In kaum einer Region Niedersachsens zeigt sich der Klimawandel so stark wie im Harz: Die Sommer fielen dort in den letzten Jahren noch einmal deutlich trockener und die Winter deutlich niederschlagsreicher aus. Die Folgen lassen sich allein an den Schlagzeilen messen: Waldbrände im Sommer 2024, Hochwasser im Winter 2023/2024.
Die hohen Temperaturen und niederschlagsarmen Sommer setzen den Fichtenwäldern schwer zu: Die dadurch vorgeschädigten Bäume schaffen es nicht, ausreichend Baumharz zur Abwehr gegen Borkenkäfer zu erzeugen. Die Käfer wiederum profitieren von den Bedingungen und vermehren sich umso stärker. Über alle Höhenstufen des Mittelgebirges ist es so bereits großflächig zu Waldsterben gekommen: Allein die Landesforste verloren im Harz ca. 55 Prozent (rund 30 000 Hektar) ihres Waldbestandes.
Auch im Winter hat sich das Bild der Region stark gewandelt: Die Anzahl der Tage mit Schneefall hat sich stark verringert, da die mittlere Wintertemperatur inzwischen um den Gefrierpunkt liegt. Auch Schneekanonen für den Wintersport lassen sich immer schwerer betreiben, da diese erst ab minus drei Grad funktionieren.
