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Klimaschutz-Maßnahmen der ausgezeichneten Schulen
Was fast alle ausgezeichneten Schulen vereint ist, dass sie Energiespar-Beauftragte (auch Energiemanger:innen oder -Scouts genannt) in allen Klassen etabliert und somit das Thema fest verankert haben. Die weiteren Aktivitäten zeigen die vielen, unterschiedlichen Möglichkeiten, wie die Klima-Bilanz der Schulen verbessert werden kann:
Im Gymnasium Am Markt (Achim) wurden alle Leuchtmittel im Altbau durch energiesparende LEDs ersetzt. Die Klima-AG organisiert unterschiedliche Aktivitäten für die gesamte Schule wie eine Klima-Pfandspendebox und eine Kleidertauschparty. Mit großem Erfolg nimmt die Schule seit zwei Jahren beim Schulradeln/Stadtradeln teil und wurde dabei jeweils als das beste Team der Stadt ausgezeichnet. Alle 6. Klassen machen seit 2022 regelmäßig beim Klimaführerschein von Bürgerstiftung und Stadt Achim mit. Im Erdkundeunterricht des 11. Jahrgangs wird in Kleingruppen selbstständig zu einem Klimaschutzprojekt im eigenen Umfeld gearbeitet. Begleitend haben die Hausmeister der Schule an einer KEAN-Schulung teilgenommen.
Im Gymnasium Bad Nenndorf wurde in jedem Klassenraum die Wertstofftrennung des Mülls eingeführt. Gemeinsam führen die Schüler:innen des 12. Jahrgangs zusammen mit jeder 7. Klasse einen Gesundheitstag zu saisonaler und regionaler Ernährung durch. Im Juni beschäftigt sich die gesamte Schule in einer Projektwoche mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) und nimmt am Projekt „Klimaschutz bewegt“ des Landkreises Schaumburg teil.
Am Gymnasium Cäcilienschule (Oldenburg) durchlaufen alle 5. Klassen einen Energieparcours, den die Energie-AG entwickelt hat. Außerdem ist die Schule mit einer Kooperation mit den regionalen Umweltbildungszentrum (RuZ) eingegangen, bei der sich die 9. Jahrgänge mit Maßnahmen für eine nachhaltigere Welt beschäftigen. Die earth-action-AG hat sich mit dem Thema Moor und der CO2-Bindung auseinandergesetzt und Pflegemaßnahmen im Moor durchgeführt. Über aktuelle Klima-Projekte wird regelmäßig nicht nur auf der Homepage der Schule, sondern auch auf Instagram und in einem Schaukasten an der SDG-Wand berichtet.
Am Gymnasium Lutherschule (Hannover) haben die Energiemanager:innen in Eigenregie Datenlogger gebaut, die in allen Klassenräumen installiert wurden und regelmäßig die Raumtemperatur messen. Mit dem schulinternen Wettbewerb „Ziel 19 Grad“ während der Heizperiode und Klassenausflügen als Preise wurden die Schüler:innen zum Energiesparen motiviert. Um die Kompensation der nicht-vermeidbaren Emission über Wasser für Kenia zu finanzieren, wurde ein „Fun Run for Future“ durchgeführt: Dabei konnten die Schüler:innen nicht nur Selbstwirksamkeitserfahrungen in Bezug auf den Klimaschutz sammeln, sondern auch erlebten, dass sie als Gemeinschaft stark sind.
Am Gymnasium Schillerschule (Hannover) engagiert sich eine Arbeitsgruppe für Klimaschutz in der Schule, die aus freiwilligen Lehrkräften, Schüler:innen und Eltern besteht. Die Schule beteiligt sich zudem beim Schulradeln/Stadtradeln. In der Heizperiode wird mit dem "Pulli-Freitag" bereits am Freitagmorgen die Heizung für das Wochenende runtergedreht und so Energie gespart. Die Eltern der neuen 5. Jahrgänge werden regelmäßig bei ihrem ersten Elternabend über die Risiken und Nachteile von Elterntaxis informiert. Für die 7. Klassen gibt es ein interaktives Bühnenspiel zur Energiewende.
