- Arbeitsfelder
- Themen
- Energieberatung
- Förderprogramme
- Gesetze + Normen
- Aus der Praxis
- Aktuelles
- Veranstaltungen
- Über uns
In dem Projekt „Starke Bauherren - Gute Gebäude" werden öffentlichen Bauherren Standards an die Hand gegeben, mit denen sie eine energieeffiziente und erprobte Bauweise ihrer Gebäude sicherstellen können. Die Evangelische Stiftung Neuerkerode (esn) ist Bauherrin und Eigentümerin von rund 100 Gebäuden - und nimmt an dem Projekt teil. Wir haben Frederik Pannen von der esn dazu befragt, welche Vorteile man sich von dem Projekt und der Standardisierung erhofft.
Veröffentlicht am: 27. Juni 2022Das Projekt „Starke Bauherren - Gute Gebäude" will öffentliche Bauherren bei der Planung und Beauftragung von Neubauten und Sanierungen unterstützen. Dazu werden ihnen Standards an die Hand gegeben, mit denen sie eine robuste, energieeffiziente und erprobte Bauweise ihrer Gebäude sicherstellen können. Die Standards helfen dabei, überflüssige Schleifen im Planungsprozess vorzubeugen und unnötige individuelle technische Einzellösungen zu vermeiden, die Kosten und Aufwand in die Höhe treiben.
Durch auf die Standards abgestimmte Qualitätsmanagementprozesse wird außerdem sichergestellt, dass sich auch im Betrieb die Erwartungen erfüllen. Die im Projekt teilnehmenden Bauherren werden bei der Nutzung dieser gebäude- und anlagentechnischen Standards unterstützt und geschult.
Die Evangelische Stiftung Neuerkerode (esn) nimmt als Bauherrin und Eigentümerin von rund 100 Gebäuden an dem Projekt Teil und erprobt die Entwicklung und Einführung eines individuellen Planungsstandards. Anschließend sollen die Unterlagen und der Prozess in einem Neubau-Projekt erstmalig angewendet werden.
Die Gesellschaften der esn erbringen vielfältige soziale, pflegerische, pädagogische und medizintherapeutische Dienstleistungen an rund 70 Standorten. Zu ihren Gebäuden zählen Wohn-, Pflege-, Schul-, Verwaltungsgebäude sowie das Krankenhaus Marienstift in Braunschweig. Frederik Pannen ist Mitarbeiter im Gebäude- und Liegenschaftsmanagement bei der esn und führt im Interview aus, welche Vorteile Standardisierungen aus seiner Sicht mit sich bringen.
KEAN: Was hat Sie letztlich davon überzeugt, an dem Projekt "Starke Bauherren - Gute Gebäude" teilzunehmen?
Frederik Pannen (esn): Die esn steht vor der Herausforderung, ihren komplexen und historischen Gebäudebestand sukzessive zu modernisieren, um die gestiegenen Anforderungen der Nutzenden, Behörden und Kostenträger an die Gebäudeinfrastruktur zu erfüllen und zudem die Bewirtschaftungskosten durch energetische Verbesserungsmaßnahmen kontinuierlich zu reduzieren.
Mit der Teilnahme an dem Projekt verfolgen wir das Ziel, unsere bisherigen Standards aus den unterschiedlichen Fachbereichen in einem zentralen Qualitätsstandard zusammenzufassen und durch die Praxisanwendung ganzheitlich bewerten und praxistauglich anpassen zu können.
KEAN: Für welche Ihrer Gebäude möchten Sie die gebäude- und anlagentechnischen Standards nutzen? Was soll standardisiert werden?
Pannen (esn): Im Fokus stehen die Wohn- und Pflegegebäude in unserem inklusiven Dorf Neuerkerode. Derzeit führen wir für die wesentlichen Raumtypen die Standardausstattung in Raumblättern zusammen. Zuvor haben wir bereits grundsätzliche anlagentechnische Standards für die Medienversorgung der zukünftigen Neubauten definiert.
KEAN: Was erhoffen Sie sich als Ergebnis?
Pannen (esn): Einen praxistauglichen Leitfaden für die Planung unserer anstehenden Neubau- und Modernisierungsvorhaben und dadurch einen schnelleren und gleichzeitig hochwertigeren Planungsprozess. Durch einen Standard in der Bauausführung erhoffen wir uns zudem deutliche Kosteneinsparungen in der Nutzungsphase. Sowohl durch moderne Anlagentechnik, als auch in der Instandhaltung.
KEAN: Haben Sie schon erste Erkenntnisse aus dem Projekt?
Pannen (esn): Weniger ist mehr. Um die Anwendbarkeit unserer Standards möglichst hoch zu halten, halten wir den Detailierungsgrad der Standardisierung zu Beginn gering. Mit dem Feedback aus dem Praxisprojekt und zukünftiger Projekte verfolgen wir das Ziel, diese Stück für Stück ergänzen.
KEAN: Vielen Dank für das Gespräch!
Gerhard Krenz
0511-89 70 39-22
gerhard.krenz [at] klimaschutz-niedersachsen.de