Zukunftsorientiertes Energiesystem

Welche Puzzleteile sind bereits vorhanden – und welche fehlen noch?

Die jüngsten Fortschritte bei der Planung und Regulierung der Energieinfrastruktur sind entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in Deutschland. Mit den neuen Vorgaben werden die Weichen gestellt, um Strom- und Gasnetze besser aufeinander abzustimmen, den Ausbau erneuerbarer Energien effizienter zu gestalten und die Kosten gerechter zu verteilen. 

Wichtige Schritte für die Netzentwicklung

Seit Ende April 2025 gibt es von der Bundesnetzagentur genehmigte Rahmenpläne, die festlegen, wie das Strom- und Gasnetz in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden soll. Diese sogenannten Szenariorahmen sind öffentlich einsehbar und bilden die Grundlage für die nächsten Planungsschritte. Die Netzbetreiber arbeiten nun an einem ersten Entwurf für den Netzentwicklungsplan 2037/2045, der im Dezember veröffentlicht und zur Diskussion gestellt werden soll.

Die Szenariorahmen sind wichtig, weil sie erstmals eine gemeinsame Planung für Strom, Gas und Wasserstoff ermöglichen. Das sorgt für eine bessere Abstimmung zwischen den verschiedenen Energieträgern und erleichtert eine koordinierte Weiterentwicklung der gesamten Infrastruktur.

Empfehlungen und Handlungsbedarf aus der Branche

Fachleute fordern, dass die Pläne noch konkreter werden sollten – zum Beispiel durch genaue Zeitpläne. Außerdem gibt es Lücken beim Wasserstoff-Verteilnetz, die geschlossen werden müssen. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) betont, dass nicht nur auf Energieimporte gesetzt werden sollte. Stattdessen sollte die Versorgung mit heimischen erneuerbaren Energien, wie Umweltwärme, Bioenergie und Geothermie, stärker in den Fokus rücken.

Reform der Netzentgelte – ein weiterer wichtiger Schritt

Die Bundesnetzagentur hat außerdem ein Verfahren zur Reform der Stromnetzentgelte gestartet. Das Ziel: Die Kosten für den Ausbau der Netze sollen fairer verteilt werden, damit die Energiewende effizienter und gerechter abläuft. Die bisherige Regelung ist veraltet und passt nicht mehr zu den Anforderungen einer modernen, dezentralen Energieversorgung. Bis Ende Juni können Interessierte ihre Meinung zu den Reformvorschlägen abgeben.

Mit diesen Maßnahmen werden wichtige Grundlagen für das Energiesystem der Zukunft geschaffen. Dennoch bleibt in einigen Bereichen weiterer Handlungsbedarf, etwa bei der Umsetzung konkreter Zeitpläne und beim Ausbau dezentraler erneuerbarer Energien. 

Quelle: Bundesnetzagentur

 

 

 

Kontakt

Yvonne Bönner

0511 89 70 39-50
yvonne.boenner [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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