Seit Jahrzehnten verbrennen wir hauptsächlich Erdöl und Erdgas, um unsere Gebäude warm zu halten. Das Problem ist: Dabei entstehen zu viele Schadstoffe – das ist schlecht für das Klima und für die Gesundheit. Hinzu kommen steigende CO2-Abgaben auf fossile Brennstoffe sowie eine zunehmend unsichere Versorgung aufgrund geopolitischer Krisen.

Es gibt viele Möglichkeiten, bei der Heizung Energie zu sparen. Eine Heizungsanlage soll zunächst gut eingestellt sein. Derartige Optimierungen können häufig bis zu 15 Prozent der Betriebskosten einsparen. In vielen Fällen sind Heizungen aber auch schlicht veraltet und sollten mit Blick auf noch höhere Einsparpotenziale gegenüber einer Optimierung ausgetauscht werden. Ist ein Heizkessel älter als 30 Jahre und weder ein Niedertemperatur- noch ein Brennwertgerät muss er ausgetauscht werden, sofern das Haus seit dem 01.02.2002 den Besitzer gewechselt hat.

Bestehende Heizanlage überprüfen und optimieren

1. Hydraulischer Abgleich

Hier geht es darum, dass jede Heizfläche – meist sind das Heizkörper – genau so viel Heizwasserdurchfluss bekommt, wie sie für die Erwärmung des Raumes benötigt. Neben der Heizflächenart sind die Raumgröße, die Größe der Außenwände und Fenster mit ihren jeweiligen Dämmeigenschaften ausschlaggebend. Auf dieser Basis wird die notwendige Durchflussmenge für die einzelnen Heizflächen bestimmt. Die Ventile an den Heizkörpern werden hierauf passend voreingestellt. Nach dem hydraulischen Abgleich wird üblicherweise eine geringere Pumpenleistung erforderlich. Die korrekte Dimensionierung und Einstellung einer modernen Hocheffizienzpumpe sorgt dann für den richtigen Druck und die passende Durchflussgeschwindigkeit.

2. Überprüfung der Heizungspumpe

Eine Umwälzpumpe lässt das Heizwasser vom Kessel durch die Rohre zu den Heizkörpern und zurück zum Heizgerät zirkulieren. Alte Pumpen sind echte Stromfresser und pumpen auch dann noch, wenn die Ventile an den Heizkörpern geschlossen sind. Ihr Austausch rechnet sich bereits nach zwei bis drei Jahren.

3. Heizung richtig regeln

Wie warm es in den Räumen ist, bestimmt neben den Thermostaten auch die Regelung an der Heizanlage. Moderne Regelungen steuern die Erwärmung des Heizwassers anhand der Außentemperatur und  berücksichtigen auch das gewünschte Raumtemperaturniveau.  Die Regelung soll die gewünschte Temperatur möglichst energiesparend konstant halten. Das kann sie nur, wenn sie genau eingestellt ist und der hydraulische Abgleich umgesetzt wurde.

4. Information und Energieberatung

Ein Flyer "Heizung optimieren - Fit für die Wärmepumpe"(pdf 12-2022) gibt erste Einblicke, worum es geht und was zu tun ist.

Für private Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohngebäuden bietet die clever-heizen!-Beratung Unterstützung bei der Einschätzung der eigenen Heizungsanlage und ihrer Optimierungsbedarfe.

Einen guten Überblick u.a. über den Einsatz einer Wärmepumpe zeigt die "clever heizen"- Präsentation zu einem Vortrag für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer von Ulrich Schachtschneider, Energieberater der Verbraucherzentrale Niedersachsen (Stand September 2022).

Neue Heizung einbauen

Ist die Heizung erst defekt, muss in der Regel sehr schnell gehandelt werden. Wichtig ist daher, dass spätestens, wenn die Heizanlage 15 Jahre alt ist, geklärt wird, welche neue Anlage beim Ausfall der alten Anlage eingebaut werden soll. So können auch rechtzeitig vorbereitende Maßnahmen ergriffen werden. Ideal ist es, wenn zugleich der Energieverbrauch und Heizleistungsbedarf des Gebäudes mit einer Dämmung gesenkt werden kann. Dann kann die neue Heizung auf die neue, geringere erforderliche Leistung ausgelegt werden.

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