KfW-Förderung fließt vor allem in Neubauten – Anpassungen angekündigt
Mit Blick auf den hohen Bestand an älteren Gebäuden, müssen die Förderprogramme entsprechend umgebaut werden – mit einem klaren Fokus auf die Förderung für energetische Sanierungen.
Das Bundeswirtschaftsministerium hatte angekündigt, die Förderung von Sanierungen zeitnah mit unveränderten Konditionen wieder aufzunehmen. Am 16. Februar 2022 hat der Haushaltsausschuss des Bundestags die dafür nötigen Haushaltsmittel in Höhe von 9,5 Mrd. Euro bewilligt, so dass das gestoppte KfW-Programm zur energetischen Gebäudesanierung voraussichtlich ab dem 21. Februar 2022 wieder starten kann.
Gesetzliche Rahmenbedingungen anpassen
Auch in der Gesetzgebung sind Neuerungen geplant, in denen sich dann auch die kommende Förderlandschaft entsprechend einbetten wird. Laut Koalitionsvertrag werden zum 1. Januar 2024 für wesentliche Aus- und Umbauten von Bestandsgebäuden im Gebäudeenergiegesetz (GEG) die Standards so angepasst, dass die auszutauschenden Teile dem Effizienzhausstandard 70 entsprechen. Die Neubau-Standards werden im GEG zum 1. Januar 2025 an den KfW-Effizienzhausstandard 40 angeglichen. Das ist folgerichtig, denn der Effizienzhausstandard 55 hat sich im Neubau inzwischen zum Stand der Technik entwickelt und eine Förderung ist daher kaum noch zu rechtfertigen.
Die Auswertung des KfW-Förderreports 2021 zeigt leider noch, dass aus dem Förderprogramm BEG Wohngebäude Effizienzhaus (Kredit und Zuschuss) mehr als 85% der geförderten Maßnahmen Neubauprojekte betreffen, die große Mehrzahl für den Effizienzstandard 55. Ein klarer Beleg für die geplante nötige Änderung im GEG – leider erst zum 01.01.2025.
Grüne Hausnummer hat Kriterien bereits für 2021 geändert
Die Auszeichnung „Grüne Hausnummer" der KEAN hatte bereits für das Jahr 2021 ihre Kriterien im Neubau geändert und zeichnet nur den KfW-Effizienzhausstandard 40 und besser aus. Zudem legt die Jury für den Landespreis der Grünen Hausnummer bei Neubauten besonderen Wert auf nachhaltige Baustoffe, einen geringen Wohnflächenverbrauch und die Nutzung bestehender Infrastruktur. Denn auch hocheffizente Neubauten sind nur dann verträglich für das Klima, wenn der Effizienzgewinn beim Energiebedarf nicht durch die Größe der zu beheizenden Wohnfläche oder die Verwendung energieintensiver Rohstoffe wieder zunichte gemacht wird.