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Wer heute ein neues Haus bauen oder ein älteres sanieren möchte, plant die Zukunft des Gebäudes gleich mit. Fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas sind Auslaufmodelle, erneuerbare Energieträger übernehmen nicht nur die Versorgung mit Strom, sondern auch für Wärme und Warmwasser im Haus. Die Wärmepumpe steht hier an erster Stelle: Sie nutzt die Wärme aus der Umwelt - Erde, Wasser oder Luft.
In mehr als der Hälfte aller Neubauten in Deutschland wird bereits eine Wärmepumpe als Heizsystem installiert. Aber auch ältere Gebäude können mit einer Wärmepumpe ausgestattet werden, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Welche das genau sind und welche technischen Lösungen bereitstehen, erläutert ein Experten-Blog "Innovation4e" des Fraunhofer ISE Instituts. Mit dem Autor, Dr. Marek Miara, haben wir zudem ein Interview zum Thema "Wärmepumpen im Bestand" geführt. Zudem finden Sie Beispiele aus der Praxis sowie Informationen zu Kosten und Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen mit Hinweisen zu den relevanten Förderprogrammen.
Aktuell: Weitergehende, technische Einblicke liefert der Leitfaden "Wärmepumpensysteme und Messtechnik in Einfamilienhäusern" sowie ein Anhang, den die KEAN und das Institut für Solarenergieforschung (ISFH) erstellt haben.
Wärmepumpen erfreuen sich aktuell einer zunehmender Beliebtheit. Personen, die einen Heizungstausch planen und sich für die Nutzung einer Wärmepumpe interessieren, fragen sich jedoch, ob ihr Gebäude für den Einsatz einer Wärmepumpe überhaupt geeignet ist. Für eine Ersteinschätzung der Wärmepumpeneignung von Wohngebäuden steht unser digitaler WärmepumpenCheck zur Verfügung.
Welche Wärmepumpen-Art ist die richtige für mich? Was gibt es bei möglichen Aufstellorten zu bedenken? Und welche Vorlauftemperaturen sind für einen effizienten Betrieb nötig und möglich? Unser Mitarbeiter Gerhard Krenz informiert in einem detaillierten Vortrag in dem unten eingebundenen Video zu diesen und weiteren Fragestellungen. Die Präsentationsfolien finden Sie hier (PDF). Eine Kurz-Fassung des Vortrags, der während des Eignungs-Checks Wärmepumpe aufgenommen wurde, finden Sie hier (YouTube).
Mit Blick auf erdgekoppelte Wärmepumpensysteme hilft Ihnen das Tool Geothermie - geht das bei mir? vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mit weiterführenden Informationen zur notwendigen Bohrtiefe von Erdwärmesonden oder Flächenbedarfen von Erdkollektoren.
Und auch zur Aufstellung und den Schallemissionen der immer beliebter werdenden Luft-Wärmepumpen gibt es Hilfestellungen: So gibt der Schallrechner des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) einen ersten Eindruck davon, wie stark etwaige Beeinträchtigungen von Nachbarn sind und wie diese minimiert werden können. Wichtig dabei: Luft-Wärmepumpen sind inzwischen sehr leise, so dass durch die geschickte Wahl des Aufstellortes und/oder konstruktive Maßnahmen wie Einhausungen in fast allen Anwendungsfällen eine gute Lösung gefunden werden kann.
Investitionen in Wärmepumpen sind zukunftsfähig, nachhaltig und umweltfreundlich. Die Anschaffungskosten liegen zwar höher als bei fossilen Heizsystemen - dafür ist man bei den Betriebskosten unabhängig von steigenden Brennstoffpreisen.
Um die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpen-Anlage objektiv bewerten zu können, müssen alle relevanten Kostenfaktoren wie Anschaffungs-, Betriebs- und Kapitalkosten einbezogen werden – aber auch Fördermittel sowie die Lebensdauer des Heizsystems. Die Betrachtung einzelner Kostenarten kann hingegen schnell ein verzerrtes Bild ergeben. Aussagen zur Wirtschaftlichkeit sind zudem nur im Vergleich zu anderen Heizsystemen sinnvoll, brauchen also ein so genanntes „Referenzsystem". Dieses ist zumeist ein Gaskessel (im Neubau mit solarthermischer Unterstützung) als marktübliche „Standardlösung".
Vielfach zeigen Modellrechnungen zur Wirtschaftlichkeit, dass Wärmepumpen eine wirtschaftliche Alternative zur Wärmeversorgung sind, wie z.B. der Wärmekompass der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt.
Die Anschaffungskosten von Wärmepumpen hängen von der Art der Wärmepumpe und ihrer Wärmequelle ab. Die Preisspanne ist entsprechend groß, so dass sich genaue Aussagen nur sehr schwer machen lassen. Zudem können die Preise lokal unterschiedlich sein und unterliegen einer gewissen Marktdynamik.
Ganz grob reicht die Spanne für die Geräte von ca. 12.000 Euro bei einer Luftwasser-Wärmepumpe bis zu ca. 20.000 Euro bei einer Erdwärmepumpe. Die Gesamtkosten setzen sich jedoch zusammen aus der Wärmepumpen-Anlage, aus der Montage und der Demontage der bestehenden Heizungsanlagen – wenn nötig. Hinzu kommen Aufwendungen für so genannte "Umfeldmaßnahmen" (z.B. Austausch einzelner Heizkörper, hydraulischer Abgleich, Bohrungen oder Grabungen für Erdwärme, etc.) sowie Planungskosten, so dass am Ende Gesamtkosten von 30.000 bis 50.000 Euro entstehen können, von denen dann jedoch die recht hohe staatliche Förderung abgezogen wird.
