Die Bundesregierung setzt sich ambitioniertere Ziele im Bereich der Mobilität und will bis zum Jahr 2030 den Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr auf 28 Prozent steigen. Die EU-Vorgaben sehen lediglich einen Anteil von 14 Prozent vor – Deutschland setzt sich also deutlich ambitioniertere Ziele. Ein höherer Anteil von erneuerbaren Energien im Verkehrssektor soll unter anderem über den Ausbau der E-Mobilität und der Ladeinfrastruktur erreicht werden. Für größere Fahrzeuge, Spezialfahrzeuge, im Schienen- und Flugverkehr sollen außerdem mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenfahrzeuge, Biokraftstoffe oder synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen. Insbesondere für den Wasserstoff gibt es allerdings eine Nutzungskonkurrenz vor allem zum Sektor Industrie, wo für bestimmte Anwendungen keine elektrischen Alternativen vorhanden sind.

Elektrische Antriebe: Strombedarf steigt

Eine Elektrifizierung des Verkehrs führt zu einem steigenden Strombedarf. Die Treibhausgasemissionsbilanz von Elektro-PKW ist auch im Strommix des Jahres 2019 schon deutlich besser als die von Diesel- oder Benzin-PKW, wie unter anderem eine Studie des Fraunhofer ISI belegt.  Erheblich besser wäre sie aber, wenn der Strom komplett aus erneuerbaren Energien käme. Wenn der zukünftige Strombedarf des Verkehrs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden soll, muss auch der Ausbau der erneuerbaren Energien-Anlagen deutlich steigen. In einer Szenariorechnung im Auftrag der Agora-Energiewende für ein "Klimaneutrales Deutschland" bis 2045 wird durch die Elektrifizierung des Verkehrs von einer Erhöhung des Strombedarf um rund 160 Terrawattstunden gegenüber 2018 ausgegangen. Und das nur, wenn die Mobilität sich dahingehend verändert, dass die Menschen deutlich mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie dem Rad fahren und zu Fuß gehen. Wer Elektromobilität nutzen möchte, sollte also gleichzeitig auch an die Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen denken. Die Kombination von eigenen Photovoltaik-Anlagen mit Elektrofahrzeugen bietet sich in vielen Fällen an.

Timo Kern von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft denkt bereits die nächsten Schritte voraus. Er untersucht, wie sich in Zukunft Photovoltaik und bidirektionales Laden von E-Fahrzeugen sinnvoll kombinieren lassen. Dabei blickt er sowohl auf den Nutzen für die Fahrzeughalter als auch das Energiesystem. Noch ist bidirektionales Laden des E-Fahrzeugs in Deutschland nicht erlaubt (mehr zum Thema "Bidirektionale Elektrofahrzeuge im Zusammenspiel mit PV-Anlagen" im PDF).

Vielfältige Förderlandschaft

Für Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen gibt es zahlreiche Förderprogramme, die sowohl die Anschaffung von Fahrzeugen als auch Ladeinfrastruktur und Konzepte fördern. Wir haben eine Übersicht über die aktuellen Fördermöglichkeiten für Ladeinfrastruktur und die Anschaffung von Fahrzeugen zusammengestellt. 
Die Übersicht als PDF

Kontakt

Yannick Heringhaus

0511 89 70 39-31
yannick.heringhaus [at] klimaschutz-niedersachsen.de

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