer Teil des Stroms kann unmittelbar selbst verbraucht werden und erspart den Einkauf von teurem Netzstrom. So refinanzieren sich die vorgestellten PV-Anlagen (ohne Batteriespeicher) in Zeiträumen von 9 bis 11 Jahren. Die jährlichen CO2-Einsparungen sind erheblich.
Als erstes sollten Kommunen Gebäude mit hohem Stromverbrauch in den Blick nehmen und mittelfristig sollten alle kommunalen Gebäude mit Photovoltaik ausgerüstet werden.
Die Statik der Gebäude müsse vor dem Bau einer PV-Anlage geprüft werden, in den meisten Fällen wird die zusätzliche Last einer PV-Anlage durch die Statik gedeckt.
Für den Betrieb der Anlage empfahl Ludwig Brokering zwei Modelle: optimal ist es, wenn die Kommune die PV-Anlage selbst baut und betreibt. Fehlen die investiven Mittel kann der Bau einem Dritten übertragen werden, dieser verpachtet die Anlage zurück an die Kommune. Damit wird die Personenidentität von Betreiber und Stromnutzer sichergestellt.
Zur Finanzierung können Kommunen Darlehen von der KfW nutzen.
Die mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der online-Veranstaltung sahen in einer Blitzumfrage als Haupthindernisse für den PV-Ausbau auf kommunalen Gebäuden, fehlende „Kümmerer" in der Verwaltung und fehlende Investitionsmittel.
Das Angebot einer „Impulsberatung Solar für Kommunen", das die Klimaschutz-und Energieagentur Niedersachen ermöglicht, kann der erste Schritt zu einer PV-Anlage auf der örtlichen Schule oder dem Hallenbad sein.
Den Vortrag von Ludwig Brokering finden Sie hier (PDF).