- Zielgruppen
- Themen
- Energieberatung
- Förderprogramme
- Klimaneutrale Landesverwaltung
- Aktuelles
- Veranstaltungen
Egbert Homeister aus Wesseln zeigt mit seiner einzigartigen Wärmepumpenanlage, wie vielseitig Technologien für nachhaltige Energienutzung eingesetzt werden können. Die 8 kW Luft-Wasser-Wärmepumpe mit digitaler Steuerung ist Bestandteil eines ganzheitlichen Energiekonzeptes für drei ältere Wohnungen mit insgesamt neun Bewohner:innen.
Wenn heutzutage über langfristige Heizlösungen für Gebäude diskutiert wird, führt kein Weg an der Wärmepumpe vorbei. Das Potenzial der Wärmepumpe, auch in älteren und komplex strukturierten Gebäuden zu glänzen, wird durch das Beispiel von Egbert Homeister aus Bad Salzdetfurth bei Wesseln eindrucksvoll demonstriert. Dafür erhielt er die Auszeichnung für die „innovativste Wärmepumpenanlage“ beim Niedersächsischen Wärmepumpenpreis 2023.
Homeisters Weg zur Auszeichnung begann, als der alte Gasheizkessel in seinem Gebäude den Geist aufgab. Dies war der Anstoß, auf eine Wärmepumpe umzusteigen – ein Schritt, den er ohnehin schon geplant hatte. Mit Entschlossenheit leitete er den Umstieg auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Kapazität von 8 kW ein. Das besondere daran ist die Möglichkeit, nicht nur ein Einfamilienhaus, sondern ein gesamtes Gebäudeensemble zu beheizen.
Effiziente Beheizung komplexer Gebäude: Wärmepumpe und intelligente Steuerung
Dieses Ensemble mit insgesamt 360m2 Wohnfläche ist komplex: es umfasst ein 1936 erbautes Vorderhaus mit zwei vermieteten Wohnungen und ein zweites Wohnhaus im Hinterhof, in dem Homeister und seine Frau wohnen – keine einfache Ausgangssituation für den Einsatz einer Wärmepumpe also. Um diese Herausforderung zu bewältigen, hat Homeister mit Installation der Wärmepumpe drei separate Heizkreise sowie eine digitale Steuerung über ein online-Portal einrichten lassen. So wird nicht nur eine effiziente Beheizung ermöglicht, sondern auch die Flexibilität erhalten, die Wärmepumpe bei Bedarf mit dem Gasbrenner zu unterstützen. Seit der Installation der Wärmepumpe ließ sich ein spürbarer Rückgang des Stromverbrauchs verzeichnen, insbesondere im Vergleich zu dem elektrischen Durchlauferhitzer, den die neun Bewohner:innen der drei Wohnungen monatelang nutzen mussten, nachdem die alte Heizung versagte.
Homeister geht jedoch über die Wärmepumpe hinaus: er hat sein Gebäude mit insgesamt 29 kWp Photovoltaik-Solarpaneelen ausgestattet. Diese Solaranlage, verteilt auf mehrere Dächer, erzeugt rund 25.000 kWh im Jahr, die über Wechselrichter eingespeist werden. Das System ist über eine App fernsteuerbar und mit einem Smart Meter zur Nutzung zeitvariabler Stromtarife vorbereitet.
Notstromversorgung: Unabhängig in Zeiten des Bedarfs
Darüber hinaus kann sein Elektroauto bidirektional geladen werden, was bedeutet, dass es nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch in das Hausnetz einspeisen kann. Im Falle eines Stromausfalls könnte Homeister seine Immobilien so über mehrere Tage mit Energie versorgen und sogar sein eigenes kleines Inselnetz betreiben.
Obwohl er derzeit noch nicht ins Netz einspeisen darf, hat Homeister sich bereits auf mögliche Änderungen im deutschen Strommarkt vorbereitet, indem er einen Smart Meter eingerichtet hat.
Homeister engagiert sich als Maschinenbau-Ingenieur sowohl beruflich als auch privat für die Energiewende. Er hofft, dass sein Engagement für erneuerbare Energien und innovative Technologien andere Menschen in seinem Alter inspirieren wird, ähnliche Schritte zu unternehmen. In seinen Augen ist dies der richtige Zeitpunkt, um in Photovoltaik und Wärmepumpen zu investieren, da sich diese Investitionen sowohl ökonomisch als auch ökologisch auszahlen können.