Ergebnisse unserer Veranstaltungsreihe

Tiefe Geothermie: Säule der Energiewende

Im September fand unsere Online-Veranstaltungsreihe zum Thema “Tiefe Geothermie” statt. In vielfältigen Beiträgen wurde dabei über den Stand der Nutzung von Tiefer Geothermie in Niedersachsen und Norddeutschland berichtet. Vielfältige Praxisbeispiele machten deutlich, wie Projekte mit einer guten Planung in die Umsetzung kommen.

Die Tiefe Geothermie kann zu einem wesentlichen Baustein im zukünftigen Energiesystem werden: Bei effizienter Nutzung der in Deutschland vorhandenen geothermalen Vorkommen könnten ca. 5 bis 10 % des erforderlichen Endenergiebedarfs aus dieser Quelle gedeckt werden! Wärme aus Geothermie ist zudem ganzjährig verfügbar und eine grundlastfähige Wärmequelle, weshalb sie ein enormes Potenzial bietet.

Wie die Nutzung Tiefer Geothermie im konkreten Fall aussehen und die Umsetzung von Projekten gelingen kann, war Fokus der ersten Veranstaltung am 15. September. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik durch Yvonne Bönner (KEAN), ging es zunächst um die gezielte Nutzung von Fördermitteln aus der Bundesförderung Effiziente Wärmenetze (BEW). Hierüber werden zum Beispiel Machbarkeitsstudien gefördert, mithilfe derer die Projektumsetzung konkretisiert werden kann. Dass auch ein professionelles Projektmanagement von zentraler Bedeutung ist, wusste Daniel Pohl von Drees und Sommer zu berichten. Präsentationsunterlagen.

Die Wärme des Erdreichs nutzbar machen. Bildquelle: AdobeStock_868823246

Darüber hinaus ist die frühzeitige Einbindung von Expert:innen und die Gewinnung von lokalen Akteuren und Ankerkunden unabdingbar, um die Wirtschaftlichkeit von Geothermie-Projekten schnellstmöglich abzusichern. Dies ist Voraussetzung, um sich die Rechte an der Nutzung Tiefer Geothermie zu sichern (Aufsuchungserlaubnis). Dabei ist es wichtig, die Laufzeit des Projektes frühzeitig mit allen Beteiligten abzustimmen, um ihre aktive Mitwirkung und Beteiligung bis zum erfolgreichen Projektabschluss zu fördern, so Herr Balasus-Lange von der Norddeutschen Wärmegewinnungsgesellschaft NDEWG. Präsentationsunterlagen 

Zum Abschluss der ersten Veranstaltung berichtete Herr Ballüer von der enercity Contracting Gesellschaft (eCG) über den Planungs- und Umsetzungsstand eines Projektes in der Region Hannover aus Burgwedel. Hier sollen künftig 3,6 MW Wärme aus Tiefer Geothermie gewonnen werden. Die Wärme soll mittels einer Großwärmepumpe hocheffizient (COP = 6,7) ein Quartier mit verschiedenen Ankerkunden klimaneutral versorgen. Auch hier war die Beantragung von Fördermitteln aus der BEW von zentraler Bedeutung für die Umsetzung des Projektes. Präsentationsunterlagen

 

In der zweiten Veranstaltung am 18.September stand dann die Finanzierung und “Bankability” solch investitionsintensiver Projekte zur Nutzung tiefer Geothermie im Fokus. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik durch Dr. Georg Schuchardt (KEAN) wurden zunächst die Potenziale tiefer Geothermie in Nord- und Mitteldeutschland betrachtet. Diese sind angesichts der geologischen Gegebenheiten in weiten Teilen Niedersachsens, Nord- und Mitteldeutschland weitestgehend flächendeckend vorhanden, wusste Frau Prof. Dr. Inga Moeck von der Georg August Universität Göttingen zu berichten. Präsentationsfolien

