Die Betriebskosten der Wärmepumpe liegen deutlich unter denen von fossilen Heizsystemen. Der Grund ist recht einfach: Grob gerechnet kommen rund 75 Prozent der Wärmeenergie kostenfrei aus der Umwelt - lediglich die verbleibenden ca. 25 Prozent werden durch Strom erzeugt. Im Idealfall wird dieser zum Teil mit einer PV-Anlage kostenfrei auf dem eigenen Dach erzeugt, wodurch der Anteil des gekauften Netzstroms sinkt. Dipl.-Ing. Franziska Bockelmann vom Steinbeis-Innovationszentrum hat untersucht, welchen Beitrag die Photovoltaik vom Dach für den Betrieb von Wärmepumpen in verschiedenen Gebäudetypen leisten kann (weitere Infos im Videovortrag, Vortragsfolien)
Vorteile Wärmepumpe vs. fossile Heizsysteme:
- geringe Abhängigkeit von gekaufter Energie
- unabhängig von geopolitischen und marktwirtschaftlichen Einflüssen auf Gas- und Ölpreise
- geringe bis keine Belastung durch konstant steigenden CO2-Preise
- günstiger Heizstromtarif für die Wärmepumpe, der zumeist einige Cent unterhalb des üblichen Haushaltsstromtarifs liegt
Die genauen zukünftigen Preisentwicklungen für eingesetzte Energieträger und CO2-Preise sind insgesamt schwer abschätzbar. Als sicher darf gelten, dass die Preise für fossile Energieträger wie auch für Strom konstant steigen werden und die Bedeutung bzw. der Kostenvorteil von Umweltenergie entsprechend zunimmt.
Praxistipp: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Stromversorger nach einem so genannten Heizstromtarif für Ihre Wärmepumpe. Dieser liegt zumeist einige Cent unterhalb des üblichen Haushaltsstromtarifs. Damit Sie Heizstrom beziehen können, muss dieser gesondert abgerechnet werden. Daher sind ggf. zusätzliche bzw. andere Stromzähler zu installieren und zu betreiben. Mehrkosten aus der Installation und dem Betrieb des Heizstromzählers sind mit Einsparungen aus dem Heizstromtarif gegenzurechnen.
Betriebseffizienz: Ein weiterer Einflussfaktor auf die Betriebskosten von Heizsystemen ist deren Effizienz im Betrieb. Die Betriebseffizienz ist bei Wärmepumpen stärker von den Nutztemperaturen abhängig als bei verbrennungstechnischen Lösungen und drückt sich in der Jahresarbeitszahl (JAZ) aus.
Sie beschreibt das Verhältnis aus „erzeugter Wärme" und „zugeführtem Strom". Je höher die Temperatur der genutzten Umweltwärmequelle (Luft, Erdreich, oder Grundwasser) und je niedriger die Temperaturen im Vorlauf der Heizung, umso effizienter ist der Betrieb.
Wichtig: Für einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb von Wärmepumpen bedarf es in erster Linie geringer Heizkreistemperaturen! Ein hoher Dämmstandard des Gebäudes oder das Vorhandensein von Fußbodenheizungen ist sicher gut und besser, ist aber keine zwingende Voraussetzung für einen Wärmepumpenbetrieb in einem Gebäude.
Praxistipp: Prüfen Sie die Einstellungen Ihrer Heizungsanlage und Trinkwarmwasserbereitung. Geeignet sind Heizkreistemperaturen bis ca. 55°C (im tiefsten Winter). Gegenwärtig höhere Betriebstemperaturen z. B. über 60°C im Heizsystem sind kein Ausschlusskriterium für den Einsatz von Wärmepumpen, da nicht- und gering-investive Maßnahmen wie ein hydraulischer Abgleich, die Optimierung des Heizbetriebs oder die punktuelle Vergrößerung einzelner Heizflächen oftmals zu erheblichen Absenkungen der Heizkreistemperaturen führen können.