Lokale Wertschöpfung sinnvoll nutzen

Beteiligungsgesetz als Chance für die Samtgemeinde Heeseberg

Wie kann eine Kommune die Akzeptanz für Erneuerbare Energien vor Ort steigern? Diese Frage stellte sich die Samtgemeinde Heeseberg im Landkreis Helmstedt und fand mit Unterstützung der KEAN praxisnahe Antworten in einem eigens konzipierten Workshop-Format.

In der Samtgemeinde Heeseberg prägen Windenergieanlagen (WEA) bereits seit Jahren das Landschaftsbild. Seit 2024 profitiert die Region Heeseberg über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (§ 6 EEG) auch finanziell von der Stromproduktion. „In unsere Samtgemeinde fließen bereits Mittel aus dem EEG. Da weitere Windenergieanlagen in Planung sind, rechnen wir fest damit, dass die Gelder steigen werden“, erklärt Kai Fredrich von der Samtgemeinde Heeseberg.

Das Niedersächsische Beteiligungsgesetz (NWindPVBetG) ist nun eine weitere Möglichkeit, durch die Bürger:innen direkt von Erneuerbaren Energien profitieren können.

Die Samtgemeinde Heeseberg:

  • Einwohner: 3.950
  • vier Mitgliedsgemeinden
    • Beierstedt
    • Gevensleben
    • Jerxheim
    • Söllingen
  • Bestehende WEA: 29
  • Geplante WEA: 34

Von der Idee zum Pilotprojekt

Kai Fredrich will in seiner Samtgemeinde in enger Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik den empfohlenen Projektkatalog erarbeiten und wandte sich dafür an die KEAN. Er sagt:

Ich habe die Anleitung der KEAN zum Beteiligungsgesetz für Kommunen gelesen und dachte: Das kommt auch für uns in Frage!

Aus der weitergehenden Beratung entstand ein Pilot-Workshop, speziell für Samtgemeinden konzipiert. Zum Auftakt in Heeseberg gab Katharina Brüntgens (KEAN) einen fundierten Überblick über das nds. Beteiligungsgesetz (NWindPVBetG) und die sogenannte Akzeptanzabgabe. Die Idee hinter dem Gesetz: Bürger:innen sollen unmittelbar von der lokalen Energiewende profitieren – transparent, sichtbar und wirksam.

Nach einem Input zur Verwendung der Mittel au dem Beteiligungsgesetz...

..diskutierten die Teilnehmenden verschiedene Vorschläge..

..und priorisierten Projekte, die sie besonders sinnvoll fanden.

Mitdenken und mitreden: Gemeinsam Projekte priorisieren

Im Vorfeld des Workshops führte die Samtgemeinde eine Befragung unter den Ratsmitgliedern der vier Mitgliedsgemeinden durch. Sie konnten abstimmen, in welchen Bereichen – etwa Kinderbetreuung, Sport oder Nachhaltigkeit – Mittel aus der Akzeptanzabgabe eingesetzt werden könnten. Zudem hatten sie Gelegenheit, konkrete Projektvorschläge einzureichen.„Die Ratsmitglieder haben viele kreative und praxisnahe Ideen eingebracht. Diese bildeten die Grundlage für die anschließende Arbeitsphase“, berichtet Katharina Brüntgens von der KEAN.

Während des Workshops diskutierten die Teilnehmenden die Vorschläge an Thementischen, bewerteten sie anhand transparenter Kriterien und priorisierten schließlich die Projekte, die sie für besonders sinnvoll hielten. Die Ergebnisse dienen nun als Grundlage für das weitere Vorgehen. Um die weiteren Schritte soll sich eine Arbeitsgemeinschaft kümmern.

Vom Pilotprojekt zur Blaupause: Unterstützung für Samtgemeinden

Katharina Brüntgens möchte Gemeinden dabei zu unterstützen, Projekte zu identifizieren, die im Sinne der Akzeptanzförderung und des Gemeinwohls vor Ort stehen. Sie sagt:

Ein solches Beteiligungsformat kann eine transparente Entscheidungsgrundlage für die Verwendung der Mittel aus dem Beteiligungsgesetz schaffen.  

Die KEAN entwickelt das Workshop-Format aktuell weiter und plant, diese „Blaupause“ anderen Samtgemeinden zur Verfügung zu stellen. 

Kontakt

Katharina Brüntgens

0511 89 70 39-55
katharina.bruentgens [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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