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Am 18. und 19. März 2024 fand das diesjährige Präsenz-Netzwerktreffen der niedersächsischen kommunalen Klimaschutzmanager:innen in Soltau statt. Die Anzahl der Managerinnen und Manager wächst erfreulicherweise beständig, so umfasst das Netzwerk inzwischen über 200 Mitglieder:innen. Knapp 100 Teilnehmende hatten Gelegenheit, sich und das Netzwerk kennen zu lernen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.
Interessante Projekte aus den Kommunen und Landkreisen sowie deren Förder-möglichkeiten wurden vorgestellt und fachliche Inputs unterschiedlicher Art angeboten. Zu Beginn des Netzwerktreffens wurde die neue Aufgabenstruktur der KEAN im kommunalen Sektor nach der von der Landesregierung beschlossenen Stärkung der KEAN und das angewachsene Kommunal-Team der KEAN vorgestellt.
Engagieren sich im Kommunal-Team der KEAN: Verena Michalek, Eike Bronn, Aimara Bauer, Kai Wittke, Daniel Farnung, Patrick Nestler, Klara Pietsch, Lotta Hagelmann, Nils Blockhaus und Philipp Steiner (v.l.n.re.)
Da Klimaschutz bisher (weitgehend) freiwillige Aufgabe der Städte und Gemeinden war, gab es keine finanzielle und damit personelle Verankerung von Klimaschutz auf kommunaler Ebene. Seit der Verabschiedung des niedersächsischen Klimagesetzes (NKlimaG) im Dezember 2021 sowie der mittlerweile zweiten Novelle im Dezember 2023 werden nun immer mehr Aufgaben im Bereich Klimaschutz in Niedersachsen in Pflichtaufgaben überführt, um die gesetzten Klimaschutzziele von Bund und Land zu erreichen.
Um den neuen Verpflichtungen nachkommen zu können, wird vom Land ein dauerhafter finanzieller Ausgleich erfolgen. Je nach Verwaltungseinheit kamen bzw. kommen die folgenden Aufgaben (neu) auf die Kommunen zu:
Auch wenn die Informationen über Änderungen in der Gesetzgebung auf Bundes- und Landesebene immer wichtiger Bestandteil der Netzwerktreffen sind und bleiben werden, so ist auch das Sichtbarmachen dessen, was im Land bereits beispielhaft angegangen wird, ein beständiger Bestandteil des Austauschs. So gab es in diesem Jahr Impulse aus vier Kommunen bzw. Landkreisen.
Die Zukunft des Energiemanagements im Landkreis Holzminden
Referent: Moritz Hesping | Landkreis Holzminden
Der Landkreis Holzminden beschäftigt sich derzeit unter anderem damit, sein Energiemanagement effizienter zu machen. Hierzu wird angestrebt, händische Auslesungen und Analysen auf automatische Übermittlung von Zählerständen, Datenauswertungen, Erkennung von Ausreißern im Verbrauch sowie Berichterstellung, Rechnungsprüfung und -Controlling umzustellen. Die dahinterliegende Technologie ist ein LoRaWan (Long Range Wide Area Network).
Das Potenzial des Netzaufbaus geht über das übliche Energiemanagement hinaus, denn:
Kommunaler Wärmeplan nach NKlimaG
Referentin: Anke Unverzagt | Klimaschutzleitstelle, Landeshauptstadt Hannover
Das Niedersächsische Klimagesetz verpflichtet alle Mittel und Oberzentren zur Durchführung einer Kommunalen Wärmeplanung. Auf Basis dieser Rechtsgrundlage sind seit dem 01.01.2024 insgesamt 95 Kommunen in Niedersachsen zur Durchführung einer Wärmeplanung verpflichtet. Die Regelungen des Bundesgesetzes zur Wärmeplanung (WPG) müssen erst noch in geltendes Landesrecht überführt werden. Die Landeshauptstadt Hannover hat den Wärmeplan Hannover bereits weit vor dem Inkrafttreten der gesetzlichen Verpflichtung (bis 30.06.2026) als Teil seines Klimaschutzprogramms auf freiwilliger Basis erstellt und diesen im Dezember 2023 an das Land Niedersachsen übermittelt. Kern der Wärmeplanung ist die Ausweisung von Wärmenetzgebieten und von Gebieten mit dezentraler Wärmeversorgung.
