Der Kern eines Warmwasser-Wandheizungssystems sind die Rohre, die direkt oder auf einer Dämm- bzw. Systemplatte auf der Wand verlegt und befestigt werden. Als Material kommen Kunststoff, Kunststoff-Aluminium-Verbundwerkstoff, Kupfer-Kunststoff oder Kupfer in Frage. Die abschließende Wandverkleidung zum Raum hin dient als wärmeübertragende Fläche. Diese kann mit Wandputz, als Trockenbau , Holz-, Kunststoff- oder Metallplatte ausgeführt und wie gewöhnlich tapeziert oder gestrichen werden. Auch Strukturputz, Fliesen oder Natursteine sind denkbar.
Die Wandheizsysteme können mit und ohne Systemplatte auf der Innendämmung ausgeführt werden, wobei die Heizrohre in der Wärmeverteilschicht (Wandputz) liegen.
Beim Nass-System werden die Rohre ohne Systemplatte direkt auf die Innendämmung montiert. Anschließend wird der Wandputz als Wärmeverteilschicht aufgebracht. Die Putzarbeiten sind fachgerecht nach entsprechender DIN auszuführen.
Beim Trockenbau-System gibt es zwei Varianten: Bei der ersten werden die Rohre mit der Systemplatte direkt auf der Innendämmung montiert. Die Unterkonstruktion der Trockenbauplatte liegt neben den Systemplatten. Die Trockenbauplatte wird als Wärmeverteilschicht vorgesetzt, wobei die Rohre direkt oder verbunden mit Wärmeleitblechen an der Trockenbauplatte anliegen müssen. Bewegungsfugen zu angrenzenden und durchlaufenden Bauteilen sind einzuplanen.
Bei der zweiten Variante wird die Trockenbauplatte mit integrierten Heizrohren direkt auf die Innendämmung aufgebracht.
Inbetriebnahme
Bevor ein Wandflächenheizungssystem in Betrieb genommen wird, muss eine Dichtheitsprüfung durchgeführt werden. Dies geschieht am besten vor den Putzarbeiten bzw. der Montage der Wandverkleidungen durch eine Kaltwasserdruckprobe mit 4 bis 6 bar. Dann wird der Betriebsdruck eingestellt.
Anschließend folgt bei Nass-Systemen das Funktionsheizen, womit – je nach verwendetem Putz – erst ein bis 21 Tage nach der Aufbringung begonnen werden darf. Hierbei ist mit einer Vorlauftemperatur von 25°C über vier Tage anzufangen. Um eine reibungslose und störungsfreie Inbetriebnahme eines Wandflächenheizungssystem sicherzustellen, sollte die umfassende Veröffentlichung des Bundesverbandes Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF) „Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und Flächenkühlungssystemen in bestehenden Gebäuden" genutzt werden. Sie stellt für verschiedene Verlegearten u.a. Checklisten und Protokolle kostenfrei zur Verfügung.
Für einen möglichst optimalen Betrieb der Heizsysteme ist zudem der hydraulische Abgleich unbedingt durchzuführen und nachzuweisen!