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So funktioniert die Wärmeplanung
Um in einen planerischen Prozess zum Umbau der Wärmeversorgung einzusteigen, muss zunächst eine Bestandsaufnahme der aktuellen Wärmeversorgung in den Kommunen gemacht werden. Im Rahmen des Konzeptes für das Emsland wurde daher analysiert, wie hoch der Wärmebedarf der Gebäude ist und wie er derzeit gedeckt wird. Anhand des aktuellen Wärmebedarfs wurden in einem weiteren Schritt Standorte identifiziert, die sich besonders für den Aufbau eines effizienten Wärmenetzes eignen. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Erfassung von Wärmequellen, die für die Beheizung der Gebäude genutzt werden kann: Das sind zum Beispiel industrielle Abwärme, aber auch die Potenziale zur Nutzung von Solarenergie, Geothermie und Umweltwärme für den Betrieb von Wärmepumpen. Die Daten simulieren ebenfalls den geringeren Wärmebedarf bei fortschreitender energetischer Sanierung der Gebäude im Landkreis. Jede Kommune erhält damit einen Überblick über die aktuelle Wärmeversorgung und welche Potenziale es zu heben gilt. Diese Daten stehen den Kommunen als Geodaten für Verfügung und können als Planungsgrundlage für eine klimaschonende Wärmeversorgung genutzt werden.
Wärmenutzungsplanung in der Stadt Lingen
In der Stadt Lingen sollen das Wärmekataster als Grundlage für weitere Planungen genutzt werden. Dazu Klimaschutzmanager Sebastian Siemen: „Die Wärmeversorgung ist beim Klimaschutz eine der komplexen Baustellen und rückt auch im Lingener Stadtgebiet immer mehr im Fokus. So wird beispielsweise für aktuelle Bauleitplanungen von Neubaugebieten fest mit Nahwärmenetzen geplant. Um die Energieversorger bei der Realisierung dieser Projekte, insbesondere aber auch in der Projektierung von Bestandsimmobilien und bestehenden Potentialen zu unterstützen, ist es wichtig, auf ein geeignetes Tool zurückgreifen zu können. Dabei hilft das Wärmekataster des Landkreises Emsland, um Wärmesenken und Wärmequellen zu identifizieren und bei der Wärmenutzungsplanung nachhaltige und wirtschaftliche Versorgungskonzepte zu entwickeln."
Förderung kommunaler Machbarkeitsstudien
Um die Potenzialanalysen und Handlungsempfehlungen nun vom Modell in die Praxis zu führen, hat der Landkreis Emsland ein Förderprogramm beschlossen, das die Städte und Gemeinden für ihre Planung vor Ort in Anspruch nehmen können.
Informationsveranstaltung zum Thema
Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen plant zum Thema der kommunalen Wärmeplanung Anfang September eine Veranstaltung, bei der Interessierte mehr über die Erfahrungen und Ausblicke im Landkreis Emsland erfahren können.