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Die Wohnungsgesellschaft Norderney hat die Aufgabe, günstigen Wohnraum für die Einwohner:innen der Insel zur Verfügung zu stellen. In ihrem Bestand befindet sich auch das im Jahr 1935 errichtete Mehrfamilienhaus, das sie mit relativ einfachen Mitteln erfolgreich auf einen Effizienzhausstandard 85 saniert und mit einer Wärmepumpe ausgestattet hat – und das ohne erhebliche Mietsteigerungen für die Bewohner:innen.
Die Wohnungsgesellschaft Norderney verfügt über mehr als 700 Mietwohnungen auf der Nordseeinsel und damit über einen Großteil der dortigen Mietwohnungen zur Dauermiete. In den vergangenen zwölf Jahren wurden nach und nach zweiundzwanzig Mehrfamilienhäuser umfangreich energetisch modernisiert. Im Jahr 2024 wurden alle diese Häuser zusätzlich mit Solarthermie nachgerüstet.
In diesem Zuge wurde in den Jahren 2022 bis 2023 auch das Gebäude in der Tannenstraße 15 mit einem Bündel von sinnvoll kombinierten Einzelmaßnahmen zu einem Effizienzhaus 85 saniert. Das Gebäude bildete für die Wohnungsgesellschaft insofern eine Ausnahme, dass es nicht mit Fernwärme versorgt, sondern mit einem alten Gaskessel beheizt wurde. So kam hier zum ersten Mal eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu Einsatz. Sie soll auch als Test dafür dienen, wie diese Art von Wärmepumpen unter den klimatischen Bedingungen einer Nordseeinsel mit salzhaltiger Luft funktioniert. Außerdem wurden die Fassade gedämmt, Fenster ausgetauscht und eine Photovoltaikanlage auf das Dach gebaut. Bei der Planung und Umsetzung wurde die Wohnungsgesellschaft durch ein Ingenieurbüro unterstützt.
Die Sanierung fand, wie bei allen anderen Bestandshäusern in den Vorjahren, im bewohnten Zustand statt, sie startete im Oktober 2022 und dauerte bis zum Juli 2023.
Die Sanierung kostete die Wohnungsgesellschaft rund 900.000 EUR, wovon fast 140.000 EUR aus Fördermitteln des BAFA bezuschusst wurden. Für die Mieter gab es eine Mietpreiserhöhung im moderaten Bereich, weit unter den zulässigen 8 % Modernisierungsumlage.
Planung: Ingenieurbüro Hoppe
Die Mieter:innen der Tannenstraße 15 profitieren von mehr Wohnqualität und gleichzeitiger Kostenersparnis beim Heizen. Insgesamt erhält die Wohnungsgesellschaft für ihre energetischen Sanierungen nur positive Rückmeldungen. Auch Mieterin Margit T. ist zufrieden: „Nach der durchgeführten Sanierung brauche ich fast keine Heizung mehr und durch die neuen Fenster bleibt es selbst bei Sturm in meiner Wohnung angenehm ruhig.“
Insgesamt wertet die Wohnungsgesellschaft auch diese Sanierung als Erfolg. Bausubstanzliche Schwächen (Wärmebrücken und insbesondere alte Fenster) konnten durch die Sanierung behoben werden. Die Änderungen an der Gebäudehülle erfordern zwar ein Umdenken bei den Mieter:innenn, was das Heiz- und Lüftungsverhalten angeht, dies wird aber in der Regel nach einigen Hinweisen umgesetzt. Der Einsatz der Luftwärmepumpe läuft für Verwaltung und Mieter:innen bislang einwandfrei und ergänzt sich im Verbund mit der Brennwerttherme. Eine signifikante Ersparnis wird voraussichtlich erst mit der kommenden Abrechnungsperiode sichtbar.
Und die Wohnungsgesellschaft macht weiter: Aktuell werden mehrere Dächer saniert und für das Jahr 2025 sind weitere energetische Sanierungen im Gebäudebestand geplant.