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Die deutsche Stahlindustrie zählt zu den energieintensiven Branchen und steht für rund 30 % der Emissionen im Bereich der deutschen Industrie (2022). Entsprechend ist sie von zentraler Bedeutung auf dem Weg zur klimaneutralen Industrie. Da zahlreiche Prozesse bei der Stahlherstellung hohe Temperaturen erfordern, gilt die Abwärmenutzung als wichtige Maßnahme, um die Energieeffizienz zu verbessern – auch bei der Herstellung von Wasserstoff wie das Beispiel der Salzgitter AG zeigt.
Die Nutzung von Abwärme spielt bei der Umsetzung der Energiewende eine zentrale Rolle: So kann Abwärme als Wärmequelle im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung genutzt werden oder in Unternehmen zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen. Im Rahmen des Verbundprojekts GrInHy 2.0. haben die Salzgitter AG und ihre Partner Dampf aus der industriellen Abwärme für den Betrieb eines Elektrolyseurs genutzt. Bei der Elektrolyse-Anlage handelt es sich um einen sogenannten „Hochtemperatur Elektrolyseur“, der bei rund 850° C betrieben wird. Im Hochtemperatur Elektrolyseur wird erneuerbarer Strom dazu genutzt, Dampf in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Der Dampf stammt dabei aus der industriellen Abwärme, die bei der Stahlerzeugung anfällt.
Um die Effizienz bei der Elektrolyse weiter zu erhöhen, wird auch die bei der Elektrolyse entstehende Wärme im Verfahren wiedergenutzt. Hierdurch kann die Effizienz um bis zu 20 % gegenüber anderen Elektrolyse-Verfahren erhöht werden. Die Effizienz des Gesamtsystems konnte durch die Verwendung der Abwärme und des Hochtemperatur Elektrolyseurs im Rahmen des Projekts laut Salzgitter AG auf einen Rekordwirkungsgrad von mehr als 84 % gesteigert werden.
Nachfolgeprojekt GrInHy3.0
Nach mehr als 19.000 Betriebsstunden und 190 Tonnen erzeugtem Wasserstoff werden im Rahmen des Nachfolgeprojekts „GrInHy3.0“ zwei neue Testmodule mit einer Elektrolyseleistung von 560 kW in die vorhandene Infrastruktur integriert. Diese sind laut Salzgitter AG noch robuster und effizienter, wodurch die Anlage künftig etwa 14,1 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde produzieren werde. Der produzierte Wasserstoff soll u.a. für die Direktreduktion von Eisenerz in der Versuchsanlage µDral der Salzgitter AG eingesetzt werden. Die Inbetriebnahme der neuen Module ist noch für das Jahr 2024 vorgesehen.
Ann Kruse
0511 89 70 39-41
ann.kruse [at] klimaschutz-niedersachsen.de
Neele Birnbaum
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