International
2015 haben die Vereinten Nationen internationale Ziele nachhaltiger Entwicklung verabschiedet, die so genannten Sustainable Development Goals (SDGs), und in der Folge den „Aktionsrahmen für Bildung 2016-2030" aufgestellt. Dieser definiert konkrete Maßnahmen und Strategien zur Förderung von „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) in fünf Handlungsfeldern: Politische Unterstützung/Integration; ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebungen; Kompetenzentwicklung bei Lehrkräften und Multiplikatoren; Stärkung und Mobilisierung der Jugend sowie die Förderung auf lokaler Ebene (Städte, Gemeinden, Regionen).
Deutschland
Auf Bundesebene existiert die beim Bundesumweltministerium (BMU) angesiedelte „Nationale Klimaschutzinitiative" (NKI). In der NKI ist die Unterstützung der Klimabildung in Deutschland festgelegt. In dem Lenkungsgremium "Nationale Plattform" treffen sich Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft halbjährlich zum „Agendakongress BNE".
Im Juni 2017 hat die Nationale Plattform unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für Deutschland den „Nationalen Aktionsplan" verabschiedet. Mit 130 Zielen und 349 konkreten Handlungsempfehlungen soll er in den einzelnen Bildungsbereichen dazu führen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung strukturell in der deutschen Bildungslandschaft verankert wird.
Auf der Arbeitsebene existieren sechs „Fachforen" (Frühkindliche Bildung, Schule, Berufliche Bildung, Hochschule, Non-formales und informelles Lernen, Jugend und Kommunen) als beratende Arbeitsgremien, in die zehn Partnernetzwerke als Impulsgeber eingebunden sind.
Eine erste Zwischenbilanz zum Nationalen Aktionsplan BNE zeigt auf, in welchen Bereichen die Verankerung bereits erfolgt ist und wo es noch weiterer Anstrengungen bedarf. Zudem soll sie als Orientierungshilfe dienen, um die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans in den nächsten Jahren weiter gezielt voranzutreiben.
2019 endete das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015 – 2019). Der Start des neuen internationalen UNESCO-Programms für BNE „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs" (kurz „ESD for 2030") wurde von der UNESCO-Generalversammlung beschlossen. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre, angelehnt an die Agenda 2030. Mit der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans unterstützen die Mitglieder der Nationalen Plattform BNE diesen Prozess.
Niedersachsen
Zum 01.06.2021 ist in Niedersachsen der Erlass „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an öffentlichen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen sowie Schulen in freier Trägerschaft" des Kultusministeriums in Kraft getreten. Der Erlass sieht vor, dass die nachhaltige Entwicklung in der Kooperation mit dem Schulträger auch in die bauliche Gestaltung und die Ausstattung der Schule sowie in die nachhaltige Bewirtschaftung der Schule hineinwirken kann. Zudem benennt die Schulleitung eine Lehrkraft als BNE-Ansprechpartnerin oder -Ansprechpartner. Auch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Akteuren wird ausdrücklich genannt und damit gestärkt.
Den Erlass und weitere Informationen zu BNE in Niedersachsen finden Sie auf der Seite des Niedersächsischen Kultusministeriums. Weitere rechtliche und politische Rahmenbedingungen zum Klimaschutz in Niedersachsen haben wir hier für Sie zusammengestellt.