Weniger ist weniger – und anders
Wir sind weit davon entfernt, die Klimaschutzziele im Bausektor zu erreichen. Zurzeit verbreitet sich die Gewissheit, dass es nicht gelingen wird, die Treibhausgase mit ausschließlich technischen Lösungen zu reduzieren. Dämmmaßnahmen (= Effizienz) oder die Nutzung erneuerbarer Energien bzw. die Verwendung nachwachsender Baustoffe (= Konsistenz) sind durch Strategien zu ergänzen, die der Frage nach dem rechten Maß nachgehen (= Suffizienz).
Als dritte, auch (bau)kulturell bedeutsame Nachhaltigkeitsstrategie diskutieren wir unter dem Begriff „Suffizienz“ neue Denkweisen, Konzepte und bauliche Lösungen mit einem realen Weniger an Ressourcenverbrauch. Insbesondere im Wohnungsbau entsteht daraus für Bauherr:innen und Architekt:innen die wichtige Aufgabe, die bisherigen Ansprüche, das Komfortniveau und die etablierten Standards zu hinterfragen, um Wohnungen mit moderater Fläche bei hoher Wohnqualität bereitzustellen.
Folgende Aspekte werden thematisiert:
- Wie wandlungsfähig sind Wohnbedürfnisse?
- Wie viel Dichte verträgt der Mensch?
- Effizienz – Suffizienz – Konsistenz?
- Unterschiede und Synergien
- Intelligente, flexible Grundrisslösungen für mehr Lebensqualität auf weniger Fläche
- 10 Suffizienzkriterien
- Workshop: Anwendung der Suffizienzkriterien auf ausgewählte Gebäude
Referentin: M. Eng. Duygu Yücetas
Die Anrechnung für die Eintragung bzw. Verlängerung der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes (bei der dena) mit 8 Unterrichtseinheiten Wohngebäude, 8 Unterrichtseinheiten Energieberatung im Mittelstand, 8 Unterrichtseinheiten Nichtwohngebäude ist beantragt.
Diese Fortbildung wird in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen durchgeführt. Die Anmeldung erfolgt über das Fortbildungsportal der Architektenkammer Niedersachsen.