Woche der Wärmepumpe

Niedersächsischer Wärmepumpenpreis verliehen

Am Mittwoch, dem 20. September 2023, zeichnete die niedersächsische Umwelt-Staatssekretärin Anka Dobslaw, Schirmfrau der „Woche der Wärmepumpe“, drei Hausbesitzer:innen mit dem Niedersächsischen Wärmepumpenpreis und Preisgeldern in Höhe von je 1.000 Euro aus. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Woche der Wärmepumpe statt, die vom 15. – 23. September 2023 zum zweiten Mal durchgeführt wird. Die Preisgelder wurden gesponsort von den Firmen Stiebel Eltron, Vaillant und Der Wärmepumpen-Partner/ alpha innotec.

Der Niedersächsische Wärmepumpenpreis wurde in drei Kategorien vergeben. Die Preisträger:innen kommen aus Holzminden, Bad Salzdetfurth und Plockhorst.

Kategorie 1: Die überzeugendste Wärmepumpenanlage in einem nur wenig sanierten Einfamilienhaus

Über den Preis in dieser Kategorie freuten sich Petra Hundertmark und Detlef Schuster aus Holzminden. Die Sanierung im Jahr 2017 des Wohnhauses von 1933 hatte zum Ziel, den Charakter des Hauses zu erhalten und dennoch eine hocheffiziente Beheizung zu ermöglichen. Um auf eine Sanierung der Außenwände verzichten zu können, wurden zunächst das Dach isoliert, moderne Fenster eingebaut und die notwendige große Wärmemenge über eine Fußbodenheizung und durch groß dimensionierte Heizkörper eingebracht.

Die Luft-Wasser Wärmepumpe mit nur 5 kW Leistung ist optimal eingestellt und lässt sich dank großer Heizflächen mit einer niedrigen Vorlauftemperatur betreiben. Das führt zu einem sehr effizienten Betrieb mit einer Jahresarbeitszahl von knapp 4. Die niedrige Leistung der Wärmepumpe macht es erforderlich, sie im Winter Tag und Nacht zu betreiben. Das ist zwar ungewohnt, aber für das Heizen mit niedriger Vorlauftemperatur hilfreich. Um es auch bei sehr niedrigen Temperaturen unter -5 °C warm zu haben, ist zusätzlich ein Kaminofen installiert. Die klein dimensionierte Wärmepumpe mit der guten Leistung im wenig sanierten Bestandsgebäude hat die Jury überzeugt.

 

Kategorie 2: Die überzeugendste Wärmepumpenanlage in einem Mehrfamilienhaus

Den Titel „Überzeugendste Wärmepumpe in einem Mehrfamilienhaus“ sicherte sich Rainer Scholz aus Plockhorst. Er übernahm vor einigen Jahren ein 1940 als Bahnhof errichtetes Gebäude in einem schlechten baulichen Zustand. Durch eine Innenwanddämmung, neue Fenster, eine Dachdämmung sowie einen neuen Anbau entstand ein attraktives Wohngebäude mit vier Wohneinheiten und einer Energieeffizienzklasse C. Die gesamte Wohnfläche beträgt ca. 520 m2.

Die installierte Luft-Wasser-Wärmepumpe leistet 24 kW,ist für eine Vorlauftemperatur von bis zu 55 °C ausgelegt und erreicht eine Jahresarbeitszahl von ca. 3,5. Sie kann durch eine Warmwasserwärmepumpe unterstützt werden. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt durch groß ausgelegte Konvektorheizkörper. Die Stromversorgung wird von einer Photovoltaikanlage mit 12,8 kWp unterstützt. Trotz mancher Zweifel, ob dieses große Gebäude mit einer Wärmepumpe gut beheizt werden kann, hat sich Herrn Scholz für eine klimafreundliche Wärmepumpe entschieden. Dieses Engagement möchte die Jury mit dem Preis würdigen.

Kategorie 3: Die innovativste Wärmepumpenheizung In dieser Kategorie hat das Gesamtkonzept die Jury überzeugt: Egbert Homeister aus Bad Salzdetfurth ließ eine 8 kW Luft-Wasser Wärmepumpe in sein Gebäudeensemble mit insgesamt 360 m2 Wohnfläche einbauen. Das Haus aus dem Jahr 1936 mit drei Wohnungen, in denen 9 Personen leben, wurde kontinuierlich um- und ausgebaut, verklinkert und gedämmt. Die Wärmepumpe versorgt das Haus über einen Pufferspeicher. Die Entscheidung fiel auf eine Wärmepumpe, die über ein Online-Portal digital gesteuert werden kann – was keine Selbstverständlichkeit auf dem Markt ist.

Auf mehreren Dächern der Häuser sind insgesamt 29,8 kWp Solarpaneele installiert, die Strom über mehrere Wechselrichter einspeisen. Die Anlage ist über eine App fernsteuerbar und mit einem SmartMeter auf die Nutzung zeitvariabler Stromtarife vorbereitet. Die beiden Elektroautos, eines davon fähig für so genanntes bi-direktionales Laden, können an verschiedenen Wallboxen geladen werden. Zusammen mit dem stationären Stromspeicher stehen auf diese Weise bei Netzausfall bis zu 90 kWh Strom zur Verfügung. Für diesen Versorgungsfall lässt sich das Netz des Hauses vom Stromnetz trennen und als Inselnetz betreiben. Das Urteil der Jury daher eindeutig: Herr Homeister hat mit der umfassenden Digitalisierung seiner Wärmepumpe innovative Wege beschritten.

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Die Woche der Wärmepumpe findet vom 15. - 23. September 2023 mit über 30 Info-Veranstaltungen, Fachvorträgen und Beispielen aus der Praxis in 17 Städten und Orten in ganz Niedersachsen statt. Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Industrie und Technik zeigen, welche Möglichkeiten Wärmepumpen bieten und wie Hersteller und Handwerk mit der aktuellen Situation umgehen. Die Veranstaltungen richten sich an interessierte Hausbesitzer:innen und solche, die es werden wollen sowie an Fachleute aus Wissenschaft und Technik. Alle Veranstaltungen sind in einer Übersichtskarte auf der Internetseite der Woche der Wärmepumpe verzeichnet https://www.borderstep.de/event/woche-der-waermepumpe-2023/

Die Woche der Wärmepumpe wird vom Borderstep Institut zusammen mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, der Leibniz Universität Hannover und dem Bundesverband Wärmepumpe mit Förderung durch die NKI organisiert und mit Unterstützung von vielen regionalen Partnern umgesetzt. Schirmfrau der Woche der Wärmepumpe ist Staatssekretärin Anka Dobslaw vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz.

Eine Übersicht der Preisträger:innen sowie Fotos finden Sie hier. Weitere Informationen rund um das Thema Wärmepumpe finden Sie auf unserer Internetseite: www.klimaschutz-niedersachsen.de/waermepumpe

Kontakt

Christoph Linden

0511 89 70 39-17
christoph.linden [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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