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In den vergangenen Monaten habe die Fachleute aus dem Forschungsprojekt „Optimierte Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern" zahlreiche Heizungskeller in Hannover, Hameln und Nordhorn besucht, um sie mit Wärmemengenzählern, Temperaturfühlern, Auslesegeräten etc. auszustatten. Ziel der Forscherinnen und Forscher ist es, ein Messtechniksystem zur automatisierten Analyse der Effizienz von Heizungsanlagen in Mehrfamilienhäusern zu entwickeln. Es soll Wohnungsunternehmen eine direkte Kontrolle der Effizienz ihrer Heiztechnik ermöglichen und ihnen Hinweise zu konkreten Verbesserungsmöglichkeiten geben.
Veröffentlicht am: 06. Juli 2020Dazu haben die Fachleute zunächst die vorhandenen Komponenten und Zähler in den für das Projekt ausgewählten Wärmezentralen in Augenschein genommen und geplant, welche Messtechnik an welcher Stelle nötig ist, um die Effizienz der Heizsysteme rund um die Uhr zu erfassen. Im nächsten Schritt wurde dann die vorgesehene Messtechnik bestellt, von Fachhandwerkern installiert und anschließend in Betrieb genommen. Bereits bei den Installationen wurden Auffälligkeiten deutlich, die auf nicht erschlossene Effizienzpotentiale hinweisen. So wurde beispielsweise die Umgebungstemperatur in einzelnen Heizungskellern trotz Sommerbetrieb als „tropisch" beschrieben. Inzwischen sind in über 20 Heizungskellern in Messtechniksysteme installiert, die permanent Daten wie Temperaturen, Wärmemengen und Energieverbräuche aus den Heizungskellern erfassen und auf einen zentralen Server senden. Wie die Datenerfassung und -übertragung funktioniert, erläutert das Informationspapier "Aufbau und Funktion des Messsystems". Es ist Teil einer Reihe von Papieren, die die Grundannahmen des Projekts sowie einfache Messmethoden und Analysetools erläutern. Aktuell bestücken die Experten noch weitere Heizungskeller mit Messtechnik. Insgesamt sollen über 30 Heizungskeller mit den nötigen Mess- und Übertragungsgeräten ausgestattet werden.
Planung der benötigten Messtechnik im Heizungskeller eines Mehrfamilienhauses
Installation der Messtechnik im Heizungskeller eines Mehrfamilienhauses
Außerdem entwickeln die Forscherinnen und Forscher derzeit automatisierte Berichte, die den Wohnungsunternehmen monatlich und jährlich einen Überblick über die Effizienz der Heizzentrale und ihrer Komponenten ermöglichen. Die Jahresberichte sollen neben den Verbräuchen, Verlusten, Nutzungsgraden etc. auch Energieanalysen aus dem Verbrauch und Vergleichswerte zur Einordnung der Effizienz der jeweiligen Heizzentralen und -systeme liefern. Ob die Berichte für ihre Empfänger verständlich und hilfreich sind und welche Informationen eventuell noch benötigt werden, soll in einem Workshop mit den zehn beteiligten Wohnungsunternehmen im Herbst 2020 diskutiert werden. Dann werden die ersten Erfahrungen mit den Berichten und Auswertungen vorliegen.
Das Forschungsprojekt trägt den offiziellen Titel „Feldanalyse zur Betriebs-Optimierung von Mehrfamilienhäusern", kurz FeBOp-MFH. Es wird vom Institut für Solarenergie in Hameln im Verbund mit der Corona Solar GmbH, dem enercity-Fonds proKlima und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen umgesetzt. Das Projekt wird im Rahmen der Energieforschung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt