Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen

Neues aus dem KlikKS-Projekt

In der ersten Jahreshälfte ist im Projekt „Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen – kurz KlikkS“ viel passiert. In Niedersachsen gibt es aktuell 25 KlikKS-Partnerkommunen, welche zusammen über 60 ehrenamtliche Klimaschutzpatinnen und -paten gefunden haben. Nach einem gelungenen Bundesauftakt im Juni starteten die 8 Bundesländer im Verbundprojekt offiziell ihre Aktivitäten und die Vernetzung. Die Klimaschutzpatinnen und -paten wurden in verschiedenen Bereichen geschult und haben bereits erste Aktionen in ihren Heimatorten geplant und Projektideen vor Ort initiiert.

Klimaschutz muss in die Fläche getragen werden

In Niedersachsen gibt es 614 Kommunen mit weniger als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Auf dieser kleinsten kommunalen Organisationsebene sind Bürgermeisterinnen und Bürgermeister meist ehrenamtlich tätig. Klimaschutz ist hier nur eines unter vielen Themen. Wenn er aber auch in diesen Gemeinden ankommen soll, brauche es Kümmerer, die ihn in die Fläche tragen, so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rahmen der digitalen Veranstaltung zum bundesweiten Projektauftakt.

„Genau hier setzt das Projekt an: ehrenamtliche Klimaschutzpatinnen und -paten werden zu Kümmerern und Multiplikatoren. Sie sorgen dafür, dass Ideen weiterverfolgt werden und finden Mitstreiter für den Klimaschutz. So sorgen sie dafür, dass Klimaschutz vor Ort keine abstrakte Idee bleibt, sondern zu einem Umsetzungsthema wird“, ist Lotta Hagelmann, Projektleiterin KlikKS bei der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, überzeugt.

Kai Wittke – KlikKS Regionalmanager für die Pilotlandkreise Emsland und Grafschaft Bentheim - ergänzt: „Wir unterstützen die Klimaschutzpatinnen und -paten im Projektverlauf nach Kräften. Alle beteiligten Energieagenturen kümmern sich um die Aktiven, schulen und vernetzen sie miteinander.“ 

Laut Aimara Bauer – KlikKS Regionalmanagerin für die Pilotlandkreise Rotenburg (Wümme) und Heidekreis - kann so sichergestellt werden, „dass gute Projekte bekannt werden und den Weg auch in andere Ortsgemeinden, Stadtteile und Bundesländer finden.“

KlikKS-Projekt startet in acht Bundesländern Aktivitäten und Vernetzung

Im Juni nahmen die acht Bundesländer und Regionen offiziell ihre Aktivitäten und die Vernetzung nach der bundesweiten Auftaktveranstaltung auf: Im Saarland, in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin werden künftig mehr als 200 ehrenamtliche Patinnen und Paten Klimaschutzmaßnahmen in ihren Kommunen und Stadtteilen entwickeln, vorantreiben und umsetzen. Viele Projekte können dabei als Blaupause für andere Klimaschutzpatinnen und -paten und als Klimaschutzlösungen für kleine Kommunen dienen.

Wissen um Klimapsychologie hilft den Patinnen und Paten

Lea Dohm von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit sprach bei dem bundesweiten Auftaktreffen davon, dass grundsätzliches Wissen über die Klimakrise vorhanden sei, allerdings würden die Menschen oft nur die Spitze des Eisbergs sehen. Dabei sei es wichtig, Probleme zu erkennen. Denn nur so kämen Menschen ins Handeln. Auch hier setzt das KlikKS-Projekt an: Indem Ehrenamtliche sich beim Klimaschutz zusammentun und an einem Strang ziehen, gewinnen sie an Wirkkraft. Die Zusammenarbeit von Aktiven mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen stärken die interdisziplinäre Diskussion und Lösungsfindung. Für Dohm ist es wichtig, ins Handeln zu kommen, denn die Aktiven müssten erfahren, dass ihr Handeln durchaus Wirkung entfalten.

Der Klimaschutz vor Ort bekommt ein Gesicht: über 60 ehrenamtliche Klimaschutzpatinnen und -Paten in Niedersachsen

Die niedersächsischen Klimaschutzpatinnen und -paten wurden nach dem offiziellen Projektstart bereits in verschiedenen Bereichen geschult: eine Klimavision für den Ort, Klimakommunikation, Photovoltaik vom eigenen Dach, Erneuerbare Wärme, Fördermittelwissen, Beteiligung und Zukunftswerkstätten. Einige Klimaschutzpatinnen und -paten haben bereits erste Aktionen in ihren Heimatorten geplant und Projektideen initiiert: Dazu gehören zum Beispiel ein Klimastammtisch, eine Solarparty, eine Klima-Kids-Gruppe, eine Klimarallye, eine Zukunftswerkstatt, eine Zuschussförderung für die Anschaffung von PV-Anlagen für Bürger*innen in der Kommune, Thermographie Rundgänge, Energieberatungen für Bürger*innen, ein Nahwärmenetz für den Ort, Photovoltaik als Parkplatzüberdachung oder eine Carsharing Station.

Eindrücke und Impressionen

Die Klimaschutzpat*innen des Flecken Horneburgs im Landkreis Stade sind hoch motiviert und haben viele Ideen für Ihren Heimatort. © Flecken Horneburg

 

Die Klimapat*innen der Gemeinde Schwülper hatten bereits eine Auftaktveranstaltungen im Ort und haben mehrere Aktionen geplant.  © Gemeinde Schwülper

In Moisburg, einer Gemeinde mit etwas über 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Landkreis Harburg, fand die erste Zukunftswerkstatt statt. Organisiert wurde sie in Zusammenarbeit der Gemeinde, Klimaschutzpaten und der KEAN. © Gemeinde Moisburg

Die Thementische sind dabei auf großes Interesse gestoßen: über 70 Bürgerinnen und Bürger erschienen zu der Veranstaltung und sammelten gemeinsam Ideen für Projekte, die Sie in Ihrem Ort gerne umsetzen würden. In den nächsten Schritten wird es darum gehen, diese Ideen „zu Ende zu denken“ und auf ihre Machbarkeit zu prüfen. © Hagelmann/KEAN

 

Weitere Informationen

Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer Projektseite. Eine Übersicht über alle teilnehmenden Kommunen gibt es auf klimaschutz-ehrenamt.de

Kontakt

Lotta Hagelmann

0511 89 70 39-32
lotta.hagelmann [at] klimaschutz-niedersachsen.de

Newsletter
abonnieren