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Kinder und Jugendliche, die ihre täglichen Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus zurücklegen, leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig werden dabei die Grundlagen für klimafreundliches Mobilitätsverhalten im späteren Leben gelegt. Kitas und Schulen können durch ein gezieltes Mobilitätsmanagement und Bildungsangebote einen Beitrag zu diesem nachhaltigen Mobilitätsverhalten leisten.
Es klingt nach dem bequemen Transportservice für Kinder und Jugendliche: Eltern fahren sie mit dem Auto bis vor den Eingang von Kindergarten und Schule oder am Nachmittag zum Sportverein. Berechnungen des Bundesumweltministeriums zeigen, dass sich pro Auto jährlich bei 200 Schultagen und einem Schulweg von zehn Kilometern Länge (hin und zurück) im Jahr 240 Kilogramm CO2-Emissionen ergeben.
Aber diese Autofahrten haben nicht nur einen negativen Einfluss auf unser Klima. Vielmehr stellen sie eine Unfallquelle für andere Kinder dar – durch die Elterntaxis kommt es immer wieder zu chaotischen Situationen vor dem Schultor, die gefährlich für andere und auch die eigenen Kinder sind. Gegen die "Elterntaxis" spricht auch, dass sich alleine oder mit Freunden zu Fuß, mit dem Rad oder Bus zurückgelegte Schulwege positiv auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken.
Schulen, KiTas und andere Bildungseinrichtungen haben verschiedene Möglichkeiten, für eine sichere und klimafreundliche Mobilität zu sorgen. Im Folgenden sind eine Reihe von Handlungsmöglichkeiten und Angebote für Bildungseinrichtungen zum Thema nachhaltige Mobilität gesammelt.
Tipps für Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und auch Familien zum Thema nachhaltige Mobilität mit Kindern finden sich in der „Mobilitätsfibel" vom Verkehrsclub Deutschland (VCD).
Bei der Aktion „Kindermeilen – Kleine Klimaschützer unterwegs" sammeln europaweit Kinder aus einer Kommune, Schule, Kindergarten, Sportgruppe oder auch einer Familie über einen bestimmten Zeitraum für jede umweltverträglich zurückgelegte Strecke Punkte und kleben diese in ein Heft. So wird nachhaltige Mobilität zum Wettbewerb. Die gesammelten Meilen werden regelmäßig zusammen mit den Wünschen und Ideen der Kinder für mehr Klimaschutz auf der UN-Klimakonferenz präsentiert.
In Niedersachsen wurde 2002 das „Curriculum Mobilität" in allen allgemein- und berufsbildenden Schulen eingeführt. Das Curriculum Mobilität ist eng verknüpft mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es bietet einen schulform- und fächerübergreifenden Ansatz, um den Lernbereich Mobilität in der Schule zu bearbeiten. Damit werden Schlüsselkompetenzen wie Gestaltungskompetenz, Partizipation und selbstständiges übergreifendes Denken erworben, die im privaten und beruflichen Leben nützlich und notwendig sind. Darüber hinaus bietet das Curriculum Mobilität unterschiedliche Anknüpfungspunkte für eine zeitgemäße Unterrichts- und Schulentwicklung in Bezug auf den Orientierungsrahmen Schulqualität.
Das Niedersächsische Bildungsportal bündelt die Angebote und Unterrichtsmaterialien für die Bearbeitung des Themas Mobilität in Schulen. Dazu gehören die Wettbewerbe „Schulradeln – cycle 4 future" und „AutoFREIE Schule", die Schulanfangsaktion „Kleine Füße auf dem Schulweg" mit den zugehörigen Unterrichtsmaterialien „Die Fußgängerprofis" und mehrsprachigen Elternbriefen, das Grundschulprojekt „Die supergeheime Bannzone", verschiedene Filme für den Einsatz im Unterricht und vieles mehr. Die Fachberatung Mobilität berät, fördert und begleitet Schulen bei der Umsetzung des Curriculums Mobilität. Das Angebot richtet sich besonders an Schulleitungen, Mobilitätsbeauftragte, Schulvorstände, fächerübergreifende Konferenzen zum Lernbereich Mobilität sowie Fachkonferenzen. Über das Beratungsportal kann eine Anfrage online gestellt werden, hierfür wird der Schul-Login benötigt.
