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Für die Stromerzeugung in Niedersachsen spielt die Windkraft wegen der guten natürlichen Voraussetzungen eine entscheidende Rolle. Mit rund 12,55 Gigawatt installierter Windenergieleistung an Land trägt Niedersachsen 20,6 Prozent zu der bundesweit installierten Leistung bei.
Niedersachsen verfügte Ende des Jahres 2023 über rund 12,55 Gigawatt installierte Windenergieleistung an Land. Damit trägt das Bundesland 20,6 Prozent zu der bundesweit installierten Leistung bei. Im bundesweiten Vergleich belegt Niedersachsen bei neu installierten Windrädern mit 131 Anlagen und 638 Megawatt den zweiten Platz. Das ist eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent. Seit 2017 ist das der höchste Zubau von Windkraftanlagen in Niedersachsen. Mit 4.906 Megawatt waren 2022 rund 63 Prozent der installierten Windenergieleistung auf See über Niedersachsen an das Stromnetz angebunden. Durch die eingeführte Task-Force Energiewende konnten zudem im ersten Quartal 2024 in Niedersachsen bereits 504 Megawatt Windenergie und damit ein Drittel des jährlichen Ziels von 1500 Megawatt genehmigt werden.
Zudem wird Repowering in Niedersachsen aktiv genutzt. Die 99 abgebauten Anlagen hatten ein Viertel der Leistung der nun 131 neu errichteten Anlagen.
Um die Klimaziele zu erreichen und bis 2040 in Niedersachsen klimaneutral zu sein, werden mehr Flächen für Windenergieanlagen und ein beschleunigter Ausbau benötigt. Dies soll nun durch das im April 2024 verabschiedete Niedersächsische Windgesetz erreicht werden. Durch das Gesetz können Flächen beschleunigt ausgewiesen werden, sodass eine Verdopplung der Windenergieflächen, wie im Koalitionsvertrag beschlossen, von 1,1 Prozent auf 2,2 Prozent der Landesfläche erfolgen kann. Die Flächen werden dabei solidarisch auf die Landkreise verteilt, sodass jeder Landkreis maximal 4 Prozent seiner Fläche für Windenergie bereitstellen muss. Zusätzlich werden Verfahren durch eine Novelle des Raumordnungsgesetzes digitalisiert und beschleunigt.
Häufig gestellte Fragen zum Niedersächsischen Windenergieflächenbedarfsgesetz werden zudem auf der Internetseite des niedersächsischen Umweltministeriums beantwortet.
Die Akzeptanz für Windenergie in Deutschland bleibt dabei laut einer Forsa-Umfrage der Fachagentur Wind und Solar in der Bevölkerung auf hohem Niveau. 78 Prozent der Befragten empfinden die Nutzung und den Ausbau von Windenergie an Land als wichtig oder sehr wichtig. Zudem sind 79 Prozent der Personen im direkten Wohnumfeld von bereits gebauten Windrädern mit den Anlagen einverstanden.
Niedersachsens Energie- und Umweltminister Christian Meyer zu der Akzeptanz von Windenergieanlagen: „Eine übergroße Mehrheit der Menschen in Stadt und Land befürwortet den eingeschlagenen Weg des Ausbaus der Windenergie als kostengünstige und klimaneutrale Energiequelle. Ablehnende Stimmen sind zwar oft laut, real aber nur eine kleine Minderheit, die angesichts des brutalen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine weiter schwindet. Niedersachsen ist Windenergieland Nr.1 und will das auch bleiben. […] Ich freue mich sehr über diesen Rückenwind aus der Bevölkerung für die Windenergie. […] Gerade der Ländliche Raum wird von der Energiewende profitieren und Niedersachsen als Energieland Nr. 1 besonders. Das macht uns sturmfest, klimaneutral und wirtschaftlich stark, darüber bin ich sehr froh."
Durch das verabschiedete Windgesetz soll anhand einer bundesweit einmaligen Akzeptanzabgabe die Zustimmung für Windenergieanlagen weiter erhöht werden. Dadurch profitieren die Anwohnenden sowie die Gemeinden mit einer verpflichtenden Abgabe des Anlagenbetreibers im Schnitt von 0,3 Cent für jede neu erzeugte Kilowattstunde. Dabei wurde eine Abgabe von 0,1 Cent pro Kilowattstunde für Menschen im direkten Umfeld einer Anlage von 2,5 Kilometern festgelegt. Diese kann beispielsweise in Form von niedrigen Strompreisen, Beteiligung an Bürgerenergiegenossenschaften oder als Direktzahlung an die Menschen um die Anlage verteilt werden. Die restlichen 0,2 Cent pro Kilowattstunde muss der Betreiber an die jeweilige Gemeinde zahlen. Die Kommune kann diesen Betrag frei in den Bereichen Naturschutz, soziale oder kulturelle Zwecke für Bildung oder zur Stärkung der Daseinsvorsorge verwenden. Es muss allerdings zur Akzeptanzsteigerung für Energie-Anlagen beitragen. Pro Jahr und Windrad können dabei ca. 30.000 Euro generiert werden. Eine Studie zur Wertschöpfung im ländlichen Raum durch Windkraftanlagen des Landesverbands Erneuerbare Energien zeigt am Beispiel des Landkreises Rotenburg (Wümme) die große wirtschaftliche Bedeutung erneuerbarer Energien in Niedersachsen.
Mehr Informationen zur Akzeptanzabgabe sowie eine Übersicht der von den Regionalen Planungsträgern auszuweisenden Vorrangflächen für Windenergie (insgesamt 2,2 Prozent der Landesfläche) finden Sie hier.