Moderne Infrastruktur für die Energiewende

Mit SmartMetern den Stromverbrauch im Unternehmen optimieren

Am 22. September haben wir gemeinsam mit der Niedersächsischen Lernfabrik für Ressourceneffizienz eine Veranstaltung zum Thema „Mit SmartMetern den Stromverbrauch im Unternehmen optimieren" durchgeführt. In dem Online-Seminar wurde die Bedeutung der SmartMeter-Technologie, Informationen zum Einbau sowie Anwendungsfälle aus der Praxis näher dargestellt.

Die KEAN befasst sich seit vielen Jahren mit Themen wie Energiesparen und Energieeffizienz in Unternehmen. So bietet sie bspw. kostenfreie Initialberatungen für KMU zu Solarenergie oder auch Energie- und Materialeffizienz an. Beide Handlungsfelder profitieren von SmartMetern – jene schaffen nämlich Transparenz über den Stromverbrauch.

Moderne Infrastruktur für die Energiewende

SmartMeter sind im Rahmen des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende aus dem Jahr 2016 gesetzlich verpflichtend. Auf Grundlage dieses Gesetzes soll eine moderne Infrastruktur für die Energiewende geschaffen werden. Intelligente Messsysteme (SmartMeter) bilden dabei die Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung der Energiewende. Sie versorgen alle Akteure – vom Netzbetreiber über den Stromlieferanten bis hin zum Verbraucher wie Unternehmen – mit Informationen zu Erzeugung und Verbrauch. SmartMeter bestehen aus einer modernen Messeinreichung und einer Kommunikationseinheit, dem sogenannten Smart Meter Gateway.

Seit Anfang 2020 hat nun der Rollout des Messwesens auf intelligente Messsysteme begonnen. Bis zum Jahr 2032 soll dieser abgeschlossen sein. Für Verbraucher mit mehr als 6.000 kWh Strom oder auch Besitzer einer Stromerzeugungsanlage mit einer installierten Leistung größer 7 kW sind SmartMeter verpflichtend. Die Kosten für Einbau und Betrieb sind gestaffelt nach dem Verbrauch; z. B. 130 EUR/Jahr bei einem Verbrauch von 20.000 kWh; 200 EUR/Jahr bei einem Verbrauch von 100.000 kWh.

Was es beim Einbau zu bedenken gibt

Sofern ein Unternehmen nicht selbst aktiv wird, wird der grundzuständige Messstellenbetreiber (§ 2 Nr. 3 MsbG) den Einbau vornehmen. Dies muss er sechs Monate vorher ankündigen. Unternehmen haben jedoch auch die Wahl selbst einen (zertifizierten) wettbewerblichen Messstellenbetreiber & -dienstleister zu beauftragen. Insbesondere wenn ein Unternehmen mehrere Standorte in verschiedenen Netzgebieten hat, sollte es einen wettbewerblichen Messstellenbetreiber wählen. So fließen die Daten aller Standorte in nur einem Portal (Software) zusammen, da jeder Messstellenbetreiber seine eigene Software verwendet. Wettbewerbliche Messstellenbetreiber bieten zudem oftmals auch mehr Leistung: So variiert die zeitliche Taktung der Übertragung von einmal jährlich, über 15-Minutenwerte (wie bei der registrierende Leistungsmessung RLM) bis hin zur sekundengenauen Messung (Liveansicht) je nach Anbieter. Bei entsprechender Taktmessung erhält das Unternehmen einen detaillierten Lastgang. Im Gegensatz zu einer jährlichen Summenabrechnung ist das Unternehmen nun in der Lage, den Verbrauch zu verifizieren, ihn bspw. Anlagen und Maschinen zuzuordnen und somit auch aktiv einzugreifen.

SmartMeter zum Einstieg in das betriebliche Energiemanagement nutzen

Die Smart-Meter-Gateways sind so ausgelegt, dass sie zusätzlich auch Gas-, Wasser- oder Wärmeverbrauch verarbeiten können. Unternehmen sollten also einen Messstellenbetreiber auswählen, dessen SmartMeter bereits über diese Schnittstelle verfügt. Der SmartMeter bildet somit einen guten Einstieg in ein betriebliches Energiemanagement bzw. können SmartMeter in diesem gut eingebunden werden.

Ein SmartMeter in Verbindung mit einem zeitvariablen Stromliefervertrag ermöglicht es, einen Kostenvorteil durch angebotsorientierten Verbrauch zu erzielen. So können beispielsweise E-Fahrzeuge oder auch Wärmepumpen zu Zeiten von niedrigen Strompreisen geladen bzw. betrieben werden. Auch ist absehbar, dass diese Funktion durch betriebseigene Stromerzeugungsanlagen wie PV-Anlagen ergänzt wird. Aktuell gibt es noch wenige Anbieter von zeitvariablen Stromverträgen in Deutschland; für die Zukunft werden hier jedoch Potenziale gesehen.

Zudem können Unternehmen mithilfe von SmartMetern Flexibilitäten in Form von abschaltbaren Lasten auf dem Markt anbieten um das Stromnetz zu stabilisieren.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Einsatz von SmartMetern Unternehmen viele Chancen eröffnet:

  • um den Stromverbrauch zeitlich transparent darzustellen und somit Maßnahmen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz zu ergreifen,
  • als Einstieg oder zum Einbinden in ein betriebliches Energiemanagement,
  • zur Kostenersparnis bei zeitabhängigen Stromlieferverträgen,
  • um als Anbieter von zu-, oder abschaltbaren Lasten aufzutreten.

 

Weitere Informationen: 

Die Folien zum Vortrag finden Sie hier.

Kontakt

Ann Kruse

0511 89 70 39-41
ann.kruse [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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