Auf dem Dach der Heinrich-von-Kleist-Oberschule (Papenburg) trägt eine Photovoltaikanlage zur Energiewende bei und macht den Einsatz erneuerbarer Energie im Schulalltag sichtbar. Im Technik-Unterricht bauen die Schüler:innen solarbetriebene Mini-Fahrzeuge. Beim Fest der Kulturen sind „Klimaspiele“ in Planung, bei denen SDGs sichtbar werden und der eigene CO2-Verbrauch reduziert wird. Auch hier gibt es eine Pfandspendebox und durch selbstorganisiertes Mülltrennen und -wegbringen wird das Bewusstsein für dessen Vermeidung und Recycling gestärkt. Die Schule nutzt die „KlimaPakete“ und die „KI-KlimaBox“, um zu unterschiedlichen nachhaltigen Themen projektorientiert zu arbeiten.
Am Johann-Beckmann-Gymnasium (Hoya) wurden ein Schulwald und eine Streuobstwiese als Beitrag zum Klima- und Artenschutz angelegt. Außerdem hat sich die Schule als eine von 20 Modellschulen am Projekt „Bike2School“ des Kultusministeriums für nachhaltige Mobilität beteiligt. Im Schulgebäude wurde eine neue Heizung eingebaut, für die Zukunft ist außerdem eine Photovoltaikanlage ist in Planung.
An der Schule am Kanstein - KGS Salzhemmendorf wurde die Photovoltaikanlage auf dem Schuldach großflächig erweitert und so ein Beitrag zur Energiewende geleistet. In der Schulmensa gibt es jeden Tag auch ein vegetarisches Angebot und es kommen vermehrt regionale, nachhaltige Lebensmittel auf den Tisch. Die Pflege des schuleigenen Waldes wird mit Baumpatenschaften und Nistkästen vorangetrieben und im Schulgebäude erleichtern neue, besser gekennzeichneten Mülleimer dessen Trennung.
Am Phoenix Gymnasium (Wolfsburg) gibt es eine Klima-AG, die sich mit klimarelevanten Themen beschäftiget wie Upcycling-Projekten sowie der Herstellung von Solarlampen und Schaukästen, um die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen individuellem Verhalten und Klimaveränderungen – beispielsweise bei der Ernährung – darzustellen. Zusätzlich wurde „Schüler informieren Schüler“ ins Leben gerufen: Dabei beschäftigen sich die Schüler:innen der Jahrgangsstufe 10 intensiv mit den CO₂-Emissionen der Schule. Ihre Ergebnisse wurden in Kurzvorträgen und mit Plakaten in allen Klassen vorgestellt. Für die Kompensation wurde auch an dieser Schule ein Spendenlauf für den Verein Wasser für Kenia durchgeführt
Am Werner-von-Siemens-Gymnasium (Bad Harzburg) führt die Klima-AG regelmäßig Workshops zu klimafreundlichem Handeln im Alltag im 7. Jahrgang und auch außerhalb der Schule durch. Zum ersten Stadtradeln in Bad Harzburg 2024 wurde ein eigenes Schulteam gegründet, das den ersten Platz von 32 Teams in der Stadt erreichte. Zudem wird durch die älteren Schüler:innen in den Einführungswochen von Jahrgang 5 für den Ausstieg aus den Elterntaxis geworben. An insgesamt vier Projekttagen beschäftigen sich die Schüler:innen im letzten Herbst mit den SDGs, auch zum Thema Klimaschutz.
KEAN ist Ansprechpartnerin für niedersächsische Schulen
Die Initiative „Klimaneutrale Schule“ richtet sich an Grundschulen sowie weiterführende allgemeinbildende Schulen (Förderschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, Hauptschulen, Oberschulen, Realschulen) in Niedersachsen. Entwickelt und erprobt wurde das Angebot in den Jahren 2020 bis 2023 vom Verein „Wasser für Kenia e. V.“. Mit Beginn des Schuljahrs 2023/2024 hat die KEAN die landesweite Koordination übernommen steht allen interessierten Schulen als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Dazu gehören neben Hilfestellung der Schulen bei der Erfassung und Auswertung ihrer Verbrauchdaten und Emissionen auch deren Auswertung sowie die Empfehlung von individuellen Einsparmaßnahmen. Begleitend werden Fortbildungen für Lehrkräfte angeboten.
Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben, der nächste Bewerbungsschluss ist Ende März 2027.
Weitere Informationen: https://klimaneutrale-schule.de/.