Praxistipp: Achten Sie beim Kauf der Wärmepumpe nicht nur auf den Anschaffungspreis, sondern auch auf die Qualität der Wärmepumpe sowie den angebotenen Kundenservice.
Die Betriebskosten der Wärmepumpe liegen deutlich unter denen von fossilen Heizsystemen. Der Grund ist recht einfach: Grob gerechnet kommen rund 75 Prozent der Wärmeenergie kostenfrei aus der Umwelt - lediglich die verbleibenden ca. 25 Prozent werden durch Strom erzeugt. Im Idealfall wird dieser zum Teil mit einer PV-Anlage kostenfrei auf dem eigenen Dach erzeugt, wodurch der Anteil des gekauften Netzstroms sinkt. Dipl.-Ing. Franziska Bockelmann vom Steinbeis-Innovationszentrum hat untersucht, welchen Beitrag die Photovoltaik vom Dach für den Betrieb von Wärmepumpen in verschiedenen Gebäudetypen leisten kann (weitere Infos im Videovortrag, Vortragsfolien)
Vorteile Wärmepumpe vs. fossile Heizsysteme:
- geringe Abhängigkeit von gekaufter Energie
- unabhängig von geopolitischen und marktwirtschaftlichen Einflüssen auf Gas- und Ölpreise
- geringe bis keine Belastung durch konstant steigenden CO2-Preise
- günstiger Heizstromtarif für die Wärmepumpe, der zumeist einige Cent unterhalb des üblichen Haushaltsstromtarifs liegt
Die genauen zukünftigen Preisentwicklungen für eingesetzte Energieträger und CO2-Preise sind insgesamt schwer abschätzbar. Als sicher darf gelten, dass die Preise für fossile Energieträger wie auch für Strom konstant steigen werden und die Bedeutung bzw. der Kostenvorteil von Umweltenergie entsprechend zunimmt.
Praxistipp: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Stromversorger nach einem so genannten Heizstromtarif für Ihre Wärmepumpe. Dieser liegt zumeist einige Cent unterhalb des üblichen Haushaltsstromtarifs. Damit Sie Heizstrom beziehen können, muss dieser gesondert abgerechnet werden. Daher sind ggf. zusätzliche bzw. andere Stromzähler zu installieren und zu betreiben. Mehrkosten aus der Installation und dem Betrieb des Heizstromzählers sind mit Einsparungen aus dem Heizstromtarif gegenzurechnen.
Betriebseffizienz: Ein weiterer Einflussfaktor auf die Betriebskosten von Heizsystemen ist deren Effizienz im Betrieb. Die Betriebseffizienz ist bei Wärmepumpen stärker von den Nutztemperaturen abhängig als bei verbrennungstechnischen Lösungen und drückt sich in der Jahresarbeitszahl (JAZ) aus.
Sie beschreibt das Verhältnis aus „erzeugter Wärme" und „zugeführtem Strom". Je höher die Temperatur der genutzten Umweltwärmequelle (Luft, Erdreich, oder Grundwasser) und je niedriger die Temperaturen im Vorlauf der Heizung, umso effizienter ist der Betrieb.
Wichtig: Für einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb von Wärmepumpen bedarf es in erster Linie geringer Heizkreistemperaturen! Ein hoher Dämmstandard des Gebäudes oder das Vorhandensein von Fußbodenheizungen ist sicher gut und besser, ist aber keine zwingende Voraussetzung für einen Wärmepumpenbetrieb in einem Gebäude.
Praxistipp: Prüfen Sie die Einstellungen Ihrer Heizungsanlage und Trinkwarmwasserbereitung. Geeignet sind Heizkreistemperaturen bis ca. 55°C (im tiefsten Winter). Gegenwärtig höhere Betriebstemperaturen z. B. über 60°C im Heizsystem sind kein Ausschlusskriterium für den Einsatz von Wärmepumpen, da nicht- und gering-investive Maßnahmen wie ein hydraulischer Abgleich, die Optimierung des Heizbetriebs oder die punktuelle Vergrößerung einzelner Heizflächen oftmals zu erheblichen Absenkungen der Heizkreistemperaturen führen können.
Die Wartungskosten sind bei Wärmepumpen geringer als bei anderen Heizungen. Sie beschränken sich auf eine Kontrolle der mechanischen Bauteile und die Überprüfung von Dichtheit, Druck und Temperatur. Dafür können jährlich etwa 100 Euro veranschlagt werden – die Kosten für den Schornsteinfeger entfallen bei reinen Wärmepumpensystemen. Für die Instandhaltung sind je nach Anlagenkonzept noch einmal 150 bis 200 Euro jährlich zu berücksichtigen.
Staatliche Stellen fördern den Einbau von Wärmepumpen mit Zuschüssen und günstigen Krediten. Sie senken somit die Investitionskosten deutlich. Anteilig werden auch die Kosten für die Anpassung der vorhandenen Anlagentechnik an den neuen Wärmeerzeuger sowie Planungsleistungen gefördert.
Seit dem 01.01.2021 ist die Förderung für den Einbau von Wärmepumpen neu geregelt. Sie erfolgt über die Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG.
Zum Teil können zusätzlich auch regionale Förderprogramme in Anspruch genommen werden. Sprechen Sie Ihre Kommune zu möglichen lokalen Förderprogrammen an!