In die Jahre gekommen:

Was passiert mit PV-Anlagen, die aus der EEG-Förderung laufen?

PV-Anlagen werden im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) 20 Jahre gefördert – weshalb die ersten Anlagen nun aus der Förderung laufen. In den nächsten Jahren werden es immer mehr, weshalb sich die Frage stellt, was mit den sogenannten „Post-EEG“-Anlagen passiert. Was mit PV-Modulen nach ihrer nominellen Nutzungszeit passiert und wie Produktion und Betrieb von Photovoltaik schonender mit wertvollen Ressourcen umgehen kann – diese Fragen sind auch ein Thema des diesjährigen Niedersächsischen Forums Solarenergie.

Der Ausbau der Photovoltaik in Niedersachsen, aber auch in Deutschland und weltweit ist auf einem guten Weg. Der Anteil des Solarstroms an der gesamten deutschen Stromerzeugung ist in den letzten 20 Jahren von nur 0,1 % auf mittlerweile 12.3 % gestiegen. Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer erneuerbaren Zukunft.

20 Jahre sind auch der Zeitraum, in dem PV-Anlagen im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) gefördert werden. Gerade die frühen Anlagen wurden erst durch die festen Vergütungssätze überhaupt möglich. Nun laufen die ersten Anlagen aus der Förderung, und in den nächsten Jahren werden es immer mehr. Deshalb stellt sich die berechtigte Frage: Was passiert mit sogenannten „Post-EEG“-Anlagen?

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Repowering, Recycling und co.: Was passiert mit Post-EEG-Anlagen?

Viele PV-Module laufen auch nach 20 Jahren noch zuverlässig, mit nur geringen Leistungsverlusten. Wer eine solche Anlage auf dem Dach hat, muss sie nicht abbauen, nur weil die EEG-Förderung ausläuft. Die Anlage ist längst bezahlt und liefert weiter Strom – den man nun selbst verbrauchen kann, statt ihn einzuspeisen. Aber auch der Überschuss wird für aktuell weitere fünf Jahre zu heutigen Bedingungen vergütet (§ 25 Absatz 2 EEG 2023). Eine Win-Win Situation, die zudem sehr ressourcenschonend ist!

Hat die Anlage schon zu hohe Leistungseinbußen gezeigt oder liegt gar ein Schaden vor, werden die betroffenen Module abgebaut und ins Recycling gegeben. Die Anforderungen sind im Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) geregelt: § 22 Absatz 1 legt fest, dass mindestens 80 % der PV-Module recycelt werden müssen. Bisher werden vor allem der Aluminiumrahmen und das Glas einer erneuten Verwertung zugeführt. Zukünftig soll es jedoch auch möglich sein, wertvolle Rohstoffe wie z.B. Silber aus den PV-Modulen zurückzugewinnen.

Die PV-Module haben sich in den letzten 20 Jahren auch deutlich weiterentwickelt. Heute sind Effizienzen von über 22 % üblich, vor einigen Jahren waren es noch deutlich unter 20 %. Deshalb kann es sich finanziell manchmal lohnen, nach Ablauf der Förderung (oder sogar schon vorher) eine vorhandene Solaranlage (auf dem Dach oder in der Freifläche) mit neueren Solarmodulen auszustatten - das sogenannte Repowering. Die dann abgebauten Module müssen jedoch nicht unbedingt schon ins Recycling gegeben werden, sondern können nach Prüfung einem „zweiten Leben“ zugeführt werden.

Wie das gelingt und viele weitere Informationen zu den Themen Recycling, ressourcenschonende Produktion und nachhaltige Prosumer-Geschäftsmodelle erfahren Sie im Rahmen des diesjährigen Niedersächsischen Forums Solarenergie.

7. Niedersächsisches Forum Solarenergie: Jetzt noch kostenfrei anmelden!

DasThema Nachhaltigkeit in der Photovoltaik steht auch beim diesjährigen Niedersächsischen Forum Solarenergie im Fokus! Was passiert mit PV-Modulen nach ihrer nominellen Nutzungszeit? Wie können Haushalte als „vollelektrifizierte Prosumer“ einen Mehrwert generieren? Und wie können Produktion und Betrieb von Photovoltaik schonender mit wertvollen Ressourcen umgehen? Zu diesen Themen erwartet Sie ein vielseitiges Vortragsangebot zu den folgenden Themenblöcken:

  • Block 1 - Dienstag, 28.05.2024, 08:30-10:00 Uhr:
    Nachhaltige Prosumer-Geschäftsmodelle (Moderation: elenia - Institut für Hochspannungstechnik und Energiesysteme, TU Braunschweig / EFZN, Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel)

  • Block 2 - Dienstag, 04.06.2024, 08:30-10:00 Uhr:
    Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusste Verbrauchspraktiken (Moderation: Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, Dr. Sarah Kajari-Schröder)

  • Block 3 - Donnerstag, 06.06.2024, 08:30-10:00 Uhr:
    Technologischer Fortschritt und wertvolle Materialien (Moderation: Institut für Solarenergieforschung Hameln, Dr. Stefan Bordihn)

 

➥ Anmeldungen sind weiterhin hier möglich!

Kontakt

Dr. Sarah Kajari-Schröder

0511 89 70 39-54
sarah.kajari-schroeder [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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