In der zweiten Veranstaltung am 18.September stand dann die Finanzierung und “Bankability” solch investitionsintensiver Projekte zur Nutzung tiefer Geothermie im Fokus. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik durch Dr. Georg Schuchardt (KEAN) wurden zunächst die Potenziale tiefer Geothermie in Nord- und Mitteldeutschland betrachtet. Diese sind angesichts der geologischen Gegebenheiten in weiten Teilen Niedersachsens, Nord- und Mitteldeutschland weitestgehend flächendeckend vorhanden, wusste Frau Prof. Dr. Inga Moeck von der Georg August Universität Göttingen zu berichten. Präsentationsfolien
Andererseits ist vor der Niederbringung einer kostenintensiven ersten Bohrung, der sogenannten Probebohrung, nicht mit absoluter Sicherheit die Leistung und Ergiebigkeit (Wärmemenge) der Nutzung tiefer Geothermie abschätzbar - auch bei Nutzung aller vorhandenen Informationen zum Untergrund, der Einbeziehung geologischer Expertise (z.B. seitens des LBEG) und nach seismischer Prüfung des Untergrundes. Die finanzielle Absicherung dieses sogenannten Fündigkeitsrisikos und deren Überwindung ist daher trotz aller Fördermittel unabdingbar für das Gelingen eines solchen Projektes. Die gute Nachricht für Niedersachsen: In Celle wurde neuerlich ein solches Projekt mit einer Leistung von 7 MW umgesetzt. Rund um Celle ist das Fündigkeitsrisiko für weitere solche Projekte somit maßgeblich verringert.

In Ahnsbeck (Celle) wurde erfolgreich Thermalwasser aus Tiefen von ca. 2400-2500m gefördert. Quelle: Baker Hughes
In dem abschließenden Vortrag wurden dann Erfolgs- und Risikofaktoren aus Sicht eines Finanzierers genauer betrachtet. Voraussetzung für die Bankability solcher Projekte sei - neben den bereits erwähnten Faktoren (fundierte Bewertung der technischen Machbarkeit, geologischen Gegebenheit, wirtschaftlichen Attraktivität sowie die stringente Projektplanung) - das Risikomanagement. Hier sind laut Herrn Fischer-Erdsiek von der NWAssekuranz vor allen die Abdeckung von Betriebs-, Umwelt-, Bohr- und Haftpflichtrisiken sowie des Fündigkeitsrisikos durch entsprechende Versicherungen zu nennen. Die gute Nachricht: All diese Risiken können durch entsprechende Versicherungen abgesichert werden. Darüber hinaus wäre nach Ansicht des Experten auch die schnelle Umsetzung mehrerer solcher Projekte aus Sicht der Finanzwirtschaft wünschenswert, da so eine bessere Risikostreuung erreicht werden könnte. Präsentationsfolien
Insofern ist es ein gutes Zeichen für die künftige Umsetzung von Geothermie-Projekten, dass der Haushaltsbeschluss der Bundesregierung für 2025 KfW-Darlehen für die Absicherung von Ausfallrisiken geothermischer Bohrungen vorsieht, wie auch das Informationsportal Tiefe Geothermie mitteilt.
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In der zweiten Veranstaltung am 18.September stand dann die Finanzierung und “Bankability” solch investitionsintensiver Projekte zur Nutzung tiefer Geothermie im Fokus. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik durch Dr. Georg Schuchardt (KEAN) wurden zunächst die Potenziale tiefer Geothermie in Nord- und Mitteldeutschland betrachtet. Diese sind angesichts der geologischen Gegebenheiten in weiten Teilen Niedersachsens, Nord- und Mitteldeutschland weitestgehend flächendeckend vorhanden, wusste Frau Prof. Dr. Inga Moeck von der Georg August Universität Göttingen zu berichten.
In der zweiten Veranstaltung am 18.September stand dann die Finanzierung und “Bankability” solch investitionsintensiver Projekte zur Nutzung tiefer Geothermie im Fokus. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik durch Dr. Georg Schuchardt (KEAN) wurden zunächst die Potenziale tiefer Geothermie in Nord- und Mitteldeutschland betrachtet. Diese sind angesichts der geologischen Gegebenheiten in weiten Teilen Niedersachsens, Nord- und Mitteldeutschland weitestgehend flächendeckend vorhanden, wusste Frau Prof. Dr. Inga Moeck von der Georg August Universität Göttingen zu berichten.