IPCC-Sachstandsbericht verdeutlicht den Handlungsbedarf

Weltklimarat veröffentlicht Sachstandsbericht

Der am 9. August erschienene erste Teil des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarates (IPCC) zeigt abermals auf eindrückliche Weise, dass eine zeitnahe Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in großem Maßstab nötig ist, um die Pariser Klimaziele noch zu erreichen und die globale Erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius zu beschränken. Bleiben ambitioniertere Klimaschutzmaßnahmen aus, so könnte die globale Erwärmung bereits in den frühen 2030er-Jahren die 1,5°C-Marke übersteigen.

Sofern zeitnah keine ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen in globalem Maßstab umgesetzt werden, könnte die globale Erwärmung laut IPCC-Sachstandsberichts unter bestimmten Bedingungen bereits in den frühen 2030er-Jahren mehr als 1,5 Grad Celsius betragen. Die globale Durchschnittstemperatur ist dem Bericht zufolge bereits um 1,1°C gestiegen und der Einfluss des Menschen sei dabei eindeutig.

Der vom Menschen verursachte Klimawandel bewirkt bereits heute eine Zunahme von Extremwetterereignisse in allen Teilen der Welt. Diese Entwicklung wird mit jeder weiteren Zunahme der Erderwärmung beschleunigt. Ab einer globalen Erwärmung um mehr als 1,5 bis 2 Grad rechnet die Klimawissenschaft damit, dass die Folgen des Klimawandels nicht mehr kontrolliert werden können. Wetterextreme und andere Klimafolgen würden ein gefährliches und kaum zu bewältigendes Maß annehmen und die ökonomischen Kosten unvertretbar hoch ansteigen lassen.

Schnelles Handeln ist gefordert

Der Weltklimarat stellt zudem fest, dass die globale Oberflächentemperatur „bei allen betrachteten Emissionsszenarien bis mindestens Mitte des Jahrhunderts weiter ansteigen" wird – also auch bei einem schnellen Gegensteuern. Die globale Erwärmung werde zudem ohne eine zeitnahe starke Reduktion der Treibhausgasemissionen im Verlauf des 21. Jahrhunderts die 2°C-Marke überschreiten. Dies sei lediglich zu verhindern, wenn „in den kommenden Jahrzehnten drastische Reduktionen der CO2- und anderer Treibhausgasemissionen" erfolgen.
Von den fünf betrachteten Emissionsszenarien könne nur beim optimistischsten die globale Erwärmung auf unter 1,5°C bis 2100 beschränkt werden. Hierzu muss jedoch das kommende Jahrzehnt dazu genutzt werden, den Treibhausgasausstoß mit einem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien und einer Abkehr von den fossilen Energieträgern deutlich zu senken.

Corona-Effekt verpufft

Das mit der Novelle des Bundesklimaschutzgesetzes festgelegte Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, ist vor dem Hintergrund des IPPC-Berichts das richtige Signal – nun muss es aber darum gehen, die notwendigen Schritte und Maßnahmen zu ergreifen, um eine zeitnahe starke Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Dass dies dringend nötig ist, zeigt auch ein neuer Bericht von Agora Energiewende. Demzufolge werden die Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um rund 47 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente steigen. Damit würde Deutschland nur noch 37 Prozent unter dem Niveau von 1990 liegen – und somit auch hinter dem Zielwert für das Jahr 2020, der bei einer Reduktion von 40% gegenüber 1990 lag.

Niedersachsen will Klimaschutzland Nr. 1 sein

Das Land Niedersachsen hat im Jahr 2020 mit dem Maßnahmenprogramm für Klimaschutz, dem Niedersächsischen Klimagesetz und der Effizienzstrategie für den Gebäudesektor wichtige Initiativen auf den Weg gebracht, um den Klimaschutz zu stärken und den Ausbau der Erneuerbaren zu fördern. Umweltminister Lies betont hierzu im Zusammenhang mit dem Bericht des IPCC: „Der IPCC-Bericht hat erneut bestätigt, dass wir landesweit mit unseren ehrgeizigen Klimaschutzzielen auf dem einzig richtigen Weg sind, um eine globale Klimakatastrophe abzuwenden. Wir gehen unseren niedersächsischen Klima-Weg konsequent weiter, wir wollen Klimaschutzland Nr. 1 sein", so Lies. „Gleichzeitig stellen wir uns den Herausforderungen der notwendigen Klimaanpassung. Das heißt: Wir bleiben nicht stehen, sondern entwickeln unsere Maßnahmen und Ziele weiter."

Ein verstärkter Fokus soll in Zukunft auch auf die Klimaforschung in Niedersachsen gelegt werden. Mit dem Kompetenzzentrum für Klimawandel (kurz NIKO) wird in diesem Jahr eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet, die alle Interessierten zum Klimawandel und zu notwendigen Klimaanpassungen in Niedersachsen informiert. Umweltminister Lies betont hierzu im Zusammenhang mit dem Bericht des IPCC: „Der IPCC-Bericht hat erneut bestätigt, dass wir landesweit mit unseren ehrgeizigen Klimaschutzzielen auf dem einzig richtigen Weg sind, um eine globale Klimakatastrophe abzuwenden. Wir gehen unseren niedersächsischen Klima-Weg konsequent weiter, wir wollen Klimaschutzland Nr. 1 sein", so Lies. „Gleichzeitig stellen wir uns den Herausforderungen der notwendigen Klimaanpassung. Das heißt: Wir bleiben nicht stehen, sondern entwickeln unsere Maßnahmen und Ziele weiter."

Ein verstärkter Fokus soll in Zukunft auch auf die Klimaforschung in Niedersachsen gelegt werden. Mit dem Kompetenzzentrum für Klimawandel (kurz NIKO) wird in diesem Jahr eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet, die alle Interessierten zum Klimawandel und zu notwendigen Klimaanpassungen in Niedersachsen informiert. Mit dem neuen Niedersächsischen Kompetenzzentrum für Klimawandel soll die notwendige fachliche Expertise erweitert werden, um die möglichen Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen und zielgerichtet auf den Klimawandel reagieren zu können. Das NIKO wird in diesem Zusammenhang regelmäßig Berichte veröffentlichen, bereits stattgefundene Klimaveränderungen aufzeigen, zukünftige Klimarisiken identifizieren und regional verorten und zu möglichen Klimaanpassungsstrategien beraten.

Zum Bericht des IPCC

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