Hierzu erfolge zunächst eine Bilanzierung des Wärmebedarfs nach aktuellem Heizsystem- Bestand 2020 und einer Wärmebedarfsprognose nach Heizsystem 2045. Eine erfolgreiche Dekarbonisierung der Wärmeversorgung der Landeshauptstadt fußt auf mehreren Säulen:
Nach erfolgreicher Erstellung des Wärmeplans für das Hannoveraner Stadtgebiet durch die Landeshauptstadt sind nun Bevölkerung und Unternehmen am Zug die Wärmewende in die Tat umzusetzen - wobei sie durch die Landeshauptstadt Hannover bestmöglich unterstützt werden.
Moin Zukunft! Energiesparprojekt an weiterführenden Schulen im Landkreis Wittmund
Referentin: Elisa Bodenstab | Landkreis Wittmund
Der Landkreis Wittmund ist im Februar 2024 in das vier Jahre andauernde über die Kommunalrichtlinie geförderte Projekt „Moin Zukunft!“ gestartet. Durchführende sind das Klimaschutzmanagement sowie das regionale Umweltzentrum Schortens. Die Durchführung beinhaltet im Wesentlichen:
Ziel des Projektes ist eine langfristige und individuelle Begleitung aller Schulen. Unter anderem durch:
Klimaschutz im Ehrenamt
Referenten: Jacqueline Gerken und Matthias Weiß | Samtgemeinde Horneburg & Samtgemeinde Fintel
Das Projekt KlikKS – Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpat:innen ist ein, durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI), auf drei Jahre gefördertes Projekt, das inkl. Niedersachsen derzeit in acht Bundesländern durchgeführt wird. Ziel des Projektes ist ein Zusammentreffen von Ehrenamt und Klimaschutz mit einem Fokus auf kleine Kommunen (und Stadtteilen). Durch Projekte in Hand von Bürger:innen soll sowohl eine Stärkung und ein Vorantreiben des Klimaschutzes vor Ort als auch eine Entlastung der Kommunen erreicht werden.
In der Samtgemeinde Fintel hat sich die Samtgemeinde dem Projekt angeschlossen, während in der Samtgemeinde Horneburg ausschließlich der Flecken Horneburg bei KlikKS aktiv ist. In beiden Fällen hat sich eine Gruppe engagierter Klimaschutzpat:innen aufgebaut, welche sich regelmäßig zum Austausch und zur Planung von Projekten trifft und bereits erste Projekte auf den Weg gebracht hat:
KlikKS bietet für Bürger:innen die Möglichkeit, aktiv Mitzugestalten und gemeinsam konkrete Klimaschutzprojekte zu entwickeln und umzusetzen. Hiervon profitieren beide Seiten.
Die KEAN hat die Absicht, die über das KlikKS-Projekt in Niedersachsen aufgebauten Strukturen ehrenamtlicher Klimaschutzpat:innen zu verstetigen. Bestehenden und zukünftigen Klimaschutzpat:innen sollen über die geförderte Projektlaufzeit hinaus weiterhin Betreuungs- und Schulungsmöglichkeiten geboten werden, um den Ansatz „Klimaschutz im Ehrenamt“ langfristig zu verankern.
Nach den Einsichten in die Arbeit einzelner Kolleg:innen waren noch einmal alle Teilnehmenden aktiv gefordert.
Auf dem Programm stand eine Einheit Netzwerken mit Lego® Serious Play® „Denken mit den Händen“.
Neben fachlichem Input und Zeit für Austausch möchte die KEAN auf den Netzwerktreffen weiterführende Impulse setzen, um die Klimaschutzmanager:innen in ihrer Arbeit zu unterstützen und zu fördern. In diesen Impulsen sollen auch sog. Soft Skills vermittelt werden. Zu diesem Zwecke war in diesem Jahr Michael Barsakidis von der LSP-Arena mit zwei weiteren Facilitatoren vor Ort und hat die Teilnehmenden in Gruppen von jeweils bis zu 10 Personen eingeteilt, um sie mit der Methode Lego® Serious Play® vertraut zu machen. Durch mehrere kleine, konkrete Aufgabenstellungen wurden die Teilnehmenden Schritt für Schritt an die Möglichkeiten der Abstraktion ihrer Vorstellungen auf eine sehr haptische Art herangeführt, bis schließlich jede Gruppe ein gemeinschaftliches Modell gemäß der Aufgabe „Darstellung der optimalen Kommunikationsstrategie im Klimaschutz für die Transformation“ entwickelt hatte.
