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Im Herbst 2015 in drei Pilotregionen gestartet, gibt es die Grüne Hausnummer mittlerweile in fast allen Kommunen Niedersachsens. Am 4. Februar 2025 wurde feierlich die 2.000ste Grüne Hausnummer für energieeffizientes Sanieren und Bauen verliehen. Wir werfen einen Blick auf die Höhepunkte der vergangenen Jahre.
Die Grüne Hausnummer wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) jeweils gemeinsam mit regionalen Partnern seit rund 9 Jahren vergeben. Gestartet ist das Projekt im Herbst 2015 in drei "Pilotregionen", den Landkreisen Verden, Emsland und Nienburg. Die Idee wurde von einem Verein aus Verden an die KEAN herangetragen, der "IKEO -Verein für Klimaschutz e. V.“ Inzwischen gibt es die Auszeichnung in 29 Landkreisen und Städten.
KEAN-Geschäftsführer Lothar Nolte blickt stolz auf die Entwicklung der Grünen Hausnummer zurück: „Seit mehr als neun Jahren läuft die Kampagne und das Interesse reißt nicht ab. Im Gegenteil: Immer mehr Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer zeigen mit ihren guten Beispielen für energieeffizientes Sanieren und Bauen, dass energieeffiziente Sanierungen kein Hexenwerk sind, sondern es viele praxistaugliche und gute Lösungen gibt.“
Am 4. Februar 2025 wurde die 2.000ste Grüne Hausnummer an Familie Sunder/Weber aus Lüneburg übergeben. Mit dabei: Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer, Landrat Jens Böther, Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und die Presse.
RTL Nord berichtete
Verleihung der ersten Grünen Hausnummern in Verden (2016)
Übergabe der 500sten Grünen Hausnummer in Bad Münder (2018)
Übergabe der 1.000sten Grünen Hausnummer in Geestland (2020)
In den vergangenen neun Jahren hat sich die Grüne Hausnummer von einem Pilotprojekt zu einer landesweiten Auszeichnung mit großer Reichweite entwickelt. Wir haben Mitinitiator und Vorstandsmitglied von IKEO e.V. Erich von Hofe von IKEO e.V. darum gebeten, einen Blick auf die Anfänge und die Entwicklung zu werfen.
Erich von Hofe: Die Idee der Grünen Hausnummer brachten Mitglieder des Vereins für Klimaschutz IKEO aus Süddeutschland mit. Der Vorschlag wurde vom Vorstand und insbesondere von Bernhard Schorn in die Tat umgesetzt, weil damit etwas Konkretes für den Klimaschutz im häuslichen Bereich getan werden kann. Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen entwickelte dann in Rücksprache mit uns die Bewerbungskriterien und die Rahmenbedingungen für die Kampagne und startete im Herbst 2015 mit IKEO im Landkreis Verden und zwei weiteren Pilotregionen.
von Hofe : Nachdem die ersten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer die grünen Schilder an ihren Häusern angebracht hatten, luden wir zu Hausbesichtigungen ein. Das Interesse war groß und die Medien berichteten ausführlich darüber. So wurde Öffentlichkeit hergestellt.
2021 wurde die Kampagne dann gemeinsam mit der Klimaschutz- und Energieagentur im Landkreis Verden KleVer durchgeführt und mit gemeinsamen Aktionen wurde die Grüne Hausnummer beworben. So haben wir beim Stadtradeln drei Gebäude besichtigt, die die Grüne Hausnummer erhalten haben. Ein Gebäude wurde 2018 sogar beim Landespreis prämiert. Die alte Wassermühle aus dem 13. Jahrhundert ist ein denkmalgeschütztes Gebäude. Es wurde zu einem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung umgebaut. Denkmalschutz, Wohnkomfort, Wärmeschutz und die optische Eingliederung in das Dorf sind beispielhaft gelungen.
Stadtradeln-Station Wassermühle
Die zweite Station war ein altes Bauernhaus in Otterstedt. Wände und Dach wurden gedämmt, neue effiziente Fenster eingebracht und eine Holzvergaser-Heizung mit solarthermischer Anlage installiert.
Stadtradeln-Station Bauernhaus
Das dritte Gebäude war ein Strohballenhaus, das als Neubau mit KfW-Effizienzhausstandard 40 errichtet wurde.
Stadtradeln-Station Strohballenhaus
Das Stadtradeln hat viel Aufmerksamkeit für die Grüne Hausnummer eingebracht. Auch Aktionen wie die Energie-Karawane, die von der KleVer organisiert wurde und durch alle Gemeinden und Städte des Landkreises Verden führt, sowie Veranstaltungen mit prominenten Persönlichkeiten wie Mojib Latif (Klimaforscher und Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg), Claudia Kemfert (Wissenschaftsforscherin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung) oder Antje Boetius (Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts).
von Hofe: Wir freuen uns, dass die Idee der Grünen Hausnummer in zwei Drtittel aller Landkreise und Städte in Niedersachsen auf fruchtbaren Boden gefallen ist. An über 2.000 Gebäuden wurden die Hausnummern mittlerweile angebracht. Das ist ein großer Erfolg, der durch die Zusammenarbeit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen KEAN mit vielen Akteurinnen und Akteuren vor Ort zustande gekommen ist.
Ich würde mir wünschen, dass auch Gebäude wie Kindergärten, Schulen und Rathäuser in die Grüne Hausnummer aufgenommen werden. . Auch hier gibt es gute Beispiele, die sichtbar gemacht werden sollten. Nachhaltigkeit, natürliche Baustoffe, die Wiederverwendung von Materialien bei Sanierungen sowie besondere Wohnkonzepte sind bereits fester Bestandteil bei der Bewertung herausragender Projekte für den Landespreis. Ich bin gespannt, welche Rolle künftig Lebenszyklusanalysen und CO2-Bilanzen spielen werden. Diese werden bei den neuen Förderprogrammen der KfW für Neubauten bereits aufgenommen. An diese Gedanken könnte in Zukunft angeknüpft werden.
Die Grüne Hausnummer lebt von der Zusammenarbeit mit Projektpartnern. Vor Ort in den 29 Regionen sorgen Energieagenturen, Landreise und Städte für die Bekanntmachung und praktische Umsetzung. Alle zwei Jahre werden landesweit herausragenden Projekte mit einem Landespreis geehrt. Die Auswahl trifft eine Fachjury mit Mitgliedern aus Architektenschaft, Energieberatung, Fachmagazinen, Förderbanken und dem Bauministerium. Im Jahr 2024 wurde im Landkreis Harburg die Grüne Hausnummer erstmals in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen verliehen.
Carmen Dittmer
0511-89 70 39-20
carmen.dittmer [at] klimaschutz-niedersachsen.de