Familie Scholle aus Hagen am Teutoburger Wald

Landespreis Grüne Hausnummer 2022/23: 3. Platz und 500 Euro Preisgeld

Vier vorbildlich sanierte Wohngebäude und zwei Neubauten werden in diesem Jahr mit dem niedersächsischen „Landespreis Grüne Hausnummer 2022/ 2023" ausgezeichnet. Der Preis würdigt besonders herausragende Träger der „Grünen Hausnummer" für energieeffizientes Sanieren und Bauen.

Hocheffizientes Fachwerkhaus

Das denkmalgeschützte Bauernhaus mit Stallungen aus dem Jahr 1792 wurde nach längerem Leerstand von Familie Scholle erworben und durch eine umfangreiche Sanierung vor dem Verfall gerettet. Die ursprüngliche Raumaufteilung des Bauernhauses und die so gewachsenen räumlichen Zusammenhänge sollten gewahrt bleiben, ohne die Form des Hauses und der Hofanlage zu verändern. Die Wiederherstellung im Detail, wie der Einbau von Holzfenstern, der Austausch der Faserdachplatten gegen Hohlfalz-Ziegel, die Wiederherstellung der Ortgänge mit Windfeder etc. ist der Familie Scholle bestens gelungen. Der Grundbedarf an Wärme wird durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe erzeugt. Als Wärmequelle der Wärmepumpe wird Geothermie mithilfe einer Erdsonde benutzt. Als Energiequellen zur Wärmeerzeugung werden Scheitholz und Geothermie genutzt. Der Strombedarf des Heizkonzepts soll zukünftig hauptsächlich durch eine ca. 18kWp Photovoltaikanlage selbst erzeugt werden. Die behutsame und bauphysikalisch richtige Bearbeitung des Fachwerkes zeigt, dass es möglich ist, alte Bausubstanz mit aktueller Bautechnik zu sanieren bzw. zu kombinieren.

Planer/KfW-Sachverständiger: Kay Krampe, Krempe Energieberatung GmbH

Die Fakten:

  • KfW-Effizienzhaus 70
  • Bj. ca. 1793, San. 2021, EFH
  • Denkmalschutz
  • Erhalt und Wiederherstellung des ursprünglichen Gebäudecharakters
  • Innendämmung
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe, ergänzend wasserführender Kamin
  • Lüftungsanlage mit WRG
  • PV-Anlage auf Nebengebäude

Vor der Sanierung

Umbauphase

Nach der Sanierung

Aus der Begründung der Jury

„Die Jury würdigt die aufwendigen und mit großem persönlichen Engagement durchgeführten Sanierungen als gute Beispiele für den Umgang mit Denkmälern und historischen Gebäuden. Trotz der umfangreichen Baumaßnahmen beider Projekte blieben wichtige Elemente erhalten, auch durch die sehr angemessene Materialwahl. Der nachhaltige Ansatz ein altes Gebäude wieder zu nutzen, ist für die Fachjury ebenso hervorzuheben.“

Impressionen Preisverleihung

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