Der Aufbau der Aufgabenstellungen hat es ermöglicht, zunächst von eigenen Interpretationen des Gesehenen Abstand zu nehmen, um die Gedanken und Ansätze der anderen Bauenden voll und ganz sehen, verstehen und wertschätzen zu können. Nach zunächst konkreten und greifbaren Aufgabenstellungen wurden die Anforderungen immer komplexer und weniger eindeutig, bis schließlich die finale Aufgabe darin bestand, aus dem eigenen Modell den wichtigsten Teilaspekt auszuwählen, um diesen in ein Gesamt-Gruppenmodell zu integrieren. Dieses Gemeinschaftsmodell wurde dann innerhalb der Kleingruppe noch einmal so strukturiert, dass eine für alle Gruppenteilnehmer:innen schlüssige Darstellung für eine „optimale Kommunikationsstrategie im Klimaschutz für die Transformation“ gefunden wurde.
Auch wenn die Modell-Ergebnisse nach einem solchen Workshop leider nicht direkt von den Klimaschutzmanager:innen in die Praxis umgesetzt werden können, kann der Lego® Serious Play®-Ansatz Schlüsselkompetenzen für den Arbeitsalltag stärken:
Die Modellergebnisse sollen im Nachgang noch einer weiteren Auswertung durch die KEAN unterzogen werden, um sie eventuell in Kommunikationsleitfäden überführen zu können.
„Ist Klimaschutz in der Gesellschaft noch mehrheitsfähig?“
Referent: Fabian Hirt | ClimateMind
Nicht erst durch den Austausch, der während des ersten Tages des Netzwerktreffens untereinander stattfand, wurde klar, dass der Anforderungs-Spagat, in welchem sich Klimaschutzmanager:innen seit langem befinden, in den letzten Jahren noch einmal an Brisanz gewonnen hat. Seit 2021 hat sich der Fokus bezüglich der wichtigsten politischen Themen, denen Deutschland der Ansicht der Bevölkerung nach gegenübersteht, deutlich verändert. Vor diesem Hintergrund wurde Fabian Hirt von ClimateMind – derzeit einzige Beratungs- und Weiterbildungsagentur in Sachen Klimapsychologie im deutschsprachigen Raum – eingeladen, um das Thema der schwindenden Priorität von Klimaschutz für uns zu beleuchten.
Der Psychologe stellte dar, dass der Aspekt „Klima und Umwelt schützen“ 2021 noch auf Platz eins bei Umfragen zu den wichtigsten Themen in der Bevölkerung stand, innerhalb von zwei Jahren jedoch auf Platz 5 gerutscht ist (More in Common 2021). Mit Corona begann eine Zeit multipler Krisen:
Und so stellt sich die Frage, ob Klimaschutz in unserer Gesellschaft noch mehrheitsfähig ist. Die gute Nachricht lautet, dass das Problembewusstsein über den Klimawandel und seine Folgen in der Gesellschaft, so belegen die Zahlen, weiterhin hoch ist!
Andre et al. (2024), Hagemeyer, Faus, Bernhard (2024), More in Common (2021)
Im Problembewusstsein ist der Klimawandel dennoch derzeit nicht Priorität Nr. 1. Und so gibt M.Sc. Psychologe Fabian Hirt den niedersächsischen Klimaschutzmanager:innen in seinem interaktiven Format des Vortrags mit auf den Weg, dass es für eine erneute Priorisierung der Klimaschutzmaßnahmen in der breiten Masse vier Zutaten bedarf:
„Auf den Weg zur treibhausgasneutralen Kommunalverwaltung“ – Anforderungen, Methodik und Test von Bilanzierungstools
Referentin: Marion Elle | Leipziger Institut für Energie
Viele Kommunen haben sich mittlerweile auf den Weg gemacht, den Prozess zur treibhausgasneutralen Verwaltung zu beschreiten – durch §18 NKlimaG wird dies nun für Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen verpflichtend. Ganz wesentlich für die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts für die eigene Verwaltung ist die Startbilanz, bei der andere Anforderungen und Tools angewendet werden als bei übergeordneten, territorialen Betrachtungen.
