Familie Reizig aus Hildesheim

Landespreis Grüne Hausnummer 2024/2025: Preis Sanierung Denkmal, 1.500 Euro Preisgeld

Sieben vorbildliche Projekte wurden mit dem "Landespreis Grüne Hausnummer 2024/25 ausgezeichnet. Der Preis würdigt besonders herausragende Träger der „Grünen Hausnummer" für energieeffizientes Sanieren und Bauen.

Sanierung eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses aus dem Jahr 1718

In Hildesheim-Moritzberg steht das denkmalgeschützte Fachwerkhaus von Familie Reizig und stammt aus der Zeit um 1718. Es ist damit das älteste Gebäude im Wettbewerb um den Landespreis 2024/2025 der Grünen Hausnummer. Das Gebäude wurde unter höchsten Anforderungen an den Erhalt der Bausubstanz sowie unter Berücksichtigung von modernsten energetischen Standards saniert. Der Einsatz ökologischer Dämm- und Baustoffe war hier besonders im Fokus, ebenso die Steigerung der Energieeffizienz durch moderne Heizungstechnik.

Der Erhalt des Gebäudes ist auch im städtebaulichen Kontext von besonderer Bedeutung, da es in diesem Stadtteil Hildesheims viele historische Gebäude gibt. Durch die Integration der Goldschmiede-Werkstatt der Hauseigentümerin Lisa Reizig in das Wohnhaus wird der Stadtteil zusätzlich aufgewertet.

Planer: Sebastian Topp und Stefan Tilgner, Ingenieurbüro Caleo

Die Fakten:

  • 1718, Sanierung 2023, Einfamilienhaus
  • entspricht KfW-Effizienzhaus Denkmal
  • Erhalt der Bausubstanz und des ursprünglichen Erscheinungsbildes (z.B. durch Innendämmung)
    • enge Zusammenarbeit mit Denkmalschutz
  • Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung (EG) und Wandheizung (OG)
  • Natürliche Materialien: Lehmputz, Lehmsteine, Holzfaserdämmstoffe
  • Aufarbeitung von alten Bauteilen (Bsp. Tür) und Möbeln
  • Sehr viel in Eigenleistung durchgeführt
  • Der Garten ist natürlich und Insektenfreundlich gestaltet

Das Haus vor der Sanierung

Die Familie war mit viel Eigenleistung dabei

Das Ergebnis kann sich sehen lassen

Aus der Begründung der Jury

"Im Sinne des Denkmalschutzes erhaltenswerte Bausubstanz erfolgreich energetisch zu verbessern, stellt im Bauwesen eine Königsdisziplin dar. Bei dem Projekt von Familie Reizig wurden 300 Jahre Baugeschichte in angemessener Art und Weise in die Gegenwart überführt, sowohl baukulturell als auch klimagerecht. Wichtige Themen wie Regionalität, Schaffung von Identität oder auch das zirkuläre Bauen wurden mit dem denkmalgerechten Umbau eines Fachwerkbaus in Einklang gebracht.

Neben dem konsequenten Einsatz nachhaltiger Baustoffe ist es darüber hinaus gelungen, mit einer Wärmepumpe und Flächenheizungen eine dem Denkmal angemessene Haustechnik zu implementieren und damit ein echtes Vorbild für vergleichbare Bauten zu schaffen.

Die Jury vergibt hier den Landespreis in der Kategorie „Sanierung Denkmal“ und würdigt den beispielhaften Umgang mit historischer Gebäudesubstanz. Ein echtes Schmuckstück in jeder Hinsicht.“

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