55% Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030

Europäischer Rat und europäisches Parlament einigen sich auf Verschärfung der EU-Klimaziele

Am 21. April konnten sich der europäische Rat und das europäische Parlament auf eine Verschärfung der EU-Klimaziele einigen. Im europäischen Klimaschutzgesetz soll demnach das Ziel verankert werden, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zum Referenzjahr 1990 um 55% zu senken. Für Deutschland bedeutet dies aufgrund der Lastenteilung unter den Mitgliedsstaaten eine Minderung um 65%. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat in diesem Zusammenhang sein Szenario für das Jahr 2030 aktualisiert. 

Im Zuge des europäischen Green Deals werden die Klimaschutzziele bis 2030 nochmals angehoben. Der europäische Rat und das europäische Parlament konnten sich nun auf ein Reduktionsziel von - 55% Treibhausgasemissionen bis 2030 (im Vergleich zu 1990) einigen. Für Deutschland bedeutet dies: Die notwendige Reduktion der Treibhausgasemissionen gegenüber dem Bezugsjahr 1990 steigt aufgrund der Lastenteilung unter den europäischen Mitgliedsstaaten von ehemals 55% auf 65% an. Demnach müssen bis 2030 zusätzliche Treibhausgasemissionen eingespart werden.

Vor dem Hintergrund angehobener Treibhausgas-Reduktionsziele wird daher in einer aktuellen Studie des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) untersucht, wie dies gelingen kann. Methodisch werden dafür die gesamtdeutschen Ziele für die Treibhausgasreduktionen zunächst in Sektorziele überführt. Aus diesen Sektorzielen wird dann abgeleitet, welche Steigerungen im Bereich der Energieeffizienz und bei der Integration von erneuerbaren Energien notwendig sind.

Wie bereits in anderen Studien erarbeitet (z. B. in der Studie von Agora Energiewende: "Klimaneutrales Deutschland") sind auch laut der Studie des BEE die Klimaschutzziele nur erreichbar, wenn die Nutzung erneuerbarer Energien bis 2030 stark ausgebaut wird. Insbesondere im Bereich der Stromerzeugung gilt es, aktiv zu werden und den EE-Anteil am Bruttostromverbrauch auf 77% zu steigern. Durch die Anhebung der Treibhausgas-Reduktionsziele gilt es, insbesondere den Zubau von Windenergie an Land und Photovoltaik zu verstärken. Dieser Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion ermöglicht dann eine „grüne" Elektrifizierung und damit eine Dekarbonisierung des Verkehrssektors und Gebäudesektors.

Grundlegende Annahme ist dabei, dass bis 2030 durch Effizienzmaßnahmen 15% des Endenergieverbrauchs eingespart werden.

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