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Der Mensch beeinflusst das Klima – dieser Zusammenhang ist wissenschaftlich eindeutig belegt. Vor allem durch die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas hat die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre in den letzten 150 Jahren rapide zugenommen. In der Folge ist die weltweite Durchschnittstemperatur um etwa 1 Grad Celsius angestiegen. Für Niedersachsen zeigen langjährige Messwerte des Deutschen Wetterdienstes einen Temperaturanstieg um etwa 1,8 Grad Celsius.
Der Klimawandel sowie der nötige Klimaschutz sind die zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Unser Leben wird bereits heute stark von den Veränderungen des Klimas beeinflusst. Extremwetterlagen, konstant steigende Durchschnittstemperaturen, Ernteausfälle und auch das Verschwinden vieler Arten und Lebewesen belasten das Ökosystem und auch die Gesundheit der Menschen.
Durch die vom Menschen verursachte Zunahme der Treibhausgase in der Atmosphäre ist die weltweite Durchschnittstemperatur in den letzten 150 Jahren um etwa 1 Grad Celsius angestiegen. Insbesondere in den vergangenen Jahrzehnten ist die Erderwärmung schnell vorangeschritten. Laut dem Weltklimarat (IPCC) würde die Weiterführung der aktuell global praktizierten Klimapolitik bis zum Jahr 2100 zu einer Erderwärmung um etwa drei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau führen. Je höher der Temperaturanstieg ausfällt, desto stärker werden die Folgen des Klimawandels weltweit spürbar sein. Erste Auswirkungen des Klimawandels sind bereits eingetreten.
Regional sind die Folgen der globalen Erwärmung höchst unterschiedlich: zunehmendes Abschmelzen der vereisten Polkappen, von Meereis und Gletschern, Meeresspiegelanstieg, das Auftauen von bisherigen Dauerfrostböden, wachsende Dürrezonen und zunehmende Wetterextreme.
In den letzten 100 Jahren ist der Meeresspiegel im globalen Mittel um mehr als 20 Zentimeter gestiegen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, doch etliche sind klimabedingt. Die Folgen der globalen Erwärmung bedrohen nicht nur die Existenz einiger Inselstaaten und tief liegender Küstenregionen. Sie haben in vielen Ländern Auswirkungen auf die Lebens- und Überlebenssituation von Menschen, Tieren und Pflanzen. Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration gehen bis zum Jahr 2050 von 200 Millionen Menschen aus, die klimabedingt ihre Heimat vorübergehend oder dauerhaft verlassen.
Auch in Niedersachsen steigen die Temperaturen in Folge des Treibhauseffekts an; starke Niederschläge im Winter und Trockenperioden im Sommer nehmen zu. Auch der Meeresspiegelanstieg betrifft Niedersachsen direkt. Die Deiche auf einer Länge von mehr als 600 Kilometern sind die unverzichtbare Grundlage für das Leben und Wirtschaften von etwa 1,2 Millionen Menschen in Niedersachsen. Vorsorglich werden in Niedersachsen die Küstenschutzdeiche erhöht.
Das 2021 eingerichtete Niedersächsische Kompetenzzentrum Klimawandel, kurz NIKO, ist die zentrale Stelle in Niedersachsen, wenn es um den Klimawandel und seine Auswirkungen geht. Das NIKO hat u.a. die "Niedersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" (2021, PDF) verfasst, in der 17 vom Klimawandel betroffene Handlungsfelder sowie nötige Anpassungsstrategien aufgegriffen werden sowie den Klimafolgenmonitoringbericht.
Das Portal "Klimawandel kompakt" vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) liefert Hintergründe und Infografiken zum Klimawandel in Niedersachsen.
Zur genauen Untersuchung der komplexen Zusammenhänge zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und den klimatischen Veränderungen hat die Weltmeteorologie-Organisation (WMO) zusammen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) im Jahr 1988 ein wissenschaftliches Gremium eingerichtet: den Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Hunderte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern arbeiten hier an regelmäßigen Sachstandsberichten und bewerten anhand einer Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen den neuesten Kenntnisstand zum Klimawandel und veröffentlichen regelmäßig Sachstandsberichte.
Der sechste Sachstandsbericht des IPCC (aus dem Jahr 2021) zeigte abermals auf eindrückliche Weise, dass eine zeitnahe Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in großem Maßstab nötig ist, um die Pariser Klimaziele noch zu erreichen und die globale Erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius zu beschränken. Bleiben ambitioniertere Klimaschutzmaßnahmen aus, so könnte die globale Erwärmung bereits in den frühen 2030er-Jahren die 1,5°C-Marke übersteigen.
Zur Internetseite der deutschen IPCC-Koordinierungsstelle.
Die physikalischen Grundlagen des Treibhauseffektes hat der Physiker Joseph Fourier im Jahr 1824 entdeckt: Kurzwellige Sonnenstrahlung wird auf der Erdoberfläche in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt und als solche wieder in die Atmosphäre abgegeben. Einige Gase (vor allem Wasserdampf und Kohlendioxid), die in einer bestimmten Konzentration in unserer Atmosphäre vorkommen, verhindern, dass die Wärme wieder vollständig ins All entweicht. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit der Erwärmung in einem Treibhaus, daher die Bezeichnung "Treibhauseffekt". Ohne diesen "natürlichen" und lebensnotwendigen Treibhauseffekt läge die durchschnittliche Temperatur auf der Erde bei -18 °C, statt bei derzeit etwa 15 Grad.
Probleme entstehen dadurch, dass dieser natürliche Treibhauseffekt durch zusätzliche, vom Menschen verursachte Treibhausgase verstärkt wird und so die Erdtemperatur nach und nach ansteigt.
Die wichtigsten klimarelevanten Gase sind Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe, perfluorierte Kohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid (F-Gase).
Kohlendioxid entsteht hauptsächlich bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas). Etwa 80 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen sind in Niedersachsen CO2-Emissionen, die bei der Energieerzeugung und der Energienutzung entstehen. Und zwar aus fünf Bereichen:
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre deutlich gestiegen. So liegt die CO2-Konzentration heute gut 50 Prozent über den vorindustriellen Werten: Eine Folge der Industrialisierung.