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Wer heute neu baut, legt den Energieeffizienzstandard des Gebäudes für die nächsten 55 bis 75 Jahre fest. Denn so lange dauert es in der Regel, bis die Gebäudehülle wieder saniert werden muss. Angesichts steigender CO2-Preise und vielfältiger Fördermöglichkeiten lohnt es sich also, schon beim Bau auf eine möglichst hohe Energieeffizienz und die Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen zu achten.
Die KfW legt für Gebäude verschiedene Effizienzstandards fest. Ein KfW-Effizienzhaus 100 entsprach bis 2016 den gesetzlichen Mindestanforderungen an einen Neubau laut Energieeinsparverordnung (EnEV). Inzwischen darf der Energiebedarf von Neubauten nur noch maximal 55 Prozent davon betragen (Gebäudeenergiegesetz). Es ist aber heute durchaus möglich, auch wesentlich energieeffizientere Gebäude zu bauen: so benötigt ein KfW-Effizienzhaus 40 nur 40 Prozent der Energie eines KfW-Effizienzhauses 100. Das wird möglich durch eine gute Wärmedämmung, moderne Haustechnik, die Nutzung verschiedener erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung und von Photovoltaik zur Stromerzeugung.
Es ist also sinnvoll, einen Neubau als KfW-Effizienzhaus 40, KfW-Effizienzhaus 40plus oder Passivhaus zu errichten. Auch bei der Vermietung von Wohnungen oder für einen späteren Verkauf wird der Effizienzstandard ein immer wichtigerer Faktor, der über einen Energieausweis nachgewiesen werden muss.
Informationen zu den geförderten Effizienzstandards für Neubauten auf der Seite der KfW.
Neues Bauen für bezahlbares Wohnen
Kostengünstiges und energieeffizientes Bauen müssen nicht im Widerspruch stehen. Im Gegenteil: Beides zusammen gedacht und umgesetzt, führt zu einem nachhaltigen und bezahlbaren Wohnen, vom dem alle profitieren. Um zu zeigen, wie das konkret gehen kann, haben das Niedersächsische Umweltministerium und die KEAN eine Broschüre „Neues Bauen für bezahlbares Wohnen" initiiert und vom renommierten Architekten Dr. Burkhard Schulze Darup erstellen lassen.
Starke Bauherren - Gute Gebäude
Das Projekt "Starke Bauherren - Gute Gebäude" unterstützt öffentliche Einrichtungen gezielt bei ihren Bauprojekten – von der Planung bis in den Betrieb. Ziel ist es, die Rolle der öffentlichen Bauherren im Planungs- und Bauprozess zu stärken und die Projekte einfacher, schneller und wirtschaftlicher zu realisieren. Dazu dienen gebäude- und anlagentechnische Standards, die die Umsetzung nachhaltiger Gebäude mit höchsten Effizienz- und Komfortstandards ermöglichen.
Für die Wärmeversorgung von Neubauten ist es möglich, komplett auf fossile Brennstoffe wie Öl und Gas zu verzichten. Aufgrund ihrer guten Wärmedämmung brauchen die Gebäude für ihre Beheizung nur niedrige Betriebstemperaturen und relativ wenig Energie. Die Wärmeversorgung und Trinkwarmwasserbereitung mit Wärmepumpen, Solarwärme, Biomasse oder durch den Anschluss an ein erneuerbar versorgtes Wärmenetz ist also problemlos möglich. Je besser das Gebäude gedämmt ist, desto kleiner wird der Wärmebedarf für die Heizung und dementsprechend einfacher die Versorgung mit erneuerbarer Wärme.
Für die Gesamt-Klimabilanz eines Gebäudes ist hauptsächlich seine Energieeffizienz während der Nutzung entscheidend. Wenn man den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet – vom Bau über die Nutzung bis hin zum Rückbau - spielen auch andere Aspekte eine Rolle. Etwa der Flächenverbrauch oder die verwendeten Baumaterialien. Die Herstellung z. B. von Zement benötigt sehr viel Energie und Rohstoffe. Natürliche Baustoffe wie Holz, Lehm, Stroh etc. benötigen wenig Energie, kommen zum Teil aus der Region und können umweltfreundlicher entsorgt werden.
Die Errichtung eines energieeffizienten Neubaus ist ein komplexes Vorhaben. Damit das Ergebnis auch den Erwartungen entspricht und später keine Mängel aufteten, ist eine professionelle Planung und Baubegleitung nötig. Sie ist außerdem Voraussetzung für die Inanspruchnahme vieler Förderprogramme für energieeffizientes Bauen.
Die KfW fördert die Fachplanung und qualifizierte Baubegleitung durch einen externen, unabhängigen Experten für Energieeffizienz.
Gerhard Krenz
0511-89 70 39-22
gerhard.krenz [at] klimaschutz-niedersachsen.de
Carmen Dittmer
0511-89 70 39-20
carmen.dittmer [at] klimaschutz-niedersachsen.de