Im Workshop, geleitet durch Marion Elle (IE Leipzig), wurde eine erste Orientierung für die methodischen Unterschiede und die Etappen des Prozesses gegeben. In der Arbeitsphase hielten die Teilnehmenden in Kleingruppen ihre Wünsche und Anforderungen an ein Bilanzierungstool fest und testeten anschließend drei verschiedene Bilanzierungstools: das in Baden-Württemberg eingesetzte Tool BICO2BW, das E-Tool der Mittelstandsinitiative und der ecocockpit der Effizienzagentur NRW. Die Programme wurden von den Teilnehmenden mit beispielhaften Daten bespielt und bewertet. Eine wichtige Erkenntnis daraus war, dass nicht alle Anforderungen von ein und demselben Tool bedient werden können – stattdessen fallen, je nach individuellen Bedarfen, einzelne Aspekte der verschiedenen Tools positiv oder auch negativ auf. Einig war man sich zudem darin, dass die eigentliche Herausforderung das Zusammentragen der korrekten Daten sei, weshalb es umso wichtiger ist ein einfach strukturiertes und leicht zu bedienendes Bilanzierungstool zu haben.
Energiemanagement in der Praxis
Referentin: Ruth Drügemöller
Ein systematisch betriebenes kommunales Energiemanagement (KEM) hilft Städten, Gemeinden und Landkreisen, Energieverbrauch und Energiekosten beim Betrieb kommunaler Gebäude zu reduzieren. Für den erfolgreichen Aufbau braucht es jedoch die aktive Unterstützung durch die Kommunalverwaltung, angefangen von den Hauptverwaltungsbeamten über die Vorgesetzten bis hin zur/m Hausmeister:in. Im Rahmen des Workshops befassten sich die Teilnehmenden schwerpunktmäßig mit den Voraussetzungen für eine erfolgreiche und dauerhafte Einführung des Energiemanagements unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes des Online-Werkzeugs Kom.EMS.
Als erster Schritt erfolgt die Reflexion der eigenen Ausgangssituation und die gemeinschaftliche Diskussion der Chancen und Hemmnisse für einen effizienten Einsatz von Energie im Plenum. Die Kernerkenntnis hier war, dass obwohl in allen Kommunen die Erstellung von Energieberichten nach §17 NKlimaG mittlerweile Praxis ist, die Einführung eines KEM aus verschiedensten Gründen (Finanzierung, Personalknappheit, fehlendes Verständnis zur Notwendigkeit seitens der Entscheider) bei den wenigsten Teilnehmenden bisher angestoßen bzw. bereits umgesetzt wurde. Weitere Informationen zu Kom.EMS sind auf dieser Themenseite als auch hier zu finden www.komems.de.
Schließlich wurde mithilfe einer – in Teilen sehr realitätsnah dargebotenen – Gesprächssimulation und einem Rollenspiel geübt, wie die Teilnehmende ihre Kolleg:innen und Vorgesetzte für ein effizientes KEM in einem Auftakttermin gewinnen können.
Klimakommunikation: Wirksame Klimagespräche führen: wie geht das?
Referent: Dr. Christian Gutsche | Klimacoach
Der Workshop gab einen Einblick darüber, wie Klimaschutzmanager:innen die Aufgabe bewältigen können, viele unterschiedliche Akteure mit ihren Interessen möglichst effektiv ansprechen zu können. Ziel ist, die Interessen des Klimaschutzes voranzutreiben.
Der Workshop wurde durch einen theoretischen Input zur Bedeutung guter Kommunikation für den Klimawandel eingerahmt. Der methodische Schwerpunkt lag auf der Akteursanalyse, die dazu dient, das Gegenüber möglichst gut zu verstehen und die eigenen Standpunkte, vermitteln zu können. Die Teilnehmenden hatten zunächst die Möglichkeit, fiktive oder reale Gesprächsziele zu formulieren. Zum Beispiel Verwaltung oder Politik vom Bau eines Fahrradweges zu überzeugen.
In Kleingruppen konnten anschließend Klimagespräche geführt werden, in denen die Teilnehmenden verschiedene Rollen einnahmen. Eine Person blieb in der Rolle des Klimaschutzmanagements, die andere nahm, entsprechend der Akteursanalyse, das Gegenüber ein. Die Gespräche wurden sowohl in Kleingruppen als auch mit dem Referenten diskutiert und reflektiert.