Unterrichtsmaterialien: Sicher und klimafreundlich mobil auf dem Schulweg
Gemeinsam mit der BNE-Fachberatung der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung hat die KEAN Unterrichtsmaterialien zu sicherer und klimafreundlicher Mobilität auf dem Schulweg für Lehrkräfte an Grundschulen entwickelt. Unter dem Titel "Elterntaxis - Was tun gegen dicke Luft vor der Schule?" (PDF) werden Hintergrundwissen zu nachhaltiger und sicherer Mobilität vermittelt und erfolgreiche Praxisbeispiele von niedersächsischen Schulen aufgezeigt. Für die Schülerinnen und Schüler sind altersgerecht aufbereitete Unterrichtseinheiten enthalten. Dazu gibt es Tipps zur Umsetzung von konkreten Maßnahmen wie die Einrichtung von sogenannten Elternhaltestellen.
Aktionen für einen sicheren Schulweg zu Fuß
Ein „Bus auf Füßen" (auch Walking Bus, Laufbus oder Fußweghaltestellen genannt) bedeutet, dass jüngere Kinder den Schulweg gemeinsam zu Fuß zurücklegen. Je nach Ausgestaltung besteht dabei an „Haltestellen" die Möglichkeit, dass sich weitere Kinder der Gruppe anschließen bzw. auf dem Heimweg dort von ihren Eltern abgeholt werden. Der Laufbus ist ein Teil der Aktionstage "Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten", die jährlich vom Deutschen Kinderhilfswerk und dem VCD mit weiteren Partnern angeboten werden. Sie richten sich an Kindergärten und Grundschulen. Dazu gehören auch Anleitungen zum Bau von Roller- und Fahrradständern oder die Beantragung einer Schulstraße mit temporären Durchfahrtsbeschränkungen bei der örtlichen Kommune.
Die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" werden jährlich vom Deutsche Kinderhilfswerk, dem Verkehrsclub Deutschland und weiteren Partnern veranstaltet. Sie richten sich an Kindergärten und Grundschulen. Die Aktionstage regen unter anderem dazu an, sogenannte Laufbusse zu organisieren (auch Walking Bus oder Bus auf Füßen genannt).
Hierbei werden an unterschiedlichen Stellen vor Ort Haltestellen vereinbart, an denen sich die Kinder aus der Nachbarschaft verabreden und gemeinsam zur Schule gehen können. Weitere Anregungen sind der Bau von Roller- und Fahrradständern oder die Beantragung einer Schulstraße mit temporären Durchfahrtsbeschränkungen bei der örtlichen Kommune.
Ehrenamtliche Schulweglotsinnen und Schulweglotsen helfen den Kindern – insbesondere an den gefahrenträchtigen Querungsstellen. Schulweglotsinnen bzw. Schulweglotsen können Eltern oder andere Erwachsene, aber auch Geschwister oder ältere Schülerinnen und Schüler sein. Die Polizei stellt die Einweisung und Ausbildung sicher. Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Landesverkehrswacht.
Tipps für Eltern für einen sicheren Schulweg ihrer Kinder mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln und den ADAC-Schulwegratgeber gibt es auch vom Allgemeinen Deutschen Automobil-Club e.V. (ADAC).
Ein Schulwegplan ist eine kartografische Darstellung des Umfelds einer Schule, die sichere Querungsstellen, Gefahrenstellen und deren Bewältigung sowie günstige Wege vom Wohnort der Kinder zur Schule zeigt. Damit wird die Sicherheit der Kinder deutlich verbessert. Zur Erstellung und Aktualisierung von Schulwegplänen hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) einen Leitfaden für Schulen, Kommunen, Eltern und die Polizei erstellt. Schulwegpläne sollten in Zusammenhang mit der Aktion „Kleine Füße" aus didaktischen sowie arbeitsökonomischen Gründen auf jeden Fall erstellt werden.
Um den Verkehr vor der Schule zu entzerren, können Hol- und Bringzonen – auch Elternhaltestellen genannt – eingerichtet werden. Diese sollten mindestens 250 Meter vom Schulgelände entfernt sein. Für die Einrichtung müssen die Schule sowie der Schulträger, die zuständige Straßenverkehrsbehörde und die Polizei einbezogen werden. Eine Checkliste zur Standortbeurteilung für potenzielle Elternhaltestellen hat der ADAC in seiner Broschüre „Das Elterntaxi an Grundschulen – Ein Leitfaden für die Praxis" veröffentlicht.
Ruth Märtin
0511 89 70 39-37
ruth.maertin [at] klimaschutz-niedersachsen.de