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In dem Projekt „Starke Bauherren - Gute Gebäude" werden öffentlichen Bauherren Standards an die Hand gegeben, mit denen sie eine energieeffiziente und erprobte Bauweise ihrer Gebäude sicherstellen können. Die Region Hannover war maßgeblich an der Entwicklung der Gebäudestandards beteiligt und hat schon eine Reihe von Erfahrungen in der Anwendung gesammelt. Hierzu haben wir Nicolas Ahrens-Hein von der Region Hannover näher befragt.
Veröffentlicht am: 30. Mai 2022Das Projekt „Starke Bauherren - Gute Gebäude" will öffentliche Bauherren bei der Planung und Beauftragung von Neubauten und Sanierungen unterstützen. Dazu werden ihnen Standards an die Hand gegeben, mit denen Sie eine robuste, energieeffiziente und erprobte Bauweise ihrer Gebäude sicherstellen können. Die Standards helfen dabei, überflüssige Schleifen im Planungsprozess vorzubeugen und unnötige individuelle technische Einzellösungen zu vermeiden, die Kosten und Aufwand in die Höhe treiben. Durch auf die Standards abgestimmte Qualitätsmanagementprozesse wird außerdem sichergestellt, dass sich auch im Betrieb die Erwartungen erfüllen. Die im Projekt teilnehmenden Bauherren werden bei der Nutzung dieser gebäude- und anlagentechnischen Standards unterstützt und geschult.
Die Region Hannover war maßgeblich an der Entwicklung der Gebäudestandards beteiligt und hat schon eine Reihe von Erfahrungen in der Anwendung gesammelt. Insbesondere im Bereich der Schul- und Verwaltungsgebäude. Aktuell geht es um die Erstellung eines Sanierungsfahrplans für die regionseigenen Liegenschaften, welcher eine Priorisierung und eine effiziente Umsetzung auf der Grundlage standardisierter Sanierungsmaßnahmen ermöglichen soll. Herr Nicolas Ahrens-Hein ist bei der Region Hannover im Team Bau und Technik aktiv und befasst sich mit der Standardisierung von Neubau- und Sanierungsprojekten.
KEAN: Warum ist die Standardisierung von Gebäude- und Anlagenplanungen für die Region Hannover ein wichtiges Thema?
Ahrens-Hein: Dem Servicebereich Gebäude der Region Hannover ist es wichtig, Neubau- und Sanierungsprojekte standardisiert, nachhaltig und prozessorientiert abzuwickeln. Das schafft im Rahmen der Planung und Ausführung – und letztlich der gesamten Projektabwicklung – viel Transparenz und gibt allen Beteiligten Sicherheit. Wir sind davon überzeugt, dass insbesondere frühzeitige und eindeutige Vorgaben des Bauherrn und eine umfassende Kommunikation im Planungs- und Bauprozess die erfolgreiche Umsetzung unserer Projekte gewährleisten.
Hierzu haben wir eigene Standards erstellt, welche wir über unsere Qualitätshandbücher, dem Aufgaben- und Projekthandbuch und dem Koordinationshandbuch dokumentieren. Diese Handbücher werden stetig dem notwendigen Stand angepasst und den interessierten Personen zur Verfügung gestellt.
KEAN: Für welche Ihrer Gebäude nutzen Sie die gebäude- und anlagentechnischen Standards bereits?
Ahrens-Hein: Adressaten unserer Standards sind alle Architekten, Fachplaner, Ingenieure, Gutachter, die im Auftrag der Region tätig sind und gleichermaßen die Kolleginnen und Kollegen der eigenen Bauteams. Die Standards werden auf alle Bauprojekte angewendet.
KEAN: Welche Vorteile hat die Standardisierung für Sie?
Ahrens-Hein: Unsere Standards unterstützen elementar den gesamten Planungsprozess, die Koordinationsfähigkeit und die Qualitätssicherung unserer Projekte. Ohne abgestimmte und eingeführte Sollvorgaben gibt es keine Möglichkeit der Qualitätskontrolle.
Das Ziel der Qualitätshandbücher ist es, einen in konzeptioneller, betrieblicher, technischer, baulicher, ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht optimierten Bau- und Planungsprozess zu gewährleisten, auch in Hinblick auf den Ressourceneinsatz für Strom, Wärme, Kälte und Wasser.
KEAN: Und wo gibt es noch Nachteile oder Schwierigkeiten?
Ahrens-Hein: Es ist eine Herausforderung, die Fülle an wichtigen Informationen zielgerichtet und effektiv zu vermitteln. Hier kommt man mit klassischen Handbuchformaten schnell an die Grenzen. Von daher überlegen wir die Überführung in digitale Wiki-Formate.
KEAN: Haben Sie schon erste Erkenntnisse aus dem Projekt?
Ahrens-Hein: Grundsätzlich wenden wir von jeher bauherrenspezifische Standards an. Dennoch ergeben sich hinsichtlich der Standards immer wieder Fragen. Denn für uns als öffentlicher Bauherr ist der gesamte Prozess von Projekten ständigen Veränderungen unterworfen – von der Projektentwicklung, über die Planung, Errichtung und Übergabe bis hin zum Betrieb. Jedes Projekt lehrt uns, dass wir uns stetig verändern und uns an neue Gegebenheiten anpassen müssen. Stillstand wäre dabei immer Rückschritt.
KEAN: Vielen Dank für das Gespräch.
Weitere Informationen:
Das Projekt "Starke Bauherren - Gute Gebäude" wird vom SIZ energieplus an der TU Braunschweig und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen durchgeführt - gefördert von der „Deutschen Bundesstiftung Umwelt" (DBU).
Mehr zum Projekt "Starke Bauherren - Gute Gebäude" gibt es auf der Projektseite und auf der Webseite der KEAN.
Die genannten Handbücher der Region Hannover finden Sie hier.
Martin Laatsch, SIZ energieplus an der Technischen Universität Braunschweig
0521 969 893 27
martin.laatsch [at] stw.de