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Für den nötigen Ausbau der Photovoltaik in Niedersachsen spielen Freiflächenanlagen eine entscheidende Rolle: Denn mittels Freiflächen-PV können große Mengen erneuerbarer Strom erzeugt werden. In einem Info-Text informieren wir zu den zahlreichen Chancen der Technologie, die sich für Landwirte, Kommunen und letztlich den Klimaschutz insgesamt ergeben können.
Veröffentlicht am: 05. Dezember 2022Strom auf Freiflächen zu erzeugen, die mit Photovoltaik bestückt sind, ist mit einer Vielzahl von Vorteilen und positiven Aspekten für alle Beteiligten verbunden. Zunächst einmal hat es diese Technologie geschafft, Strom zu einem Preis zu erzeugen mit dem keine andere Stromerzeugung mithalten kann. Etwa 5 Cent kostet die Kilowattstunde, wenn sie unter niedersächsischer Sonne und auf freier Fläche erzeugt wird. Sie arbeitet CO2-frei und ist damit für den Klimaschutz -neben der Windkraft- die Energie der Zukunft.
In Niedersachsen und in ganz Deutschland kommt den Freiflächenanlagen eine ganz besondere Rolle zu: Dort können sehr bald, d.h. nicht erst 2030 oder danach, Energiemengen erzeugt werden, die Öl, Gas und Kohle ersetzen. Sie schaffen eine spürbare Entlastung für das Klima in kurzer Zeit und helfen damit, das noch verbliebene Budget an Treibhausgasemissionen sorgsam zu verwenden. Für den Klimaschutz ein entscheidender Faktor! Der Zubau auf den Dächern ist genauso wichtig, braucht aber mehr Zeit, weil technisch und baulich aufwändiger und viel kleinteiliger. Beides ist also notwendig.
Freiflächenanlagen bieten Chancen für Landwirte
Für die Landwirte in Niedersachsen ist die Stromerzeugung auf der Freifläche eine große Chance, die es zu nutzen gilt. Jeder aktive Landwirt sollte prüfen, welche der eigenen Flächen für eine Solaranlage infrage kommen. So kann die solare Stromerzeugung zu einem Zusatzeinkommen für Landwirte werden.
Für Flächeneigentümer besteht nicht nur die Möglichkeit ihr Eigentum für die Nutzung einer PV-Freiflächenanlage zu verpachten. Eine große Chance besteht darin -je nach verfügbarem Kapital- selbst Teilhaber an einer solchen Anlage zu sein. Hier gibt es verschiedene Varianten: So können Flächeneigentümer mit unterschiedlich großen Anteilen Gesellschafter der Betreibergesellschaft werden. Oder sie bilden gemeinsam mit Menschen aus der Umgebung eine Bürgerenergiegesellschaft. Eine solche kann gemäß dem EEG 2023 eine Anlage bis 6 MW ohne Teilnahme an einer Ausschreibung errichten.
Auch die Kommune selbst kann sich an Anlagen beteiligen oder Mitglied einer Bürgerenergiegesellschaft sein. All diese Varianten haben gemeinsam, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt.
Auch ohne direkte Beteiligung an der PV-Anlage können Standortkommunen finanziell von Wind- und Solarenergieanlagen profitieren. Mit den Betreibern kann laut EEG vereinbart werden, dass 0,2 Cent/kWh an die Gemeinde fließen. Das sind bei einer PV-Anlage mit 10 MW (ca.10 ha) immerhin ca.18.000 €/Jahr.
Die Sorge, dass zu wenig Fläche für die landwirtschaftliche Erzeugung bleibt, ist verständlich. Diese beruht aber vermutlich auf unzureichenden Vorstellungen der erforderlichen Größenordnungen. Um das Ausbauziel der Landesregierung von 15 GW (15.000 MW) PV in Niedersachsen zu erreichen, werden ca. 0,6 bis 0,8 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche benötigt. Pro Hektar erzeugt eine Photovoltaikanlage ca. 20- bis 30-mal mehr Energie als etwa Energiepflanzen, die aktuell ca. 11 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Niedersachsen beanspruchen. Wenn nur ein kleiner Teil der Energiepflanzenanbauflächen für Solarenergie genutzt würde, reichte das schon aus, um Niedersachsen zukunftsfähiger zu machen.
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