Grundsätzlich kann eine Außenwand an der Innenseite gedämmt werden, wenn die Schlagregendichtheit gewährleistet ist bzw. wenn die Außenwand durch Regen gar nicht, nur selten oder nur in geringem Maße feucht wird. Entscheidend ist, zu welcher Himmelsrichtung die Wand ausgerichtet ist. Liegt sie an der „Wetterseite", oder eher geschützter? Ist nur der Giebel dem Starkregen ausgesetzt oder steht das gesamte Gebäude exponiert und ungeschützt im Wetter? Darüber hinaus ist wichtig, ob die Konstruktion schadhaft ist und ob der Innenputz aus geeigneten Materialien besteht.
Die "Wetterseite"
Fassaden, die nach Südwesten, Westen oder Nordwesten (Hauptwindrichtung) ausgerichtet sind, liegen in der Regel an der „Wetterseite" und sind somit häufig Schlagregen oder zumindest einem verhältnismäßig hohen Feuchteeintrag ausgesetzt. Abgeschwächt wird diese Feuchtequelle durch eine Nachbarbebauung oder durch einen großen Dachüberstand. Berücksichtigt werden muss auch, wenn die Hauptwindrichtung durch lokale Bedingungen verändert wird.
Neben diesen Faktoren muss auch die Fassade selbst bei diesen ersten Betrachtungen einbezogen werden insbesondere mit all ihren Vor- und Rücksprüngen sowie ihren Übergängen von unterschiedlichen Materialien. Aber auch Dachrinnen, Fallrohre und weitere Bauteile wie z.B. Fensterbänke und Blechabdeckungen, die das Regenwasser in irgendeiner Form ableiten, müssen hinsichtlich ihrer Funktionstüchtigkeit gründlich in Augenschein genommen werden.
In jedem Falle gilt: Eine Innendämmung an einer nach Westen orientierten Fassade ist nur dann möglich, wenn ein ausreichender Schlagregenschutz gewährleistet ist. Außerdem sind Fassadenbereiche, die im Spritzwasserbereich von Gehwegen und Fahrbahnen, oder die im Einflussbereich der Bewässerung von Grünanlagen liegen, wie Westfassaden zu behandeln.
Aber auch bei Südwest- bzw. Nordwestausrichtung ist darauf zu achten, dass der Eintrag von Feuchtigkeit in die Außenwand so gering wie möglich ist. Insofern ist vorab die Außenoberfläche genauestens zu prüfen.
Die Nord-, Ost- und Südfassade
Eine geringere Feuchtequelle durch Schlagregen findet sich an Fassaden, die nicht in der Hauptwindrichtung, also meist direkt nach Norden, Osten oder Süden ausgerichtet sind. Steinsichtige, einschalige Fassaden (ohne Luftschicht) dürfen bei dieser Orientierung eine geringe Wasseraufnahme aufweisen. Kommt kein Wasser an die Fassade, sind aller Voraussicht nach auch keine Maßnahmen notwendig.