Analyse des Umweltbundesamtes

Treibhausgasemissionen in Deutschland 2023 um rund 10,1% zurückgegangen

Die Treibhausgasemissionen sind laut Umweltbundesamt in Deutschland im Jahr 2023 um rund 10,1% gegenüber dem Jahr 2022 gesunken. Dies entspricht einer Minderung von rund 76 Millionen Tonnen CO2. Mit einem Emissions-Rückgang von rund 51,8 Millionen Tonnen CO2 hat insbesondere der Sektor Energiewirtschaft zu dem Rückgang beigetragen.

Eine Auswertung des Umweltbundesamts (UBA) zeigt, dass die Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2023 um 10,1 % gegenüber 2022 gesenkt wurden. Hierzu beigetragen hat insbesondere der gestiegene Anteil erneuerbarer Energien, verbunden mit einem Rückgang der fossilen Stromerzeugung – in kleinerem Maße jedoch auch eine gesunkene Energienachfrage bei Wirtschaft und Verbrauchern.

Allein im Sektor Energiewirtschaft sind die Emissionen 2023 gegenüber dem Vorjahr um rund 51,8 Mio. t CO2e bzw. 20,1 % gesunken. Der Rückgang resultiert aus dem verminderten Einsatz von fossilen Brennstoffen für Strom und Wärme, der u.a. durch den Ausbau erneuerbarer Energien und einen Überschuss beim Stromimport begründet ist. Zusammen mit einem niedrigeren Energiebedarf konnte hierdurch die Kohle- und Gasverstromung deutlich reduziert werden. Laut Auswertung der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) stieg der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch im Jahr 2023 von 46,2 auf 51,8 Prozent. Insgesamt trugen Erneuerbare Energien 22 Prozent zum Bruttoendenergieverbrauch in den Bereichen Strom-, Wärme- und Verkehr bei.

➥ Der starke Zubau der Erneuerbaren zeigt sich auch in Niedersachsen, wo der PV-Zubau sich im Jahr 2023 verdoppelt hat. Mehr dazu in unserer aktuellen Auswertung

 


 

In der Industrie sanken die Emissionen im zweiten Jahr in Folge auf rund 155 Mio. t CO2e im Jahr 2023. Dies entspricht einem Rückgang von fast 13 Mio. t CO2e oder 7,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier hat der gesunkene Einsatz fossiler Brennstoffe zur Emissionssenkung geführt, der jedoch auch auf die negative konjunkturelle Entwicklung und gestiegene Herstellungskosten zurückgeführt werden kann – und damit alles andere als nachhaltig ist.

Im Gebäudesektor konnte zwar auch im Jahr 2023 das gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz erlaubte Sektorziel nicht erreicht werden – die Emissionen konnten jedoch deutlich gemindert werden. So betrug die Emissionsminderung im Jahr 2023 rund 8,3 Mio. t CO2 − was einem Rückgang um rund 7,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ein wesentlicher Treiber für den Rückgang der Emissionen lag wiederum in Energieeinsparungen aufgrund der milden Witterungsbedingungen in den Wintermonaten 2023. Der Zubau an Wärmepumpen wirkte sich ebenfalls positiv auf die Emissionsentwicklung im Gebäudebereich aus.

Sorgenkind bleibt auch im Jahr 2023 der Verkehrssektor, in dem rund 146 Mio. t CO2-Emissionen ausgestoßen wurden. Damit liegen die THG-Emissionen im Verkehrssektor zwar rund 1,8 Mio. t CO2e (− 1,2 %) unter dem Wert von 2022 – gleichzeitig aber rund 13 Mio. t CO2e über dem laut Klimagesetz zulässigen Jahresemissionsmenge.


Weitere Informationen

Mehr gibt es im Artikel vom UBA

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