Durch die theoretische und methodische Grundlage haben die Teilnehmenden ein Werkzeug an die Hand bekommen, das ihnen ermöglicht, strukturiert und vorbereitet an unterschiedliche und herausfordernde Gespräche in der Praxis heranzugehen.
Kommunale Wärmequellen: Alle suchen erneuerbare Wärme, aber wo ist sie zu finden?
Referent: Dr. Jens Clausen | Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Mit der Kommunalen Wärmeplanung wird die Suche nach erneuerbaren Wärmequellen zur neuen Pflichtaufgabe für Städte und Gemeinden. Darüber hinaus ist die Erschließung solcher Wärmequellen jedoch auch kommunale Daseinsvorsorge und Erfolgsfaktor für die Wärmewende vor Ort. Denn wie der Workshop gezeigt hat, wird die Wärmeversorgung der Zukunft nicht nur vielseitiger und komplexer sein als die Altbekannte, sondern auch einen starken regionalen Bezug haben. In einem einleitenden Impulsvortrag wurden Prognosen für die Wärmeversorgung vorgestellt und die Rolle verschiedener erneuerbarer Energieträger und Technologien zur Bereitstellung von Wärme eingeordnet sowie Ansätze für den Umgang mit der bestehen Infrastruktur und die Erschließung von energetischen Wärmepotenzialen anhand von Beispielen aus der Praxis vorgestellt.
Im zweiten Teil des Workshops haben sich die Teilnehmer:innen anhand von drei unterschiedlichen Beispielgebieten in Gruppen jeweils Gedanken zu den Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung in diesen Gebieten gemacht. Die Ergebnisse durch den Austausch in Gruppen und anschließender Diskussion machte deutlich, dass die regionalen Gegebenheiten einen großen Einfluss auf die verfügbaren Wärmequellen haben und es für die Wärmeversorgung der Zukunft, je nach Gebiet, sehr unterschiedliche Voraussetzungen geben kann.
Schlussendlich hat sich gezeigt, dass es für eine erfolgreiche Wärmewende sowohl den konstruktiven Austausch mit den verschiedenen Akteuren vor Ort als auch kreative Lösungsansätze und den Mut braucht, außerhalb des konventionellen Rahmens zu denken.
Der Zauber guter Partizipation: Nachhaltigkeit durch kollektive Potentialentfaltung
Referentin: Luisa Kara Bienstein | Akademie des Wandels
In diesem Workshop durften sich die Teilnehmenden mit der Frage „Was braucht es für eine echte und wirklich gute Partizipation?“ beschäftigten.
Die Akademie des Wandels hat viel Erfahrung damit, wie man erfolgreich einen dauerhaften, wirksamen Mit-Gestaltungs-Geist in der Zivilgesellschaft implementiert. Der Kern dieses Erfolges liegt in den von ihr entwickelten und angewandten Methoden, von denen im ersten Workshop-Block einige ausprobiert werden durften: Wie schafft man es, Gruppen zu Beginn zu aktivieren und vorhandene Barrieren fallen zu lassen? Entscheidend dafür ist die Stimmung, die durch die Veranstaltenden erzeugt wird. Mit der „Traum-Kreis-Methode“ wurde erlernt, wie kraftvoll es sein kann, gemeinsam an einer Vision eines Ortes Namens „Anpackhausen“ zu arbeiten und ein blockierendes „Ja, aber…“ in ein bestärkendes „Ja, und“ zu wandeln.
Im zweiten Teil des Workshops gab es Input zur Akademie des Wandels und ihrem Konzept der Partizipation. Daraufhin hatten die Klimaschutzmanager:innen Zeit, sich über Ihre täglichen Herausforderungen auszutauschen und gleichzeitig die Methodik eines „wirklich richtig guten World-Cafés“ zu erlernen, dessen Voraussetzung gut gestellte Schlüsselfragen sind.
In der Abschlussrunde wurde deutlich, dass die Klimaschutzmanager:innen zukünftig eines in den Mittelpunkt stellen werden: eine Kultur der „kollektiven Potentialentfaltung“ geprägt durch ein konstruktives, einladendes, ermutigendes, inspirierendes und aktivierendes Miteinander zwischen den in einer Gemeinde oder einer Stadt wirkenden Bürger:innen, innerhalb dessen sich Einzelne mit ihren Fähigkeiten langfristig einbringen können, möchten – und dürfen!
Aimara Bauer
0511 89 70 39-29
aimara.bauer [at] klimaschutz-niedersachsen.de