Die Fakten:
Ein Großteil der Investitionen, etwa 80%, fließt in ein neues Biomasse-Heizkraftwerk:
- Brennstoffe: Strohartige Biomasse und Restholz-Hackschnitzel
- Leistung: 55 MW Feuerungsleistung, 55 t/h Dampf, bis zu 12,5 MW Strom
- Inbetriebnahme: Anfang2027
- Förderung: Bundesförderung Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) - Modul 2
Energieeffizienz steigern
Neben dem Ausbau regenerativer Energien steht auch die Erhöhung der Energieeffizienz schon immer im Fokus des Unternehmens.
Ludger Benien, Leiter der Erneuerbare Energien und Managementsysteme bei Drewsen Spezialpapiere, sagt:
Wir müssen unseren Weg der Steigerung der Energieeffizienz konsequent weitergehen. Man darf nicht nur auf aktuelle Börsenpreise schauen und Entscheidungen davon abhängig machen. Es geht darum, Unternehmenswerte zu leben und dabei die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren.
Er rät allen Unternehmen, Fördermöglichkeiten zu prüfen und zu nutzen – dies sei oft weniger kompliziert als gedacht und der Nutzen groß. Neben dem geplanten Ausbau des eigenen Windparks steigert das Unternehmen seine Energieeffizienz beispielsweise durch moderne Geräte und Anlagen, zuletzt ein Turbogebläse zur Vakuumerzeugung im Papierherstellungsprozess für 1,4 Millionen Euro. Das Vorhaben wurde im Rahmen des EEW-Förderwettbewerbs vom BMWK gefördert.
Power-to-Heat für Netzstabilität
„Als großer Energieverbraucher wollen wir einen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten und Strom aufnehmen, wenn die Strom-Transportnetze überlastet sind und Wind- und Solarenergieanlagen abgeregelt werden müssen“, so Dr. Martin Siebert, Technischer Leiter des Unternehmens. Dafür plant das Unternehmen, einen Teil seiner Wärmeerzeugung durch Power-to-Heat (PtH) zu elektrifizieren – also aus Strom Wärme und mit dieser anschließend den Dampf zu erzeugen, der für die Papierproduktion erforderlich ist. Derzeit befindet sich das Unternehmen in der Planung des PtH-Systems. Herausforderung des Vorhabens: Der erforderlichen Netzausbau. DREWSEN Spezialpapiere würde gerne größere Mengen regenerativen Stroms aus dem Netz beziehen. Die technischen Voraussetzungen sind seitens des Unternehmens vorhanden, das Werk betreibt ein eigenes Umspannwerk am Hochspannungsnetz (110 KV). Die historisch vereinbarte Anschlussleistung ist für die aktuelle Situation des Unternehmens allerdings nicht ausreichend und eine Erhöhung ist seitens des Netzbetreibers derzeit nicht möglich – auch hier kommt es auf einen zügigen Netzausbau an. Bis dahin setzt das Unternehmen auf flexiblere und effizientere Nutzung des bestehenden Netzes.
Das hier entstandene Praxisbeispiel haben wir gemeinsam mit dem Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) aufbereitet.