Mitmachen statt nur zusehen

Wie Beteiligung die Akzeptanz für Erneuerbare Energien stärkt

Damit die Energiewende gelingt, braucht es mehr als nur Windräder und Solaranlagen – entscheidend ist, dass die Menschen vor Ort mitgenommen werden. Zustimmung entsteht, wenn Beteiligung ernst gemeint ist, Vertrauen wächst und der Mehrwert vor Ort spürbar wird. Kommunen spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie können Beteiligung gestalten, Akzeptanz fördern und die Energiewende aktiv voranbringen. Passend dazu bietet eine Veranstaltung der KEAN am 3. Juli 2025 neue Impulse für eine aktive Rolle der Gemeinden beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. 

Die Akzeptanz gegenüber erneuerbaren Energien ist bundesweit hoch. Umfragen der Fachagentur Wind- und Solarenergie zeigen, dass große Teile der Bevölkerung den Ausbau Erneuerbarer Energien befürworten – und das auch, wenn Windräder oder Solarparks direkt in der eigenen Nachbarschaft stehen. Doch die Studie zeigt, sobald es konkret wird: Akzeptanz ist kein Selbstläufer. Sie muss aktiv gefördert und gepflegt werden.

Was überzeugt die Menschen wirklich? Laut dem Bundesamt für Naturschutz beeinflussen mehrere Faktoren die Akzeptanz. Ein Schlüssel für die wirtschaftliche Teilhabe: Wer vor Ort von neuen Jobs, zusätzlichen Einnahmen für die Gemeinde oder Beteiligungsmöglichkeiten profitiert, sagt deutlich häufiger „Ja“ zu Wind und Sonne. Auch die Einschätzung gegenüber der Energiewende insgesamt spielt mit hinein - je positiver das Bild, desto größer die Unterstützung. Ebenfalls spielt das Vertrauen in faire und transparente Planungsprozesse ins Gewicht. Sind Entscheidungsträger:innen in den Augen der Bürger:innen vertrauenswürdig und die getroffenen Entscheidungen nachvollziehbar, beeinflusst das die Akzeptanz gegenüber Erneuerbaren Energien. Nicht zuletzt zählen geringe Belastungen für Mensch und Natur sowie die öffentliche Meinung im Umfeld. Denn was die Nachbar:innen denken, beeinflusst die eigene Meinung.

Darstellung: KEAN, nach Bundesamt für Naturschutz

Wer mitgestalten darf, zeigt deutlich mehr Bereitschaft zur Unterstützung

Die aktive Einbindung der Menschen vor Ort ein entscheidender Hebel. Allerdings: Beteiligung ist nicht gleich Beteiligung. Entscheidend ist, wie Beteiligung gestaltet wird. Wird sie ernsthaft, transparent, offen und mit echtem Einfluss auf die Ergebnisse durchgeführt, stärkt sie Vertrauen und Zustimmung. Wird sie hingegen nur formal oder zu spät angeboten, kann sie Misstrauen fördern und das Gegenteil bewirken.

Was macht also gute Beteiligung aus? Klare Abläufe, ehrliche Kommunikation, verständliche Inhalte und sichtbares Feedback an alle, die sich einbringen. Weitere Kriterien für gute Bürgerbeteiligung finden sich beim Netzwerk Bürgerbeteiligung

Kommunen spielen eine Schlüsselrolle bei gelingender Beteiligung

Kommunen sind die Schnittstelle zu den Menschen vor Ort und können durch offene Dialoge und Bürgernähe Vertrauen aufzubauen und tragfähige Lösungen entwickeln. Werden Beteiligungsprozesse klug aufgesetzt und konsequent verfolgt, können Städte und Gemeinden selbst zum Motor einer erfolgreichen und akzeptierten Energiewende werden.

Veranstaltungshinweis: Gesellschaftliche Akzeptanz und Beteiligung am 3. Juli 2025

Wie kommunale Akteur:innen ihre Handlungsfähigkeit im Bereich Akzeptanz wirkungsvoll gestalten können, beleuchtet eine Veranstaltung der KEAN im Rahmen der Reihe „Die aktive Rolle der Gemeinden“. Die Veranstaltung gibt Input dazu, wie sich Beteiligung und Entscheidungsprozesse in Gemeinden so organisieren lassen, dass sie rechtssicher, ressourcenschonend und wirkungsvoll sind. Mehr Informationen zur Veranstaltung

Kontakt

Katharina Brüntgens

0511 89 70 39-55
katharina.bruentgens [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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