Bauen und Sanieren

Wie viel Dämmung ist genug?

Viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer fragen sich bei der Sanierung ihres Hauses, wie sie ihr Gebäude so ausstatten, dass es am Ende so wenig Energie für Wärme und Strom wie nur eben möglich benötigt. Soll der Schwerpunkt auf besonders guter Wärmedämmung liegen, oder soll doch mehr in die Anlagentechnik der erneuerbaren Energien investiert werden?

Auch unter Fachleuten wird diese Frage immer wieder kontrovers diskutiert. Manche Experten plädieren dafür, den Fokus weniger auf die Dämmung, sondern vermehrt auf die Anlagentechnik zu setzen. Andere sehen in einem möglichst niedrigen Wärmebedarf der Gebäude die Voraussetzung für eine erfolgreiche Wärmewende und den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien.

Werner Eicke-Hennig ist Energieberater beim Energieinstitut Hessen und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Thematik. Wir haben ihn in einem Interview um eine Einschätzung der verschiedenen Positionen gebeten. Darin warnt Eicke-Hennig ausdrücklich davor, die Gebäudedämmung zu vernachlässigen und Dämmstandards herabzusenken. Eine solche Entwicklung führe „zu erheblichem Aufwand an anderer Stelle." Im Gegensatz zur Dämmung sei Anlagentechnik, vor allem wenn sie aus mehreren Komponenten bestehe, wartungsintensiv und fehleranfälliger.

Eine in dem Zusammenhang der Diskussionen um Gebäudedämmung mehrfach zitierte Studie „Energiewende – Irrtümer aufbrechen, Wege aufzeigen" des Planungsbüros eZeit Ingenieure sieht Werner Eicke-Hennig als unzureichende Grundlage für die Aussage, dass der Wärmeschutz ab dem KfW-Effizienzhausstandard 85/70 ausgereizt sei. Diese Aussage sei nicht belastbar, da Nachweise fehlten und Inhalte nicht schlüssig dargelegt worden seien.

Zum vollständigen Interview mit Werner Eicke Hennig (PDF)

Kontakt

Gerhard Krenz

0511-89 70 39-22
gerhard.krenz [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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