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Im letzten Jahr waren KMU durch die Energiekrise mit historisch hohen und volatilen Energiepreisen konfrontiert, weshalb Lösungen zur (insb. kurzfristigen) Senkung des Energieverbrauchs und damit einhergehender Kosten gefunden werden mussten. Unsere Transformationsberatungen unterstützen niedersächsische KMU, ihren fossilen Energieverbrauch zu reduzieren. Wie in jedem Jahr ziehen wir an dieser Stelle ein Zwischenfazit. Hierfür werten wir die Gesamtentwicklung der Beratungszahlen aus und bitten Unternehmen, die eine Beratung in Anspruch genommen haben, diese in einer Befragung zu evaluieren. Auf diese Weise wird Feedback zur Qualität und Wirksamkeit der Kampagnen eingeholt und ermittelt, ob und welche Maßnahmen in Folge der Beratungen umgesetzt wurden.
Veröffentlicht am: 16. Mai 2023Im Jahr 2022 nahmen insgesamt 263 niedersächsische KMU die niedrigschwelligen Beratungsangebote der KEAN in Anspruch, die meisten davon im Raum Osnabrück, gefolgt von der Region Hannover und den Landkreisen Emsland und Oldenburg. 130 KMU ließen sich zum Thema Solar, 107 zu Energie- und Materialeffizienz und 26 zum Schwerpunkt Klimaneutralität beraten (siehe Karte).
Wie auch in den vergangenen Jahren war die erste Resonanz auf die landesweiten Beratungsangebote positiv: Mehr als 80 Prozent empfanden die Beratung als hilfreich. Auch mit der Qualität der Berater und Berichte sind rund 85 % der beratenen KMU zufrieden.
TB Klimaneutralität - Verhaltenes Interesse an der Klimabilanzierung
Die TB – Impuls Klimaneutralität unterstützt KMU beim Einstieg in den Themenbereich Klimabilanzierung, indem Hintergründe und die Funktionsweise zur Treibhausgasbilanzierung vermittelt sowie wesentliche direkte als auch indirekte Treibhausgasemissionen des Unternehmens identifiziert und grob quantifiziert werden. Darüber hinaus wird zusammen mit dem Berater ein Klimaschutzziel sowie ein Fahrplan mit entsprechenden Meilensteinen für die weitere Umsetzung erarbeitet.
Das Beratungsangebot haben im Jahr 2022 lediglich 26 KMU in Anspruch genommen und damit deutlich weniger als erwartet. Gründe hierfür sind neben der Tatsache, dass die Beratung gerade erst anläuft, unter anderem die Energiekrise und Lieferkettenengpässe sowie die gestiegenen Kosten, mit denen sich die Unternehmen konfrontiert sahen. Insbesondere für KMU ist das Thema der Klimabilanzierung damit in den Hintergrund gerückt.
Neben Unternehmen aus den Branchen , waren auch die Lebensmittelindustrie, der Hochbau und das Gesundheitswesen unter den Beratenen vertreten. Für einen Teil dieser Branchen (Chemie, Metallbau, Lebensmittelindustrie) hat die Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit in ihrer Transformationsstudie konkrete Transformationspfade aufgezeigt (zur Transformationsstudie). Rund 75 % der KMU, die an der Evaluierung teilnahmen, planen Maßnahmen umzusetzen und/oder weiterführende Beratungs- und Planungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Vorrangig wurde angegeben, dass die Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien angestrebt wird (~ 63 %), gefolgt von der Ambition einer THG-Zertifizierung. Als weiterführende Beratung ist hier das Modul 5 der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) zu nennen (mehr Informationen).
Umsetzungsevaluierungen 2021: Welche Maßnahmen wurden nach den Beratungen umgesetzt?