Andererseits ist vor der Niederbringung einer kostenintensiven ersten Bohrung, der sogenannten Probebohrung, nicht mit absoluter Sicherheit die Leistung und Ergiebigkeit (Wärmemenge) der Nutzung tiefer Geothermie abschätzbar - auch bei Nutzung aller vorhandenen Informationen zum Untergrund, der Einbeziehung geologischer Expertise (z.B. seitens des LBEG) und nach seismischer Prüfung des Untergrundes. Die finanzielle Absicherung dieses sogenannten Fündigkeitsrisikos und deren Überwindung ist daher trotz aller Fördermittel unabdingbar für das Gelingen eines solchen Projektes. Die gute Nachricht für Niedersachsen: In Celle wurde neuerlich ein solches Projekt mit einer Leistung von 7 MW umgesetzt. Rund um Celle ist das Fündigkeitsrisiko für weitere solche Projekte somit maßgeblich verringert.  

In Ahnsbeck (Celle) wurde erfolgreich Thermalwasser aus Tiefen von ca. 2400-2500m gefördert. Quelle: Baker Hughes

In dem abschließenden Vortrag wurden dann Erfolgs- und Risikofaktoren aus Sicht eines Finanzierers genauer betrachtet. Voraussetzung für die Bankability solcher Projekte sei - neben den bereits erwähnten Faktoren (fundierte Bewertung der technischen Machbarkeit, geologischen Gegebenheit, wirtschaftlichen Attraktivität sowie die stringente Projektplanung) - das Risikomanagement. Hier sind laut Herrn Fischer-Erdsiek von der NWAssekuranz vor allen die Abdeckung von Betriebs-, Umwelt-, Bohr- und Haftpflichtrisiken sowie des Fündigkeitsrisikos durch entsprechende Versicherungen zu nennen. Die gute Nachricht: All diese Risiken können durch entsprechende Versicherungen abgesichert werden. Darüber hinaus wäre nach Ansicht des Experten auch die schnelle Umsetzung mehrerer solcher Projekte aus Sicht der Finanzwirtschaft wünschenswert, da so eine bessere Risikostreuung erreicht werden könnte. Präsentationsfolien

Insofern ist es ein gutes Zeichen für die künftige Umsetzung von Geothermie-Projekten, dass der Haushaltsbeschluss der Bundesregierung für 2025 KfW-Darlehen für die Absicherung von Ausfallrisiken geothermischer Bohrungen vorsieht, wie auch das Informationsportal Tiefe Geothermie mitteilt.  

Die Mitschnitte der Veranstaltung finden Sie unterhalb im Video-Format!

Weitere hilfreiche Links zum Thema: 

 

 

Video-Aufzeichnungen der Veranstaltungen

In der zweiten Veranstaltung am 18.September stand dann die Finanzierung und “Bankability” solch investitionsintensiver Projekte zur Nutzung tiefer Geothermie im Fokus. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik durch Dr. Georg Schuchardt (KEAN) wurden zunächst die Potenziale tiefer Geothermie in Nord- und Mitteldeutschland betrachtet. Diese sind angesichts der geologischen Gegebenheiten in weiten Teilen Niedersachsens, Nord- und Mitteldeutschland weitestgehend flächendeckend vorhanden, wusste Frau Prof. Dr. Inga Moeck von der Georg August Universität Göttingen zu berichten.
In der zweiten Veranstaltung am 18.September stand dann die Finanzierung und “Bankability” solch investitionsintensiver Projekte zur Nutzung tiefer Geothermie im Fokus. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik durch Dr. Georg Schuchardt (KEAN) wurden zunächst die Potenziale tiefer Geothermie in Nord- und Mitteldeutschland betrachtet. Diese sind angesichts der geologischen Gegebenheiten in weiten Teilen Niedersachsens, Nord- und Mitteldeutschland weitestgehend flächendeckend vorhanden, wusste Frau Prof. Dr. Inga Moeck von der Georg August Universität Göttingen zu berichten.
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Kontakt

Yvonne Bönner

0170 207 216 7
yvonne.boenner [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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