TB - Impuls Solar
Etwa 2 von 3 der KMU, die an dieser Befragung teilgenommen haben, gaben an, dass inzwischen eine PV-Anlage auf dem Firmengelände installiert wurde oder das Vorhaben in der Planung und Umsetzung ist Im Schnitt wurde eine PV-Anlage mit einer Anlagenleistung von 109 kWp errichtet. Die Anlagengrößen variieren dabei zwischen kWp und 300 kWp. Die Mehrheit der KMU nutzte dabei Fördermittel des Landes oder Bundes. Besonders beliebt waren die ausgelaufenen NBank-Programme „Betriebliche Ressourcen- und Energieeffizienz 2.0“ sowie die „Batteriespeicher-Richtlinie“. Auch in der aktuellen EFRE-RL Klimaschutz- und Energieeffizienz (mehr Informationen) können PV-Anlagen als hochwertige Verbundvorhaben mit einem Zuschuss zwischen 30 und 65 Prozent wieder mitgefördert werden.
Außerdem berücksichtigten mehr als die Hälfte der KMU bei der Planung der PV-Anlagen den zukünftigen Strommehrbedarf für E-Mobilität, Wärmepumpen oder die Elektrifizierung von betrieblichen Prozessen. Ein Viertel dieser hat mit der Installation der PV-Anlage direkt Ladeinfrastruktur geschaffen und griff hierfür auf Fördermöglichkeiten zur Finanzierung von Elektroautos und Ladevorrichtungen zurück. Von der Vertragsunterzeichnung bis zur Inbetriebnahme der Solaranlage verging laut der Angaben in 60 % der Fälle mindestens 9 Monate oder mehr als ein Jahr. Mehr Informationen zur TB – Impuls Solar
TB - Impuls Energie-, Materialeffizienz
Von den Unternehmen, die sich im Jahr 2021 hinsichtlich Energie- und Materialeffizienzpotenzialen beraten ließen und an der Evaluierung teilnahmen, haben rund 71 % im Anschluss an die Beratung geringinvestive und/oder investive Maßnahmen umgesetzt.
Die beratenen KMU tätigten z. B. Investitionen für Maßnahmen zur Optimierung der Druckluft (Druckniveau, Leckageprüfung) sowie zur Optimierung von Arbeitsabläufen und Prozessen. Auch entschieden sich diese zur Umsetzung von Mitarbeiterschulungen und Maßnahmen zur Lichtsteuerung. Im Bereich der investiven Maßnahmen wurde insbesondere in den Einsatz erneuerbarer Energien, die Einführung eines Energiemanagements und die Abwärmenutzung investiert. 52 % der KMU, die Maßnahmen umgesetzt haben, gaben an, hierfür mehr als 50.000 EUR investiert zu haben. Ergänzend wurde auf Förderprogramme des Landes oder Bundes zurückgegriffen. Dies betraf vorrangig (50 %) eine weiterführende Beratung im Rahmen der Bundesförderung für Energieberatung von Nichtwohngebäuden, Anlagen und Systeme (EBN). Für Unterstützung bei der Finanzierung von Maßnahmen wurden das KfW Energieeffizienzprogramm (292) und ein inzwischen ausgelaufenes NBank-Programm zur Finanzierung der Optimierung der betrieblichen Ressourceneffizienz genutzt. Das erwartete Energieeinsparpotenzial durch die Umsetzung der Maßnahmen liegt zwischen 16.000 und 285.000 kWh pro Jahr. Mehr Informationen zur TB – Impuls Energie-, Materialeffizienz
Fazit
Die Inanspruchnahme der Transformationsberatungen der KEAN ist ein wichtiger erster Schritt und eine valide Entscheidungsbasis für die Umsetzung erster (gering-)investiver Maßnahmen, die zu Kostensenkungen führen und Unternehmen unabhängiger von fossiler Energie machen. Im nächsten Schritt ist es sinnvoll, weiterführende Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten (wie genannte Förderprogramme EBN oder EEW) zu nutzen und so die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in niedersächsischen Unternehmen zu initiieren.
Weiterführende Informationen finden Sie hier.
Neele Birnbaum
0511 89 70 39-19
neele.birnbaum [at] klimaschutz-niedersachsen.de